Werder Bremen in der Verletzungsfalle: Ist ein Umdenken nötig?

Werder Bremen in der Verletzungsfalle: Ist ein Umdenken nötig?
Bremen, Deutschland - Es sind bewegte Zeiten für Werder Bremen, denn das Verletzungspech bleibt den Norddeutschen treu. Bereits zu Saisonbeginn haben sich einige Schlüsselspieler verletzt und belasten damit die Kaderplanung des Vereins. Weser-Kurier berichtet, dass unter anderem Mitchell Weiser mit einem Kreuzbandriss, Marvin Ducksch mit einer Wadenverletzung sowie Jens Stage mit einer Mittelfußverletzung ausfallen. Dazu gesellen sich Justin Njinmah und Olivier Deman, die beide Sprunggelenksverletzungen erlitten haben. Solche Rückschläge wecken Erinnerungen an die letzte Abstiegssaison, wo ähnliche Probleme die Mannschaft plagen.
Während der Verein beteuert, dass es kein erkennbares Muster bei den Verletzungen gibt, bleibt die Unsicherheit bestehen. In der Vergangenheit wurden viele Spieler verpflichtet, die für ihre Verletzungsanfälligkeit bekannt sind. Die neuorganisierte medizinische Abteilung sollte eigentlich dafür sorgen, dass solche Probleme nicht mehr auftreten. Doch der Wechsel des Trainers von Ole Werner zu Horst Steffen hat offenbar für eine erhöhte Trainingsintensität gesorgt, was möglicherweise weiterhin zur Belastung der Spieler führt.
Verletzungsstatistik und Kaderbelastung
Ein Blick auf die allgemeine Verletzungsstatistik in der Bundesliga zeigt, dass Werder Bremen in der Saison 2022/23 mit 1.269 Fehltagen im Mittelfeld platziert ist. Laut Deichstube belegt der Verein mit 42,30 durchschnittlichen Ausfalltagen pro Spieler Platz neun. Im Vergleich dazu hat Union Berlin mit nur 18,45 Ausfalltagen pro Spieler den besten Wert. Diese Statistiken zeigen, dass die Verletzungsanfälligkeit des Teams zwar geringer ist als in den Jahren zuvor – gleichwohl bleiben einige Stammspieler nicht von Verletzungen verschont. So mussten Felix Agu, Manuel Mbom und Dikeni Salifou oft auf der Bank sitzen.
Vergleicht man die Situation der vergangenen Saisons, erkennt man, dass Werder Bremen in der Saison 2020/21 seine beste Verletzungsstatistik seit Jahren hatte, mit im Durchschnitt 46,07 Ausfalltagen. Dagegen war die Situation in der Abstiegssaison 2019/20 durch 69,06 durchschnittliche Fehltage geprägt, die schlussendlich auch zum Abstieg führten. Gerade in einem wettbewerbsintensiven Umfeld der Bundesliga sind solche Zahlen von Bedeutung, um den Abstand zu den Mitbewerbern zu bewahren.
Die wichtigsten Verletzungsarten
Die aktuelle Betrachtung von fussballverletzungen.com zeigt, dass Muskelverletzungen die häufigsten Ausfallgründe in der Bundesliga sind. Dazu kommen Erkrankungen und kleinere Blessuren. Interessanterweise ist das Oberschenkelbereich das am häufigsten betroffene Körperteil, gefolgt von Knie- und Sprunggelenksverletzungen.
Mit der Länderspielpause in der Rückschau wird nun klar, dass auch Werder Bremen versuchen muss, die Belastungssteuerung zu optimieren. Der neue Trainer wird gefordert sein, die Trainingsintensität so zu regeln, dass die Spieler nicht überfordert werden. Um die Aufstiegschancen in einer so ausgeglichenen Liga nicht zu gefährden, wird es entscheidend sein, dass die Mannschaft die Verletzungsplage schnellstmöglich hinter sich lässt.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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