Massive Proteste in Bremen: IG Metall schlägt Alarm nach Stopp grüner Stahlproduktion!

Massive Proteste in Bremen: IG Metall schlägt Alarm nach Stopp grüner Stahlproduktion!
Bremen, Deutschland - Es brodelt in Bremen! Heute um 11:30 Uhr hat die IG Metall zusammen mit dem Betriebsrat des Bremer Stahlwerks von ArcelorMittal zu einer Kundgebung vor dem Verwaltungsgebäude aufgerufen. Ziel ist es, gegen die Entscheidung des Unternehmens zu protestieren, die Umstellung auf eine umweltfreundliche Stahlproduktion zu stoppen. Das hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die lokale Wirtschaft, sondern auch für die Klimaziele in Deutschland.
Was steckt hinter dieser Entscheidung? ArcelorMittal hat angekündigt, die Transformation von Kohle zu Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiterzuverfolgen. Diese Umstellung ist eine zentrale Maßnahme im Kampf gegen die hohe CO2-Emission der Stahlindustrie, einer der größten Emittenten in Deutschland. IG Metall kritisiert den Schritt als „unverantwortlich“ und „strategisch kurzsichtig“. Sie befürchten, dass die Zukunft des Bremer Werkes ernsthaft bedroht ist, da ArcelorMittal nicht einmal die bereitgestellten staatlichen Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in Anspruch nehmen möchte, die für diese Transformation vorgesehen waren.
Die Folgen der Entscheidung
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) wird bei der Kundgebung als Gastredner auftreten und betont die Wichtigkeit der Stahlindustrie für die Volkswirtschaft in Bremen sowie in anderen Regionen Deutschlands. Der Bremer Senat zeigt sich enttäuscht und verärgert, nachdem er 250 Millionen Euro für den Umbau des Stahlwerks bereitgestellt hatte. Die geplante Einrichtung einer Direktreduktionsanlage, die zunächst mit Erdgas und später mit grünem Wasserstoff arbeiten sollte, wird durch diesen Stopp ebenfalls hinfällig.
Bereits in der Vergangenheit gab es Versuche, durch innovative Projekte wie die Umstellung auf die Herstellung von Bioethanol aus Abgasen voranzukommen. So hat die Europäische Investitionsbank 2020 einen Kredit von 75 Millionen Euro an ArcelorMittal in Belgien vergeben, um neue Anlagen zur Produktion von „grünem“ Ethanol zu entwickeln. Ethanol kann als Kraftstoff oder in chemischen Prozessen verwendet werden und soll helfen, die Produktion von CO2-Emissionen zu verringern.
Die Reaktion der Arbeitnehmervertreter
Die Arbeitnehmervertreter sind empört über die Rücknahme der Umstellungspläne. Im Vorfeld geplanter Betriebsversammlungen sehen sie sich jetzt gezwungen, zu einer Kundgebung aufzurufen, um auf die Bedeutung der Stahlproduktion für die Region aufmerksam zu machen. Die IG Metall befürchtet, dass durch den Stopp der umweltfreundlichen Stahlproduktion nicht nur Arbeitsplätze gefährdet sind, sondern auch die Glaubwürdigkeit des Unternehmens leidet.
Mit dieser Entscheidung von ArcelorMittal wird deutlich, dass die Herausforderungen in der Stahlbranche am Markt und der Wirtschaftlichkeit eine sehr schwierige Situation darstellen. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr eine milliardenschwere Unterstützungsmaßnahme beschlossen, um die Industrie in der Transformation zu unterstützen und die Emissionen zu reduzieren. Umso mehr verwundert es, dass ArcelorMittal eine so weitreichende Entscheidung trifft und auf diese finanzielle Hilfe verzichtet, wie die ZDF heute berichtet.
Die kommende Kundgebung wird das öffentliche Bewusstsein für diese kritische Lage der Stahlindustrie schärfen und zeigen, wie wichtig eine nachhaltige Lösung für die Zukunft ist.
Details | |
---|---|
Ort | Bremen, Deutschland |
Quellen |