Bremer Senat plant Kürzung der Altersermäßigung für Lehrkräfte!

Bremen plant die komplette Streichung der Unterrichtsermäßigung für ältere Lehrkräfte, was auf heftige Kritik der GEW stößt.
Bremen plant die komplette Streichung der Unterrichtsermäßigung für ältere Lehrkräfte, was auf heftige Kritik der GEW stößt. (Symbolbild/MB)

Bremer Senat plant Kürzung der Altersermäßigung für Lehrkräfte!

Bremen, Deutschland - In Bremen sorgt der Plan des Senats für Aufregung: Die Unterrichtsermäßigung für ältere Lehrkräfte soll komplett gestrichen werden. Diese Entscheidung geht über die ursprünglichen Überlegungen des Koalitionsausschusses hinaus, der eine Halbierung der Ermäßigung von zwei auf eine Stunde ab dem 60. Lebensjahr im Visier hatte. Nun steht die Bremer Bildungsgewerkschaft GEW auf der Barrikade. Sie äußert sich entsetzt über die Sparpläne des Senats und sieht darin eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Bremen.

Die GEW hat die geplanten Änderungen deutlich kritisiert. Sie sieht nicht nur die Streichung der Unterrichtsermäßigung als einen negativen Schritt für ältere Lehrkräfte, sondern lehnt auch die Anhebung der Wochenarbeitszeit für Beamt:innen von 40 auf 41 Stunden ohne Lohnausgleich ab. In ihrer Stellungnahme betont die Gewerkschaft die Solidarität mit den Beamt:innen des Öffentlichen Dienstes und weist darauf hin, dass sich die Arbeitsbedingungen für diese Gruppe in den letzten Jahren merklich verschlechtert haben.

Veränderte Rahmenbedingungen und ihre Folgen

Besonders hervorzuheben ist, dass seit der Erhöhung des Deputats für Bremer Lehrkräfte um zwei Stunden im Jahr 1997, sowie dem Wegfall des Weihnachtsgeldes im Jahr 2009, die Bedingungen für Lehrkräfte immer anspruchsvoller werden. Dazu kommen die Sparmaßnahmen im Jugend- und Sozialbereich, die für das kommende Jahr keine Inflationsausgleiche für Organisationen und Einrichtungen vorsehen. Die GEW mahnt eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung zwischen Beamt:innen und tariflich angestellten Beschäftigten im Öffentlichen Dienst an und fordert eine Einführung der verpflichtenden Arbeitszeiterfassung.

Ein zentrales Anliegen der GEW ist die Entlastung der Lehrkräfte, die schon lange über ihre vorgesehenen Arbeitszeiten hinaus arbeiten. Mit den Sparplänen könnte die Attraktivität Bremens als Arbeitsort weiter sinken, befürchten viele. Unstimmigkeiten bei der Altersermäßigung, die erst ab 60 Jahren gelten soll, könnten dazu führen, dass erfahrene Lehrkräfte Bremen den Rücken kehren.

Bildungsfinanzierung in Deutschland

Dieser Konflikt ist nicht nur lokal von Bedeutung, sondern steht auch im Kontext der allgemeinen Bildungsfinanzierung in Deutschland. Generell werden die Bildungseinrichtungen hierzulande überwiegend aus öffentlichen Haushalten finanziert. Über 90 Prozent der öffentlichen Bildungsausgaben stammen von Ländern und Kommunen. Laut dem jährlich veröffentlichten Bildungsfinanzbericht des Statistischen Bundesamtes sind für 2024 insgesamt 191,5 Milliarden Euro für Bildung vorgesehen. Diese Mittel sind entscheidend, um sowohl die Qualität der Ausbildung als auch die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte zu sichern.

Die GEW Bremen appelliert eindringlich an den Senat, die Sparpläne zu überdenken und statt symbolischer Maßnahmen wie iPad-Investitionen sinnvolle Investitionen in die Bildung und die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte zu tätigen. In einem Land, in dem Bildung als Schlüssel zur Zukunft gilt, können solche Einschnitte nicht hingenommen werden. „Wir brauchen eine starke Bildungspolitik, die alle Altersgruppen und Beschäftigten respektiert“, so der Tenor der Gewerkschaft.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Senat auf die Bedenken der GEW und anderer Betroffener reagiert oder die Sparpläne weiterhin verfolgt. Eines ist gewiss: Der Dialog ist unverzichtbar, um die Zukunft der Bildung in Bremen zu sichern.

Weitere Informationen finden Sie in den detaillierten Berichten von Weser-Kurier, GEW Bremen und Eurydice.

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OrtBremen, Deutschland
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