Hunderte Skulpturen aus dem Knast: Ausstellung auf Burg Blomendal!

Hunderte Skulpturen aus dem Knast: Ausstellung auf Burg Blomendal!

Blumenthal, Deutschland - Die Burg Blomendal in Bremen wird am kommenden Wochenende zum Schauplatz einer ganz besonderen Ausstellung. Am 14. und 15. Juni 2025, jeweils von 11 bis 17 Uhr, präsentiert der gemeinnützige Verein Mauern öffnen eine beeindruckende Sammlung von Skulpturen, die von Insassen der Justizvollzugsanstalt Bremen gefertigt wurden. Auf der Wiese des Burghofes werden Hunderte von Kunstwerken aus verschiedenen Materialien, darunter Keramik, Stein und Holz, zu sehen sein. Von fantastischen Drachen über verspielte Hunde bis hin zu majestätischen Giraffen – die Vielfalt der Exponate ist schlichtweg überwältigend.

Was die Ausstellung besonders macht, ist nicht nur die Kreativität der Insassen, sondern auch der tiefergehende Zweck dahinter: Weser-Kurier berichtet, dass der Verein „Mauern öffnen“ die Resozialisierung von Strafgefangenen unterstützt. Hierzu werden drei verschiedene Werkstätten angeboten: eine Jugendwerkstatt, eine Erwachsenenwerkstatt innerhalb der JVA sowie eine Außenwerkstatt, die besonders Langzeitarbeitslosen eine Perspektive bietet. In diesen Einrichtungen haben die Inhaftierten die Möglichkeit, 34 Stunden pro Woche an ihren Kunstprojekten zu arbeiten.

Der kreative Prozess

Die Verbindung zwischen Kunst und Resozialisierung ist in Deutschland einzigartig. Denn neben den regulären Arbeitsplätzen in den Bildhauerwerkstätten leiten insgesamt elf Künstlerinnen und Künstler die Insassen beim kreativen Schaffen an. Besonders Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren sind oft mit Ton beschäftigt, während Erwachsene eher mit Holz und Stein arbeiten. Eine Untersuchung des SWR zeigt, dass künstlerische Tätigkeiten in Haftanstalten helfen, Isolation zu überwinden und die Selbstwahrnehmung der Häftlinge zu stärken. Kreativität wird hierbei zum Schlüssel, um die Inhaftierten an ihre Emotionen heranzuführen und einen konstruktiven Umgang mit ihrer Vergangenheit zu entwickeln.

Die Ausstellung auf der Burg Blomendal ist bereits die sechste ihrer Art und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv, was nicht zuletzt an den liebevoll gestalteten Skulpturen und dem dazugehörigen Kaffee- und Kuchenbuffet liegt. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Exponate kommen dem Verein zugute und unterstützen die Fortsetzung seiner wichtigen Arbeit.

Der Wert der Kunst

Die Preisspanne der Skulpturen reicht dabei von 80 bis 500 Euro, abhängig von Größe, Material und Arbeitsaufwand. Besonders beliebt sind die Drachen, die zwischen 80 und 100 Euro kosten, während Stein-Skulpturen für bis zu 500 Euro angeboten werden. Mit einem guten Händchen haben die Künstler es geschafft, ihre inneren Konflikte und Emotionen in greifbare Formen zu verwandeln. Ein Markenzeichen des Vereins sind die Schildkröten mit Rosen, die den emotionalen Zustand der Insassen symbolisieren.

Für alle Kunstinteressierten und diejenigen, die Hintergründe zur Resozialisierung von Strafgefangenen erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch der Ausstellung. Hier wird nicht nur Kunst präsentiert, sondern auch eine Brücke geschlagen zwischen Gefangenschaft und Freiheit, zwischen Krise und Chancen.