Methadon-Ausgabestelle in Bremen: Streit um neuen Standort am Ziegenmarkt

Ameos plant die Verlegung der Methadon-Ausgabestelle in Walle. Innensenator Mäurer äußert Bedenken zur Sicherheit.
Ameos plant die Verlegung der Methadon-Ausgabestelle in Walle. Innensenator Mäurer äußert Bedenken zur Sicherheit. (Symbolbild/MB)

Walle, Deutschland - Im Herzen Bremens tut sich etwas – die Methadon-Ausgabestelle des Ameos-Konzerns steht vor einem Umzug, der für Diskussionen unter den Anwohner:innen und den Behörden sorgt. Derzeit befindet sich die Ausgabestelle in einem Container in Walle, doch jetzt plant der Konzern, diese an den Ziegenmarkt zu verlegen. Diese Entscheidung hat Innensenator Ulrich Mäurer auf den Plan gerufen, der gegen den Umzug an die neue Adresse ist. Der Einsatz von Methadon als Medikament für Substitutionsbehandlungen ist jedoch nach wie vor von großer Bedeutung für die Drogenhilfe in der Stadt. Buten un binnen berichtet, dass die Sicherheitslage in der Umgebung des Ziegenmarkts erhöht werden soll, um den Bedenken der Anwohner gerecht zu werden, die sich um die geplante Verlegung sorgen.

Der Ameos-Konzern ist längst auf der Suche nach einem geeigneten Standort – bereits seit Jahren. Unklar bleibt, ob die Behörden letztlich grünes Licht für die Verlegung am Ziegenmarkt geben, insbesondere, da im Bauressort bisher kein entsprechender Bauantrag vorliegt. Eine erste Prüfung jedoch zeigt, dass die Nutzung der Fläche in einem Mischgebiet grundsätzlich zulässig wäre, weil sie der Gesundheitsversorgung dient. Die Frage, ob die Nachbarn durch diese Änderung stark beeinträchtigt werden, ist momentan offen, und es werden Schutzmaßnahmen geprüft. Laut dem Bauressort wird die Umzugsplanung genau beobachtet, und Mäurer begrüßt die Prüfung der Umzugspläne durch die zuständigen Stellen.

Neuer Standort und Herausforderungen

Die Diskussion über Standorte für die Methadon-Ausgabestelle wird durch die Situation der Ameos-Poliklinik am Richtweg weiter verkompliziert. Der Mietvertrag für diese Einrichtung wurde nicht verlängert, und so hat sich die Poliklinik seit Kurzem in einer Mobilanlage an der Utbremer Straße/Ecke Juiststraße eingerichtet. Dieses vorübergehende Quartier beherbergt mehrere Praxisräume, Sprechzimmer, Wartezimmer, ein Labor, Mitarbeiterräume und Sanitäranlagen und ist nur als Übergangslösung gedacht, die für ein bis zwei Jahre genehmigt werden soll. Anwohner und Gewerbetreibende äußern auch hier Sorgen bezüglich des neuen Standorts. Weser Kurier hebt hervor, dass die Mobilanlage rund 250.000 Euro jährlich kostet und die Ameos-Gruppe diese Mietkosten trägt. Trotz großer Herausforderung passiert der Umzug nahtlos, damit die betroffenen Patienten weiterhin versorgt werden können.

In Bremen gibt es etwa 1400 Substitutionspatient:innen, die täglich opiodhaltige Medikamente benötigen, um ihre Abhängigkeit zu verwalten. Diese মানুষ subventionierte Angebote stark, wobei Methadon der häufigste Ersatzstoff ist. In ganz Bremen sind 40 Einzel- oder Gemeinschaftspraxen für Substitutionsmittel ansässig, wobei die Ameos-Poliklinik die größte ist und täglich rund 300 Patienten versorgt. Während die Ärzte und Pflegekräfte ihre besten Bemühungen an den Tag legen, zeigt die Erfahrung, dass die medikamentöse Substitution oft nur der erste Schritt ist. Nach Angaben von Drogenhilfe sind umfassende psychosoziale Betreuungsangebote essentiell, um den Hilfsbedürftigen den Weg zur Genesung zu ebnen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sowohl die Verlegung der Ausgabestelle an den Ziegenmarkt als auch die Entwicklung an der Utbremer Straße eng mit dem Thema Drogenhilfe und der Suche nach geeigneten Standorten verbunden sind. Es bleibt abzuwarten, wie der Ameos-Konzern und die zuständigen Behörden diese Herausforderungen meistern und gleichzeitig den Bedürfnissen derjenigen gerecht werden, die auf medizinische Unterstützung angewiesen sind.

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Ort Walle, Deutschland
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