Verfallene JVA in Bremen: Pläne für Festival scheitern an Bürokratie!

Entdecken Sie die Geschichte und Zukunft der ehemaligen JVA im Bremer Blockland: Ein faszinierender Ort voller Rätsel und Chancen.
Entdecken Sie die Geschichte und Zukunft der ehemaligen JVA im Bremer Blockland: Ein faszinierender Ort voller Rätsel und Chancen. (Symbolbild/MB)

Verfallene JVA in Bremen: Pläne für Festival scheitern an Bürokratie!

Blockland, Deutschland - In Bremen gibt es einen ganz besonderen Ort, der Hobby-Entdecker und Urban Explorer anzieht: die ehemalige Jugend-Justizvollzugsanstalt (JVA) im Blockland. Diese wurde 2004 geschlossen und zählt seitdem zu den beeindruckendsten Lost Places der Stadt. Errichtet wurde die Anstalt 1966 mit dem Ziel, eine reformative Herangehensweise im Jugendstrafvollzug zu etablieren, die auf Resozialisierung und Bildung setzte. Doch die letzten Insassen wurden bereits vor zwei Jahrzehnten in die JVA Oslebshausen verlegt, und seitdem verfällt das Gelände zunehmend, berichtet T-Online.

Verschiedene Pläne zur Nachnutzung des Areals wurden ins Leben gerufen, darunter die Idee, ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einzurichten oder das Gelände als Festivalstandort zu nutzen. Allerdings blieben diese Vorhaben allesamt ohne Umsetzung. Die Gebäude sind stark marode, teilweise sogar asbestbelastet, während die Infrastruktur in einem desolaten Zustand ist. Eine Machbarkeitsstudie für ein Festivalgelände wurde bereits verworfen, und die Zukunft des ehemaligen Gefängnisses bleibt ungewiss. Aktuelle rechtliche und bauliche Hürden stehen einer sinnvollen Nutzung entgegen und das Betreten des Geländes ist von den Behörden untersagt – ein Verbot, das aus gutem Grund besteht.

Diskussion um Festivalnutzung

Wassermann-Pläne für Festivals können große Erwartungen wecken. Wie der Weser-Kurier berichtet, wurde das Planungsbüro Endboss von der vorherigen Landesregierung beauftragt, um die Machbarkeit von Festivals im ehemaligen Jugendgefängnis zu prüfen. Die diesbezügliche Machbarkeitsstudie wurde im Juli 2023 zwar abgeschlossen, aber bisher nicht veröffentlicht. Der Geschäftsführer des Büros, Robin Höning, äußert Bedenken, dass es sich hierbei um eine Scheinbeteiligung der Kulturszene handeln könnte. Gleichzeitig erklärt Aygün Kilincsoy, Sprecher des aktuellen SPD-Bauressorts, dass die Studie methodische Lücken aufweise und nicht zur Veröffentlichung geeignet sei.

Kilincsoy geht es darum, dass das Gutachten zwar die prinzipielle Machbarkeit einer Festivalnutzung untersucht, die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen jedoch nur unzureichend behandelt. Höning stößt diese Aussage sauer auf, schließlich sei während der anderthalbjährigen Projektarbeit nie auf solche Mängel hingewiesen worden. Allein die rechtlichen Vorgaben und die marode Infrastruktur der JVA stehen einem Festival in diesem Gebiet entgegen, weshalb Kilincsoy die Möglichkeiten skeptisch sieht und ein Festivalgelände in Anbetracht der Haushaltssituation als unrealistisch einstuft.

Resozialisierung als langfristiges Ziel

Der Ansatz der Resozialisierung, der in der Einrichtung einst angestrebt wurde, hat auch in anderen Justizvollzugsanstalten eine wichtige Rolle. Laut Justiz NRW, erfordert eine erfolgreiche Behandlung von Gefangenen die Mitwirkung und Einsicht der Betroffenen. Um Rückfallrisiken zu minimieren, werden individuelle Ursachen der Kriminalität zu Beginn des Vollzugs diagnostiziert und entsprechende Behandlungsmaßnahmen entwickelt. Die Vielzahl an Therapieangeboten zielt darauf ab, die Inhaftierten auf eine erfolgreichen Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten.

Zusammenfassend bleibt das Schicksal der ehemaligen JVA im Bremer Blockland ungewiss. Während die maroden Mauern des Gefängnisses die Geschichten der Vergangenheit flüstern, warten Anwohner und Interessierte auf eine zukunftsweisende Entscheidung über die Nutzung dieses geschichtsträchtigen Geländes.

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OrtBlockland, Deutschland
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