Abrisspläne für Kaufhof Bremen: Ein neuer Mut zur Stadtgestaltung?

Bausenatorin Ünsal fordert am 18. Juni 2025 den Abriss des ehemaligen Kaufhofs in Bremen für innovative Stadtentwicklung.
Bausenatorin Ünsal fordert am 18. Juni 2025 den Abriss des ehemaligen Kaufhofs in Bremen für innovative Stadtentwicklung. (Symbolbild/MB)

Abrisspläne für Kaufhof Bremen: Ein neuer Mut zur Stadtgestaltung?

Bremen, Deutschland - In Bremen steht der ehemalige Kaufhof im Kreuzfeuer der Stadtplanung. Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) fordert den Abriss dieses umstrittenen Gebäudes und schlägt eine mutige Neugestaltung des Standorts vor. Der Abriss könnte Platz für neue Wege, Plätze und Wohnraum für junge Leute schaffen sowie öffentliche Angebote ermöglichen. Dieser Vorstoß überrascht, weil die SPD und die Grünen zuvor für einen Umbau plädiert hatten. Die Linke hingegen unterstützt den Abriss als Chance, eine „Bausünde der Vergangenheit“ zu beseitigen, so Weser Kurier.

Aktuell wird das Kaufhof-Gebäude nur noch von Saturn genutzt, der bereits auf der Suche nach einem neuen Standort ist. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Brestadt, die das Gebäude im November 2024 für 37,2 Millionen Euro erwarb, hat die Aufgabe, das Projekt voranzutreiben. Bei Brestadt handelt es sich um eine neu gegründete Gesellschaft, die mit 300 Millionen Euro Startkapital ausgestattet ist und darauf abzielt, Projekte schneller und ohne Ausschreibungsprozess zu realisieren. Die Prüfungen bezüglich Abriss und Umbau sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein und in die Planung einfließen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem auch im Bauwesen zunehmend Forderungen laut werden, bestehende Gebäude nicht abzureißen, sondern zu sanieren, wie nd aktuell berichtet.

Abriss im Kontext steigender Anforderungen

Der Zustand des Kaufhofs wirft Fragen zur Statik und den finanziellen Risiken auf. Unternehmer Kurt Zech hat Bedenken geäußert, die die Diskussion um die Zukunft des Gebäudes zusätzlich anheizen. Zudem ist geplant, dass das angrenzende Parkhaus Mitte im Jahr 2027 abgerissen werden soll. In Anbetracht steigender Leerstände in vielen Städten, wo Neubauten oft teuren Wohnraum schaffen, stellt sich die Frage, ob der Abriss wirklich die beste Lösung ist. Initiativen in anderen Städten, wie in Berlin, setzen sich verstärkt für Bestandserhalt und kreative Umnutzungen ein statt für Abrisse, um den ökologischen Herausforderungen der Bauwirtschaft zu begegnen. Es wird gefordert, vor jeder Abrissgenehmigung die Nutzungspotenziale bestehender Gebäude zu prüfen.

Wie geht es nun weiter mit dem ehemaligen Kaufhof? Die Stadtentwicklungsgesellschaft Brestadt berücksichtigt nach wie vor alle Möglichkeiten – vom Abriss bis hin zu einem Umbau des Gebäudes, der optisch und funktional im Herzen Bremens neue Akzente setzen könnte. Die entscheidenden Ergebnisse und die künftigen Pläne stehen jedoch noch aus und werden mit Spannung erwartet, während der Druck zur Schaffung von Wohnraum und öffentlichen Flächen steigt. Ein Neubau vom Münchener Architekturbüro Hild und K. für das Nachbargrundstück des Parkhauses könnte bereits das nächste Kapitel in der Stadtentwicklung Bremens aufschlagen.

Details
OrtBremen, Deutschland
Quellen