Seilbahn für Bremen: Grüne und CDU planen Verkehrswende im Westen!

Seilbahn für Bremen: Grüne und CDU planen Verkehrswende im Westen!
Gröpelingen, Deutschland - Die Diskussion um die Verkehrsanbindung in Bremen nimmt an Fahrt auf. Nachdem die Bremer CDU vor drei Monaten den Vorschlag für eine Seilbahn ins Spiel brachte, zeigen sich nun auch die Grünen offen für dieses ehrgeizige Projekt. Wie der Weser-Kurier berichtet, soll die Strecke von Use Akschen in Gröpelingen über Waller Sand in der Überseestadt bis nach Woltmershausen führen. In der Länge von etwa drei Kilometern könnte diese über eine Zwischenstation eine attraktive Alternative im öffentlichen Nahverkehr bieten.
Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, Ralph Saxe, hebt hervor, dass die Seilbahn planmäßig keine nennenswerte Wohnbebauung überqueren würde. Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Wege, hohe Geschwindigkeit und ein möglicher Zeitgewinn für Berufspendler. Zudem ist die Umsetzung, laut Saxe, kostengünstiger als die Sanierung von Straßenbahnen mit möglichen staatlichen Förderungen von bis zu 90% der Baukosten. Ein weiterer Vorschlag der CDU, der im März vorgestellt wurde, sieht vor, die Strecke bis zum Neustädter Bahnhof zu erweitern.
Ein echtes Platzproblem
Die Bremer Brücken sind in einem maroden Zustand und benötigen dringend Entlastung. Dies bestätigte auch die Verkehrspolitik der Stadt. Das Verkehrsressort prüft aktuell ernsthaft die Seilbahn als mögliche Lösung, um die Verkehrslast auf den Weserbrücken zu reduzieren. Eine Machbarkeitsstudie zur Bürgermeister-Smidt-Brücke wird dabei auch die Idee der Seilbahn mit einbeziehen. Verkehrsexperte Carsten-Wilm Müller äußert sich optimistisch und hält die Realisierung in Bremen für durchaus machbar.
Die CDU hat drei weitere Streckenverläufe vorgeschlagen, darunter die Verbindung von der Waterfront über das Lankenauer Höft zum Waller Sand sowie von der Bremer Innenstadt in die Neustadt. Die Vorteile einer Seilbahn sind vielseitig: Sie besitzt eine kurze Bauzeit von nur sechs bis zwölf Monaten, und die Kosten liegen mit 3,5 bis 19 Millionen Euro pro Kilometer unter denen von Straßenbahnen und U-Bahnen.
Herausforderungen und Bürgerbeteiligung
Doch es bleiben Herausforderungen zu meistern: Dazu zählen die komplexe Bauplanung, die spezialisierte Trägersysteme erfordert, sowie die notwendig gewordene Bürgerbeteiligung bei der Linienführung. Die Integrationsfrage in bestehende Verkehrsnetze und die Berücksichtigung der Weser als Seeschifffahrtsstraße stellen zusätzliche Anforderungen an das Planungsteam. Dies könnte unter Umständen auch Anwohner auf den Plan rufen, die sich gegen das Projekt aussprechen könnten. Hier wird eine enge Kontaktaufnahme mit den Bürgern als wichtig erachtet.
Trotz der Schwierigkeiten sind die Vorteile von urbanen Seilbahnen unbestritten. Sie sind nicht nur klimafreundlich, sondern auch preiswert, schnell realisierbar und zuverlässig. Der Bundesverkehrsminister hat bereits Unterstützung für Kommunen und Verkehrsunternehmen bei der Realisierung solcher Projekte angekündigt, wie im Leitfaden „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ festgehalten wird.
Ein Blick in die Zukunft
Die Pläne für eine Seilbahn in Bremen sind Teil eines größeren Gesamtkonzepts zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Dies umfasst auch den dringend benötigten Ausbau des Fährverkehrs nach Woltmershausen sowie die Errichtung neuer Brücken für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr. Die anstehenden Entwicklungen, insbesondere in der Überseestadt, wo mehr als 1000 neue Wohnungen entstehen sollen, heben die Dringlichkeit einer schnellen und modernen Verkehrsanbindung hervor.
Die Zeichen stehen auf Veränderung. Möglicherweise könnte die Seilbahn innerhalb der nächsten Jahre das Stadtbild prägen und die Mobilität in Bremen entscheidend verbessern. Es bleibt spannend, wie sich der Planungprozess und die Bürgerbeteiligung entwickeln werden.
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Ort | Gröpelingen, Deutschland |
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