Künstlerhaus Überseeinsel: Zukunft in Gefahr durch Investorenpläne!

Künstlerhaus Überseeinsel: Zukunft in Gefahr durch Investorenpläne!

Überseeinsel, Bremen, Deutschland - In Bremen ist immer wieder von der Überseeinsel die Rede, einem Ort, der die kreative Szene mit innovativen Ideen bereichert. Wenn man sich die jüngsten Entwicklungen genauer ansieht, wird schnell klar, dass hier ein lebendiger Austausch zwischen Künstlern und Investoren stattfindet. Ein zentraler Akteur in diesem Spektakel ist Peter Hölzel, 56 Jahre alt, der als Hausmeister und leidenschaftlicher Fürsprecher der Künstler im renommierten Künstlerhaus auf der Überseeinsel aktiv ist. Seine Geschichte ist eine von vielen, die das kulturelle Erbe und die Kreativität der Gegend prägen.

Das Kellogg-Areal, auf dem sich das Künstlerhaus befindet, war bis 2016 als Produktionsstandort für Cornflakes aktiv. Nach dem Rückzug des Unternehmens fanden vor 14 Jahren Künstler und Handwerker ihr Zuhause in den leerstehenden Räumen. Peter Hölzel war einer der ersten Mieter und schuf provisorische Ateliers, die schnell zum Nährboden für kreative Entfaltung wurden. Heute zählt das Künstlerhaus 150 Künstler und Handwerker, die in einem bunten Mix an Projekten arbeiten. Die Mieten sind so niedrig, dass sie lediglich die Nebenkosten decken – eine finanzielle Herausforderung für den Investor Klaus Meier.

Künstlerhaus vor Herausforderungen

Klaus Meier, Jurist und Investor, hat ambitionierte Pläne für das Kellogg-Areal, insbesondere für den Bau von Wohnraum. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Renovierung des sanierungsbedürftigen Gebäudes verbunden ist, sieht er Potenzial in dem Künstlerhaus. Allerdings ist die aktuelle Struktur der Gemeinschaft von Künstlern ihm ungewiss. Die Renovierungskosten werden auf zwei bis drei Millionen Euro geschätzt, und während nach passenden Fördermöglichkeiten gesucht wird, haben sich die Nebenkosten seit dem Ukrainekrieg verdreifacht – sind allerdings nicht eingetrieben worden. Sollte eine Finanzierung nicht zustande kommen, hängt die Zukunft des Künstlerhauses in der Schwebe, wo bereits jetzt innovative Veranstaltungen wie offene Ateliers Besucher anlocken.

Die offene Atelierveranstaltung hat sich als ein echter Publikumsmagnet erwiesen. Geschätzt werden nicht nur die günstigen Mieten, sondern auch der Zugang zu einem kreativen Raum, der den Künstlern wie Barbara Rosengarth, die hier arbeiten, einen besonderen Rahmen für ihre Kunst bietet. Sie profitieren von den Bedingungen, die die Gemeinschaft geschaffen hat, und tragen gleichzeitig zur Aufwertung des Viertels bei.

Planungen zur Überseeinsel

Die Entwicklungen rund um die Überseeinsel stehen nicht still. Am 30. August 2019 fand die Abschlusspräsentation der Rahmenplanung statt, mit rund 400 Bürgern, die ihre Wünsche äußerten. Das Feedback umfasst ein breites Spektrum: von mehr Bildungseinrichtungen über vielfältige Freiflächen bis hin zu einem Fokus auf den Fahrradverkehr. Sechs Architekturbüros, darunter bekannte Namen wie das Wiener DMAA, präsentierten ihre Entwürfe, die die zukünftige Gestaltung der Überseeinsel formen sollen. Die Stadtverwaltung und die Überseeinsel GmbH spielen hier eine zentrale Rolle, um diesen Prozess voranzutreiben. Diese Planungen verdeutlichen, wie wichtig das kulinarische und kulturelle Potenzial der Region für das städtische Leben ist und zeigen, dass auch künstlerische Fragestellungen im Kontext der Stadtentwicklung eine Rolle spielen können, wie auch die GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gGmbH in ihren Projekten betont.

In einer solchen Umgebung ist der Austausch zwischen Kunst und Gesellschaft unabdingbar. Künstlerische Initiativen, die auch die sozial-gesellschaftliche Teilhabe im Fokus haben, erleben in Bremen eine Renaissance. Ein aktuelles Beispiel sind die Atelierstipendien für aufstrebende Kunstschaffende, die in der Region gefördert werden und neue Perspektiven schaffen. Performances, Installationen und Ausstellungen – alles wird hier zum Leben erweckt.

Die Entwicklung der Überseeinsel zeigt deutlich, wie eng Kunst, Kultur und Stadtentwicklung miteinander verbunden sind. Ein gutes Händchen in der Planung könnte dazu führen, dass diese kreative Oase in Bremen weiter wächst und gedeiht, während das Künstlerhaus weiterhin als ein lebendiger Ort für Kunst und Innovation fungiert, trotz der anstehenden Herausforderungen.