ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekt: Schlag für Bremens Stahlindustrie!

EWE plant in Bremen grünen Wasserstoff für Stahlproduktion, doch Marktbedingungen stoppen milliardenschweres Projekt.
EWE plant in Bremen grünen Wasserstoff für Stahlproduktion, doch Marktbedingungen stoppen milliardenschweres Projekt. (Symbolbild/MB)

ArcelorMittal stoppt Wasserstoff-Projekt: Schlag für Bremens Stahlindustrie!

Bremen, Deutschland - In Bremen bahnt sich eine herbe Enttäuschung für die Industrie an: Der Oldenburger Energiekonzern EWE hat seine Pläne zur Errichtung einer Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff am Kraftwerksstandort Mittelsbüren auf Eis gelegt. Diese Entscheidung, die am 24. Juni 2025 bekannt gegeben wurde, geschah angesichts der aktuellen Marktbedingungen, die EWE zwangen, andere Optionen zu prüfen. Das Ziel, Wasserstoff als Baustein für eine klimaneutrale Stahlproduktion in Bremen zu nutzen, scheint demnach in weite Ferne gerückt zu sein. Buten un Binnen berichtet, dass die Stahlproduktion in der Region auf diesen grünen Wasserstoff angewiesen wäre, um die CO2-Bilanz signifikant zu verbessern.

Der Rückzug von EWE kommt zeitgleich mit der Ankündigung des Stahlkonzerns ArcelorMittal, seine ursprünglich geplanten Umstellungen auf die Nutzung von grünem Wasserstoff in den Werken in Bremen und Eisenhüttenstadt ebenfalls abzusagen. Diese bereits milliardenschweren Projekte mussten gestoppt werden, weil die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist und die Verfügbarkeit von Wasserstoff gering bleibt. Laut Tagesschau sind hohe Energiekosten und der Wettbewerb mit günstigeren Anbietern aus China zusätzliche Belastungsfaktoren für die Branche.

Schwierige Bedingungen für die Stahlindustrie

Die Stahlindustrie, für die Deutschland als bedeutender Produktionsort gilt, hat es momentan schwer. Sie ist der größte CO2-Emittent in Deutschland und trägt rund 20% zum Treibhausgasausstoß bei. Jährlich werden circa 200 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente produziert. Während Unternehmen wie Thyssenkrupp versuchen, durch innovative Technologien an den Standorten Duisburg und andernorts eine CO₂-Reduktion zu erzielen, scheinen viele traditionelle Unternehmen an der Notwendigkeit dieser Transformation zu scheitern. Das berichtet das BDEW.

ArcelorMittal hatte von Bund und Land Bremen Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zugesagt bekommen, um ihre Produktionsanlagen modernisieren zu können. Doch nun bleibt die Frage offen, wie die Stahlproduktion ohne nachhaltige Energiequellen weiter betrieben werden kann. Bürgermeister und Bremer Senat äußerten sich besorgt über die Entscheidung und bezeichneten sie als schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort und die vielen Beschäftigten der Branche.

Ausblick auf die Zukunft

Die Absagen und Rückzüge der Unternehmen werfen einen Schatten auf die Pläne für eine klimaneutrale Industrie in Bremen. Wie die zuständigen Ministerien einschätzen, wird es auch für andere Hersteller eine Herausforderung sein, die gesetzten CO2-Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen. Unter diesen Umständen ist es von essenzieller Bedeutung, dass der Staat auf die Entwicklung und Förderung von Wasserstofftechnologien setzt, um die Stahlproduktion in Deutschland umweltfreundlicher zu gestalten und langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Nur so kann die Industrie auch in Zukunft Platz auf dem Mark hinzufügen, auch wenn die Bedingungen momentan rau sind.

Der Wind weht also nicht nur in Bremen, sondern durch die gesamte Stahlbranche, und die Frage bleibt, wer das Steuer herumreißen kann. Fest steht, dass Experten und Politik dringend an einem Strang ziehen müssen, um den Herausforderungen der Branche gerecht zu werden und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.

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OrtBremen, Deutschland
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