Weserburg verklagt Bremen: Streit um Millionenförderung eskaliert!

Weserburg verklagt Bremen: Streit um Millionenförderung eskaliert!
Bremen, Deutschland - In Bremen steht das Kunstmuseum Weserburg im Mittelpunkt eines ernsten Streits mit der Stadt. Diese Auseinandersetzung dreht sich um die finanzielle Unterstützung des Museums, das in einer angespannten Haushaltslage leidet. Die Weserburg fordert von der Stadt Bremen eine jährliche Erhöhung der Fördermittel um 1,2 Millionen Euro, was die Gesamtsumme auf rund 2,9 Millionen Euro erhöhen würde. Diese Summe wird als notwendig erachtet, um den Betrieb des Museums „auskömmlich“ zu gewährleisten, so die Museumsleitung. Laut buten un binne erlangt die Stadt Bremen als Stifterin ihre Verpflichtungen nicht, was zu dieser schwierigen Situation führt.
Für das Jahr 2025 erhält die Weserburg aktuell eine Förderung von 1,7 Millionen Euro. Kultursenator Andreas Bovenschulte (SPD) weist darauf hin, dass dies über 60 Euro pro Besucher bedeutet. Ob dies jedoch ausreicht, bleibt fraglich: Der Betrag deckt bei weitem nicht die Bedürfnisse der fast 5000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche. Sowohl die Museumsdirektorin Janneke de Vries als auch die Opposition in der Bremischen Bürgerschaft sehen hierin ein Versäumnis der Stadt, das die kulturelle Landschaft Bremens gefährdet.
Rechtsstreit als letzter Ausweg
Vor Kurzem hat die Weserburg Klage gegen die Freie Hansestadt Bremen eingereicht, um auf eine angemessene Finanzierung zu drängen. Dies gab die Museumsleitung Ende Mai bekannt und wurde kürzlich von der Stadt bestätigt. Ein früherer Direktor musste 2010 Teile der Sammlung verkaufen, um Schulden zu tilgen – eine Tatsache, die die jahrzehntelange Unterfinanzierung des Museums verdeutlicht. Im Mai 2023 wurde in der Kulturdeputation eine Einigung erzielt, die vorsah, einen Wirtschaftsplan zu erstellen, jedoch kam es zu weiteren Verzögerungen.
Die Oppositionsparteien wie die FDP und CDU äußern ihre Kritik am Senat und an Bürgermeister Bovenschulte. Der FDP-Abgeordnete Ole Humpich spricht von Verlässlichkeit, während der CDU-Politiker Claas Rohmeyer die Situation als kulturpolitischen Offenbarungseid und Desaster für Bremens Image bezeichnet. „Ein drohender Rechtsstreit könnte Klarheit und Rechtssicherheit bringen“, so Bovenschulte, der ebenfalls die angespannte Haushaltslage betont.
Bekannte Mängel und fehlende Lösungen
Bereits im September 2024 wurde eine Vorfinanzierungsvereinbarung vorgestellt, doch diese wurde Anfang 2025 abgelehnt. Die Kulturbehörde hat sich bisher nicht zu den laufenden Verfahren geäußert und bezeichnet den Begriff „auskömmlich“ als dehnbar, was die weitere Diskussion um die finanzielle Situation des Museums nur erschwert.
Insgesamt wird im abgeschlossenen Kulturfinanzbericht 2024 deutlich, wie prekär die Situation vieler Kulturinstitutionen in Deutschland ist. Die öffentlichen Ausgaben für Kultur stehen in direktem Verhältnis zur Wirtschaftskraft und den Gesamtfinanzen der Kommunen und Länder, wie im Bericht des Kultusministeriums hervorgehoben wird.
Für die Weserburg bleibt die Situation angespannt, während die Stadt Bremen gefordert ist, eine Lösung zu finden, die den kulturellen Reichtum der Hansestadt sichert.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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