Bremen sagt dem invasiven Nadelkraut den Kampf an: Maßnahmen starten!

Im Huchtinger Park wird das invasive Nadelkraut bekämpft. Mit Millionenförderung starten die Bauarbeiten am 7. Juli.
Im Huchtinger Park wird das invasive Nadelkraut bekämpft. Mit Millionenförderung starten die Bauarbeiten am 7. Juli. (Symbolbild/MB)

Bremen sagt dem invasiven Nadelkraut den Kampf an: Maßnahmen starten!

Huchting, Deutschland - In den idyllischen Gewässern des Parks links der Weser tut sich etwas – und das hat es in sich. Das invasive Nadelkraut breitet sich dort ungestört aus. Dieses pflanzliche Übel präsentiert sich in Form von „dicken Matten oder Polstern“, die das Wasser regelrecht ersticken und schleichend die heimische Flora sowie Fauna verdrängen. Da ist klar, da liegt was an, und die Verantwortlichen haben reagiert. Weser Report berichtet, dass das Nadelkraut in Deutschland auf der Aktionsliste steht, was den Handlungsbedarf unterstreicht.

Ab dem 7. Juli wird daher auch gleich das große Projekt zur Bekämpfung starten, das voraussichtlich zehn Wochen in Anspruch nehmen wird. Ein Antrag für Bekämpfungsmaßnahmen wurde bewilligt, und eine Million Euro stehen dafür bereit. Hierbei übernehmen der Bund 90 Prozent der Kosten, während Bremen die restlichen 10 Prozent trägt. Die Hanseatische Naturentwicklung (haneg) wurde mit der Projektsteuerung und Durchführung betraut und hat das nötige „Händchen“, um die Gewässer gründlich zu entkrauten.

Geplante Maßnahmen

Eine vollständige Eliminierung des Nadelkrauts wird allerdings als unrealistisch eingeschätzt. Dennoch sollen Ausläufer und Wurzeln gründlich entfernt werden. Es ist vorgesehen, die Pflanzen in ein Depot zu bringen und sie mit einem halben Meter Sand zu überdecken. Um die Qualität des Wassers zu gewährleisten, muss dieses einige Tage abpumpen und filtern, bevor es wieder ins Huchtinger Fleet geleitet wird.

Die Anwohner am Hohenhorster Weg können zudem mit Informationsschreiben rechnen, in denen sie über die notwendige Baustellenzufahrt und die damit verbundenen Einschränkungen beim Parken informiert werden. Schließlich wollen alle den Überblick behalten, wenn es um so wichtige Maßnahmen geht.

Warnungen des BUND

Doch nicht nur in Bremen gibt es Sorgen um das Nadelkraut. Der BUND appelliert an Teich- und Aquarienbesitzer, das Nadelkraut nicht zu kaufen oder im Freiland auszusetzen, da es sich rasend schnell über kleine Stängelstücke vermehren kann. Auch beim Entkrauten von Gartenteichen sollte darauf geachtet werden, dass es nicht in die Natur gelangt. Hier gilt es, die Pflanzen im Müll zu entsorgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ein Handelsverbot für Nadelkraut wäre wünschenswert, wird jedoch bisher nicht durchgesetzt.

In Deutschland sind rund 900 Neobiota-Arten etabliert, wie das Bundesamt für Naturschutz feststellt. Davon machen Pflanzen den Löwenanteil aus. Die wachsende Zahl invasiver Arten steht in direktem Zusammenhang mit dem globalen Handel und Verkehr – und das lässt auf zukünftige Herausforderungen schließen. Der Klimawandel könnte durch mildere Winter die Ausbreitung dieser Arten weiter erleichtern.

An die lokale Bevölkerung und Naturschützer bleibt nur zu hoffen, dass die Bekämpfungskräfte in Bremen ihrem Ziel gerecht werden. Denn eines steht fest: Die heimischen Gewässer brauchen dringend Hilfe, um den bedrohten Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere zu erhalten.

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OrtHuchting, Deutschland
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