Stromsteuersenkung: Kritik aus Bremen, Bauern und Industrie profitieren!

Bremen kritisiert Stromsteuersenkung: Handwerkskammer fordert umfassende Entlastungen für alle Betriebe und Haushalte.
Bremen kritisiert Stromsteuersenkung: Handwerkskammer fordert umfassende Entlastungen für alle Betriebe und Haushalte. (Symbolbild/MB)

Stromsteuersenkung: Kritik aus Bremen, Bauern und Industrie profitieren!

Bremen, Deutschland - Die Diskussion um die Senkung der Stromsteuer in Deutschland sorgt für gemischte Reaktionen. Besonders in Bremen wird die Maßnahme kontrovers betrachtet. Während die Bundesregierung plant, die Stromsteuer für energieintensive Unternehmen drastisch zu senken, fühlen sich viele Betriebe und Haushalte übergangen.

Die Handwerkskammer Bremen hat bereits Kritik geübt und fordert eine allgemeine Senkung, die auch den Handwerkssektor einbezieht. Nach Angaben von buten un binnen fallen vor allem energieintensive Handwerksbranchen, wie etwa Textilreinigungen, bei den aktuellen Entlastungen durch die Stromsteuersenkung durch das Raster. Die Kammer betont, dass zumindest ein allgemein gültiges Signal zur Senkung der Stromsteuern notwendig wäre, um die gesamte Wirtschaft nicht zu benachteiligen.

Geplante Erleichterungen für die Industrie

Klar ist: Die Bundesregierung will die Stromsteuer für das produzierende Gewerbe auf das europäische Mindestmaß von nur 0,05 Cent pro Kilowattstunde senken, was aktuell bei rund 2 Cent pro kWh liegt. Laut tagesschau.de sollen damit hauptsächlich Großverbraucher wie Metallhütten und Glashersteller entlastet werden. Für die Jahre 2024 und 2025 ist diese Regelung gesetzlich vorgesehen; eine Verlängerung bis 2028 könnte in Aussicht stehen, sofern der Bundeshaushalt die Finanzierung sichert.

Justizminister Marco Buschmann schätzt die finanziellen Erleichterungen für die Wirtschaft auf rund 2,75 Milliarden Euro. Die gesamte Entlastung könnte sogar bis zu 12 Milliarden Euro betragen, um insbesondere solche Unternehmen unterstützt werden, die im internationalen Wettbewerb stehen.

Entgegen den Erwartungen sieht es für private Haushalte jedoch düster aus. Ein Sprecher der SPD erklärte, man müsse den Haushaltszwängen Rechnung tragen, was zu einer speziellen Ausrichtung auf Gasspeicherumlagen und Netzentgelte führt.

Haushalte bleiben außen vor

Die Arbeitnehmerkammer Bremen kritisiert diese Entwicklung scharf. Sie fordert spürbare Entlastungen für Privatpersonen. Besonders Hauptgeschäftsführer Peer Rosenthal hebt hervor, dass die Strompreise für alle sinken müssen, nicht nur für die Industrie. Verbraucher müssen sich auf einen Anstieg der Energiesperren in diesem Jahr einstellen, wenn sich die Preise weiter erhöhen. Der Bremer Energieversorger SWB erwartet zudem, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten haben werden, ihre Rechnungen zu begleichen.

Die geplanten Senkungen könnten für Verbraucher eine Ersparnis von bis zu 300 Euro pro Jahr bringen, berichtet finanztip.de. Eine Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh könnte durch die Maßnahmen und eine Senkung der Netzentgelte jährlich etwa 270 bis 300 Euro sparen. Die Netzentgelte machen derzeit rund ein Drittel des Gesamtstrompreises aus und könnten durch geplante Maßnahmen der Union, die eine Halbierung der Kosten anstrebt, weiter sinken.

Die Opposition macht sich für eine umfassende Reform der Strompreise stark, die sowohl Haushalte als auch Unternehmen einbezieht. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung diesen Weg einschlägt oder ob die bisherige Strategie der selektiven Entlastung weiter fortgeführt wird.

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OrtBremen, Deutschland
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