Alarmstufe Rot: Eichenprozessionsspinner bedroht Gesundheit und Wälder!

Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland aus. Maßnahmen zur Bekämpfung sind dringend erforderlich, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland aus. Maßnahmen zur Bekämpfung sind dringend erforderlich, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. (Symbolbild/MB)

Mitte, Deutschland - In Bremen und vielen anderen Teilen Deutschlands wird derzeit gegen den gefürchteten Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) vorgegangen, dessen gesundheitliche und forstwirtschaftliche Auswirkungen nicht zu unterschätzen sind. Diese Schmetterlingsart, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Erscheinung trat, hat sich nicht nur aufgrund des Klimawandels ausgeweitet, sondern sorgt auch für jede Menge Aufregung. Besonders in urbanen und ländlichen Gebieten sollten die Bürger:innen wachsam sein, denn die Raupen des Eichenprozessionsspinners können heftige Hautreaktionen und nachfolgende Gesundheitsprobleme auslösen.

Die Brennhaare der Raupen sind wahre Übeltäter – sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das Juckreiz, schmerzhafte Hautausschläge und sogar Atemwegserkrankungen hervorrufen kann. Immer mehr Menschen berichten von Symptomen wie Raupendermatitis oder Augenreizungen. „Die gesundheitlichen Auswirkungen sind deutlich gravierender als die Schäden, die die Larven an den Eichen anrichten“, stellt eine Expertin fest. Bei Berührung oder Kontakt mit den Brennhaaren kann es zu heftigen Reaktionen kommen, die dann oft in einer sofortigen ärztlichen Behandlung enden müssen.

Schnelles Handeln notwendig

Um dieser Problematik Herr zu werden, setzen viele Kommunen, darunter auch der Landkreis Lüneburg, bereits auf eine bewährte Methode: die Bekämpfung durch winzige Fadenwürmer, Nematoden. Diese kleinen Helfer sind für Menschen völlig unbedenklich und sind in der Lage, bis zu 90% der Eichenprozessionsspinner-Population zu dezimieren. Der beim Einsatz von Nematoden wichtige Aspekt ist, dass sie ausschließlich nach Sonnenuntergang angewendet werden, da sie lichtempfindlich sind.

„Wir beobachten die Entwicklung der Eichenprozessionsspinner-Populationen in den letzten Jahren sehr genau“, erklären die zuständigen Mitarbeiter der Umweltbehörden. Die derzeitige Befallssituation variiert stark in den Bundesländern, während in einigen Regionen wie Sachsen eine klare Etablierung des Schädlings beobachtet werden kann. Auch in den nordöstlichen und südwestlichen Teilen Deutschlands ist ein dramatischer Anstieg der Populationen zu verzeichnen, was zu einem erhöhten Handlungsbedarf führt.

Vorbeugende Maßnahmen und Kommunikation sind gefragt

Zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung umfassen das Aufstellen von Warnschildern und Absperrungen in betroffenen Gebieten, um die Bevölkerung auf die Gefahren der Brennhaare aufmerksam zu machen. Örtliche Behörden raten dazu, den Kontakt mit den Raupen und ihren Gespinsten zu vermeiden. Bei einer möglichen Begegnung ist eine umgehende Reinigung und der Schutz unbedeckter Hautbereiche entscheidend.

Eichen, die von den Raupen schwer befallen sind, haben dennoch die Fähigkeit, nach dem Kahlfraß wieder auszutreiben. Doch sollte es zu wiederholten Befällen kommen, kann das die Bäume erheblich schwächen. Es ist daher wichtig, die Bekämpfung ernst zu nehmen.

Ob in Parks, Gärten oder Wäldern – der Eichenprozessionsspinner ist inzwischen fast überall zu finden, wo Eichen stehen. Die Zeitspanne von Juli bis September stellt dabei die Hauptflugzeit der Falter dar. Die Eier werden an älteren Eichen abgelegt und der Verlauf der Raupenentwicklung erfolgt in mehreren Stadien, wobei die Brennhaare ab dem dritten Stadium ausgebildet werden. Die Kombination von Risikobewusstsein und effektiven Bekämpfungsmaßnahmen ist der Schlüssel, um die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners erfolgreich einzudämmen.

Die Bürger:innen sind gut beraten, informiert zu sein und insbesondere in den Sommermonaten Vorsicht walten zu lassen. Für weitere Informationen über den Eichenprozessionsspinner und seine Auswirkungen verweisen wir auf die Berichte von Nord24, Wikipedia und das Umweltbundesamt.

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Ort Mitte, Deutschland
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