Neubau am Lesumer Marktplatz: Zustimmung trotz heftiger Kritik!

Neubau am Lesumer Marktplatz: Zustimmung trotz heftiger Kritik!
Lesumer Kirche 6, 28717 Bremen, Deutschland - In Burglesum gibt es Neuigkeiten, die die Zukunft des Lesumer Marktplatzes betreffen. Das Umlaufverfahren des Beirats Burglesum zu einem geplanten Bauvorhaben ist abgeschlossen, und die Rückmeldungen könnten unterschiedlicher kaum sein. Anträge von Maren Wolter (SPD) und Ulrike Schnaubelt (Grüne) stießen auf reges Interesse, und die Mehrheit der Beiratsmitglieder hat schließlich für den Neubau an der Lesumer Kirche 6 votiert, wie der Weser-Kurier berichtet.
Die Abstimmung fiel eindeutig aus: Von 17 stimmberechtigten Mitgliedern gaben 16 eine Stimme ab. Unter den Stimmen gab es neun, die den Entwurf von Wolter unterstützten, während Schnaubelt ihren eigenen Vorschlag zur Überarbeitung des Bauantrags einbrachte, dem sieben Beiratsmitglieder zustimmten. Dies hat die Stimmung unter den Bürgern polarisiert.
Kritik und Bedenken
Doch es gibt auch kritische Stimmen, die anmerken, dass das Bauvorhaben gegen die Erhaltungssatzung und den Bebauungsplan für den Ortskern verstoßen könnte. Insbesondere die geplante Höhe sowie die kubische Form des Neubaus und das Flachdach sorgen für Diskussionen. Kritiker befürchten, dass der Neubau das Erscheinungsbild historischer Gebäude beeinträchtigen und als Präzedenzfall für zukünftige Bauprojekte dienen könnte. Und auch die Resonanz aus dem Publikum bei der Beiratssitzung war nicht durchwegs positiv, wie das Burglesumer Landvolk berichtet.
In der Sitzung wurde zudem festgestellt, dass ein altes Fachwerkhaus in der Nähe baufällig ist und eine Sanierung nicht nur unwirtschaftlich, sondern wohl auch unmöglich ist. Architekt Philipp Romeiser und René Kotte vom Bauamt Bremen-Nord erläuterten die Bestandslage und zeigten Fotos, die den Sanierungsbedarf eindrücklich dokumentierten. Es soll ein Neubau mit mehreren Wohneinheiten und einem Café entstehen, wobei ein Gastronom plant, ein Eiscafé mit Außenbestuhlung zu eröffnen.
Stadtplanung und Bürgerbeteiligung
Die geforderten und erhofften Beteiligungsprozesse in der Stadtplanung sind schon lange ein Thema, das auch die Stadtteilinitiativen beschäftigt. Die Diskussion um Bürgerbeteiligung hat in den letzten Jahrzehnten an Intensität gewonnen und nimmt immer wieder neue Formen an. Diese Anliegen werden nicht zuletzt durch kritische Anmerkungen zu „Scheinbeteiligung“ begleitet. Stimmen aus der Bevölkerung beklagen sich oft darüber, dass ihre Beiträge nicht in die endgültige Planung einfließen, sehr zur Sorge vieler Bürger, dass der Ausdruck „Beteiligung“ oft mehr Fassade als Substanz hat, wie auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung nachzulesen ist.
Die Bürger aus Burglesum haben jedoch gezeigt, dass sie in die Entscheidungen einbezogen werden möchten und ihre Anliegen nicht nur bei den „Wünschen und Anregungen“ äußern wollen. Die Diskussion um das Bauvorhaben am Marktplatz wird zeigen, inwieweit Stadtplanung den Herausforderungen und Wünschen der Bürger gerecht werden kann und möchte.
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Ort | Lesumer Kirche 6, 28717 Bremen, Deutschland |
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