Zugverspätungen im Bremen steigen: Die Pünktlichkeit wankt!

Die Pünktlichkeit im Nahverkehr in Bremen sinkt, während der Schienenverkehr unter infrastrukturellen Mängeln leidet.
Die Pünktlichkeit im Nahverkehr in Bremen sinkt, während der Schienenverkehr unter infrastrukturellen Mängeln leidet. (Symbolbild/MB)

Zugverspätungen im Bremen steigen: Die Pünktlichkeit wankt!

Bremen, Deutschland - Im Jahr 2024 war die Pünktlichkeit der Nahverkehrszüge im Land Bremen ein heiß diskutiertes Thema. Laut dem Bericht der Weser-Kurier waren 84 Prozent der Züge pünktlich, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Verkehrsbehörde Bremen stellt fest, dass die Verspätungsquote leicht angestiegen ist, was auf verschiedene Herausforderungen im Schienenverkehr hinweist.

Die Nordwestbahn (NWB) konnte dabei besser abschneiden. Auf den Linien RS 1 und RS 2 erzielte sie Pünktlichkeitsquoten von knapp 86 und 85 Prozent. Im Gegensatz dazu war der Nahverkehr zwischen Bremen und Osnabrück (RB 58) stark betroffen, denn hier kam jeder dritte Zug zu spät. Besonders alarmierend ist die Quote des Metronoms zwischen Hamburg und Bremen, die mit nur 73 Prozent unterdurchschnittlich abschneidet.

Gründe für die Verspätungen

Doch warum steigen die Verspätungen nun an? Ein Blick auf die Gründe zeigt, dass es an der Infrastruktur mangelt. Wie ZBR berichtet, sind die Probleme in der deutschen Schieneninfrastruktur vielfältig: Überalterte Gleisanlagen, Personalmangel sowie technische Schwierigkeiten führen zu häufigen Verzögerungen. Zudem gibt es Engpässe bei den Ersatzteilen für Züge und Werkstätten. Die Bremer Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD) versucht selbst, während der geplanten Bauarbeiten 2026, die den Fernverkehr massiv einschränken werden, ein Mindestangebot aufrechtzuerhalten.

Für die Reisenden ist das alles wenig erfreulich. Laut dem Bericht nahmen die Fahrgastzahlen 2024 weiterhin ab und lagen unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. An Spitzentagen nutzten knapp 75.000 Fahrgäste das Netz der Regio-S-Bahn, wobei freitags am meisten und sonntags am wenigsten gereist wird.

Infrastruktur unter Druck

Die Herausforderungen im Schienenverkehr sind Teil eines größeren Problems: Der Zustand der deutschen Infrastruktur verschlechtert sich seit Jahren. Die Tagesschau berichtet von sanierungsbedürftigen Straßen- und Schienenabschnitten, die zunehmen. Über 17.600 Kilometer der Schienenstrecken sind mittlerweile sanierungsbedürftig, ein besorgniserregender Anstieg.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing plant, das „Hochleistungsnetz“ bis 2030 zu schaffen, was ordentlich Geld kostet – geschätzte 45 Milliarden Euro sollen in die notwendige Sanierung fließen. Doch der aktuelle Zustand lässt viele aufhorchen: Es herrscht in der Verkehrsplanung ein Sanierungsstau, der dringend abgebaut werden muss, um die Qualität des Schienenverkehrs zu sichern.

In der Regel zeigen sich die Reisenden geduldig, jedoch sind die andauernden Verspätungen für viele untragbar. Es bleibt zu hoffen, dass die geplanten Maßnahmen schnell greifen und die Pünktlichkeit im Schienenverkehr wieder steigen wird. Ein schnelles Umdenken ist nötig, um die Mobilität unserer Region zukunftsfähig zu gestalten.

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OrtBremen, Deutschland
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