IG Metall kämpft um Bremer Stahlwerk: Zukunft auf der Kippe!

Am 24.06.2025 demonstriert die IG Metall in Bremen gegen die Stillegung umweltfreundlicher Produktion im Stahlwerk von ArcelorMittal.
Am 24.06.2025 demonstriert die IG Metall in Bremen gegen die Stillegung umweltfreundlicher Produktion im Stahlwerk von ArcelorMittal. (Symbolbild/MB)

IG Metall kämpft um Bremer Stahlwerk: Zukunft auf der Kippe!

Bremen, Deutschland - Am Dienstag, dem 24. Juni 2025, wird das Stahlwerk von ArcelorMittal in Bremen heruntergefahren. Die Gewerkschaft IG Metall hat die Belegschaft zu einer Kundgebung aufgerufen, da die Entscheidung des Unternehmens, die Produktion nicht klimafreundlich umzubauen, auf breite Kritik stößt. Laut NDR soll die Produktion verringert werden, um Druck auf die Konzernleitung auszuüben und eine Antwort zur zukünftigen Technologie sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien im Bremer Werk zu fordern.

Die IG Metall Bremen und der Betriebsrat sind alarmiert über den Stopp der geplanten umweltfreundlichen Stahlproduktion, den ZDF als ernsthafte Bedrohung für das Bremer Werk bezeichnet. Geplant war eine Direktreduktionsanlage, die mit Erdgas und langfristig mit grünem Wasserstoff arbeiten sollte. Diese Maßnahme sollte nicht nur die ökologischen Ziele unterstützen, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze sichern. Der alte Spruch „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ scheint hier mehr denn je zu gelten – bisher blieb der Einsatz der jüngsten Technologien jedoch auf der Strecke.

Unterstützung von Politikern

Inmitten dieser angespannten Situation hat Gewerkschaftschefin Ute Buggeln einen Stahlgipfel gefordert, um die Zukunftsperspektiven des Werks zu klären. Diese Forderung stößt auf Unterstützung von prominenten Politikern wie dem SPD-Chef Lars Klingbeil und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Die Enttäuschung ist groß: Die Politik hatte sich gemeinsam mit den Unternehmen nach Möglichkeiten für einen klimaneutralen Umbau des Stahlwerks umgesehen. Doch nach der Entscheidung des Unternehmens, keine staatlichen Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für den Standort Bremen und Eisenhüttenstadt in Anspruch zu nehmen, ist die Stimmung im Senat von Bremen entsprechend gedämpft. Laut der ZDF sind direkt rund 5.000 weitere Arbeitsplätze von dem Werk abhängig.

Die Auswirkungen auf die Branche

Die Stahlindustrie ist nicht nur für Bremen, sondern auch für Deutschland gesamtwirtschaftlich von zentraler Bedeutung. Über 2 Millionen Menschen, also etwa 37% der Arbeitskraft in stahlintensiven Bereichen, sind direkt betroffen. Eine Studie von IW Consult zeigt, dass die Transformation zur klimaneutralen Stahlproduktion auch die Wettbewerbsfähigkeit stahlverarbeitender Industrien stärken soll. Dennoch wächst die Skepsis unter 71% der Unternehmen an einem erfolgreichen Umbau.

Vor diesem Hintergrund ist klar: Der Druck auf ArcelorMittal muss steigen. Die Stahlarbeiter und ihre Gewerkschaft stehen an der Frontlinie, nicht nur für ihre Arbeitsplätze, sondern auch für die Zukunft der gesamten Branche, die für 23% des Produktionswerts Deutschlands verantwortlich ist. Der Weg zur Dekarbonisierung ist mit vielen ungewissen Faktoren behaftet, und die Sorgen über hohe Energiekosten und die Verfügbarkeit von Ressourcen werden immer lauter.

Klar ist auch, dass hier nicht nur die Verantwortung bei den Unternehmen liegt. Auch die Politik ist gefordert, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Transformation zu unterstützen und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.

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OrtBremen, Deutschland
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