Neuer Baustellen-Horror: Zugreisende in Bremen müssen sich wappnen!

Bremen-Nord, Deutschland - Die Sommermonate in Bremen und Niedersachsen stehen ganz im Zeichen von Bauarbeiten der Deutschen Bahn (DB), die bereits in der Vergangenheit für etliche Ausfälle und Verspätungen gesorgt haben. Wie der Weser-Kurier berichtet, war Bremen-Nord diesmal mehrere Wochen vom Zugverkehr abgeschnitten. Auch wenn für Sommer und Herbst 2023 einige Bauprojekte geplant sind, die die Fahrpläne beeinträchtigen, dürften die Einschränkungen nicht ganz so gravierend ausfallen wie im Vorjahr. Ein Grund zur Entspannung ist allerdings nicht in Sicht, denn die Zugreisenden müssen mit weiteren Behinderungen rechnen.

Ein Blick auf die geplanten Arbeiten zeigt, dass insbesondere die Nordwestbahn (NWB) von kleineren Bauvorhaben betroffen ist. So werden vom 11. bis 26. Juni Oberleitungsarbeiten auf der Linie RS 1 zwischen Bremen-Aumund und Bremen-Vegesack durchgeführt. Zudem wird ein neues elektronisches Stellwerk in Bremen-Burg voraussichtlich Anfang Oktober in Betrieb genommen, was jedoch auch eine Sperrung der Strecke zwischen Burg und Vegesack vom 2. bis 14. Oktober mit sich bringt. Immer wieder müssen Reisende mit zeitweisen Sperrungen von Bahnübergängen rechnen, die vor der Hauptsperrung stattfinden.

Bauarbeiten im Detail

Ab Mittwoch bis Pfingstsonntag werden die Züge auf der Linie RS 1 zwischen Verden und Achim in den Abend- und Nachtstunden durch Busse ersetzt. Eine weitere signifikante Maßnahme betrifft die Linie RS 2 zwischen Oldenbüttel und Bremen-Burg, wo es vom 10. Juli bis 20. September aufgrund von Arbeiten an Lärmschutzanlagen zu längeren Einschränkungen kommen wird. Gleiserneuerungen betreffen außerdem die Linien RS 3 und RS 30 vom 29. August bis 16. September.

• Ersatzverkehr auf der Linie RS 4 zwischen Bremen und Nordenham: 5. bis 13. Juni
• RE 18 (Oldenburg – Cloppenburg) mit Busersatz zwischen 2. Juli und 13. August
• Verspätungen auf der Linie RE 58 (Bremen – Osnabrück): 4. Juli bis 1. Oktober
• Fahrgäste müssen vom 12. Juli bis 5. Oktober auf Busse umsteigen, wenn Züge der Linien RE 8 und RE 9 am Bremer Hauptbahnhof enden.

Besonders heikel wird es für Reisende zwischen Bremen und Bremerhaven, da vom 12. September, 21:30 Uhr bis 15. September, 4:45 Uhr eine Schienenersatzverkehr mit Bussen auf den Regio-S-Bahn-Verbindungen der NWB eingerichtet ist. Reisende sollten sich auf Verspätungen von bis zu 1,5 Stunden einstellen, insbesondere bei den späten Verbindungen. Änderungen können auf Fahrerplaner.de und Bahn.de eingesehen werden.

Pünktlichkeit und Prognosen

Die Pünktlichkeit im deutschen Schienenverkehr hat unter den aktuellen Bedingungen gelitten. Laut einer aktuellen Auswertung des DB-Konzerns lag die Pünktlichkeit im ersten Halbjahr 2024 bei lediglich 89,9%, was einen Rückgang im Vergleich zu Vorjahren darstellt. Grund hierfür sind unter anderem die überalterte Infrastruktur, eine hohe Verkehrsdichte und ein Personalengpass, der durch Rekrutierungsschwierigkeiten in Schlüsselpositionen hervorgerufen wurde.

Pro Bahn befürchtet langfristig ein Chaos im Zugverkehr, insbesondere aufgrund geplanter Sanierungen an Hauptstrecken, die bis 2030 abgeschlossen sein sollen. Bis dahin sind alle Reisenden gut beraten, regelmäßig die Webseiten, Apps oder Newsletter der Verkehrsunternehmen zu konsultieren, um auf dem Laufenden zu bleiben und bestmöglich planen zu können.

Fazit: Auch wenn der Sommer und Herbst 2023 nicht mit den massiven Störungen des Vorjahres vergleichbar sind, bleibt die Situation für Zugreisende in Bremen und Niedersachsen angespannt. Ob die geplanten Maßnahmen tatsächlich den erhofften positiven Effekt haben, bleibt abzuwarten.

Für weitere Details zur Situation im Schienenverkehr gibt es hier weitere Informationen: Weser-Kurier und Kreiszeitung. Aktuelle Werte zur Pünktlichkeit bietet Deutsche Bahn.