Gröpelingen setzt auf Grün: Gemeinsam für Biodiversität und Klimaschutz!

Gröpelingen, Deutschland - Im Gröpelinger Lindenhofquartier sorgt mehr Grün für frischen Wind und ein besseres Klima. Auf 74 Hektar und bei rund 7800 Einwohnern zeigt Bremen, wie man Klimaanpassung und den Erhalt der Biodiversität bestens miteinander verbindet. Kern des Vorhabens ist das EU-Projekt „Biodiverse Cities“, das seit September 2022 in acht Nordseestädten verfolgt wird. Ziel ist es, die biologische Vielfalt und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel in urbanen Räumen zu stärken, wie der Weser-Kurier berichtet.

Getragen wird das Projekt vom Umweltressort, der Bremer Umweltberatung (BUB) und dem Artec-Forschungszentrum für Nachhaltigkeit der Universität Bremen. Besonders im Lindenhofviertel und dem Gewerbegebiet Riedemannstraße/Reiherstraße sind bereits spannende Maßnahmen sichtbar geworden. So wurden unter anderem 16 Hochbeete auf dem Bürgermeister-Ehlers-Platz angelegt – ein echtes Gemeinschaftsprojekt, an dem sich die Anwohner beteiligten.

Aktiv für die Gemeinschaft

Um das Bewusstsein für Natur und Klima zu schärfen, wird im Sommer 2023 ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geboten. Dazu zählen kostenfreie Workshops, Nachbarschaftsfeste und Mitmachaktionen. Ein Highlight wird die Fahrradtour „Grünes Gröpelingen“ am 23. Juni sein, wo interessierte Bürger über den Klimawandel ins Gespräch kommen können. Zudem wird zur Naturbeobachtung am 4. Juli eingeladen und es sind verschiedene Malworkshops sowie geführte Spaziergänge zur Artenvielfalt geplant.

Dazu kommen auch die Kleinsten zum Zug. So untersuchen Zehntklässler der Neuen Oberschule Gröpelingen Tiere und Pflanzen auf dem Platz, während Viertklässler der Grundschule Auf den Heuen eine Blühwiese angelegt haben. Solche Projekte zeigen, wie wichtig die Einbeziehung von Schulen und Kitas für eine nachhaltige Gemeinschaft ist.

Langfristige Veränderungen

Langfristig verfolgt man mit diesen Initiativen die Schaffung von mehr Grünflächen, um die Umgebung bei Starkregen zu kühlen und Wasseraufnahme zu ermöglichen. Mit einem Budget von 400.000 Euro für Klimaanpassungsmaßnahmen, wovon 250.000 Euro bereits für Entsiegelungsmaßnahmen verwendet wurden, zeigt Bremen ein gutes Händchen in der Umsetzung. Hierzu zählen unter anderem die Umwandlung von Flächen in Blühstreifen in der Bromberger Straße und entsiegelte Gehwege in der Liegnitzstraße.

Ein weiteres Beispiel für erfolgreiches Engagement kommt aus dem Gewerbe. Bei einer Veranstaltung über naturnahe Firmengelände, organisiert vom Umweltzentrum Hannover, wurde betont, wie wichtig es ist, dass Industriefirmen ebenfalls aktiv werden. Hier wurde über naturnahe Lösungen diskutiert, die Unternehmen dabei helfen, die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig klimatische Herausforderungen zu adressieren. Klimaschutz Hannover weist darauf hin, dass einfache Mittel wie insektenfreundliche Flächen nicht nur das ökologische Gleichgewicht unterstützen, sondern auch das Unternehmensumfeld aufwerten können.

Auf kommunaler Ebene spielen solche naturbasierten Lösungen (NbS) eine Schlüsselrolle. Laut dem Umweltbundesamt geht es nicht nur um den Klimaschutz, sondern auch um die Verbesserung der Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt. Mit Maßnahmen zur Schaffung und Pflege von Grünflächen, der Pflanzung von Stadtbäumen und einer effektiveren Wasserbewirtschaftung leisten Städte einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Resilienz gegenüber den Klimafolgen.

In Gröpelingen zeigt man eindrucksvoll, wie man gemeinsam anpacken und für ein besseres Stadtklima sorgen kann. Die verschiedenen Projekte und Engagements verdeutlichen, dass es nicht nur um die theoretische Auseinandersetzung mit Klimafragen geht, sondern um praktische Lösungen, die den Alltag der Menschen positiv beeinflussen.