Plattdeutsche Geschichten begeistern: Die Gewinner des Schreibwettbewerbs!

Plattdeutsche Geschichten begeistern: Die Gewinner des Schreibwettbewerbs!
Hamburg, Deutschland - Der plattdeutsche Schreibwettbewerb „Vertell doch mal“ hat auch in diesem Jahr wieder keine Mühen gescheut, um kreative Köpfe zu fördern und die Leidenschaft für die niederdeutsche Sprache zu entfachen. Unter dem Motto „Mit’nanner“ feierte die Gala zur Prämierung der besten Geschichten am 22. Juni 2025 ein buntes Fest des plattdeutschen Geschichtenerzählens, veranstaltet von NDR, Radio Bremen und dem Ohnsorg-Theater. NDR berichtet, dass etwa 700 Geschichten eingereicht wurden, und es war für die Jury sicherlich keine leichte Entscheidung.
Den ersten Platz sicherte sich Felicitas Schröder aus Hamburg, deren Erzählung „Fohrgemeenschop“ für 1.500 Euro ausgezeichnet wurde. Ihre Geschichte beschäftigt sich mit flüchtigen Momenten in der S-Bahn und hinterfragt das wachsende mangelnde Mitgefühl in der heutigen Gesellschaft. Kai Bruhn aus Halstenbek folgte dicht auf mit „Treckt sik na’t Lief“, einem Werk, das für 1.000 Euro prämiert wurde und das Symbol der Mutterliebe in Form eines besonderen Pullovers thematisiert.
Die Gewinner im Überblick
Platz | Name | Geschichte | Preisgeld |
---|---|---|---|
1. | Felicitas Schröder | Fohrgemeenschop | 1.500 Euro |
2. | Kai Bruhn | Treckt sik na’t Lief | 1.000 Euro |
3. | Birgit Waterloh | De Schree | 800 Euro |
4. | bernd Großmann | Lever eensam as gemeensam? | 700 Euro |
5. | Janthe Schröder | Nie nich to oolt | 500 Euro |
Die drittplatzierte Birgit Waterloh beleuchtet in ihrer Geschichte „De Schree“ die Themen Geburt, Verlust und Mutterliebe, während Bernd Großmann mit „Lever eensam as gemeensam?“ für einen ungewöhnlichen Blickwinkel sorgt, indem er die Lernambitionen einer Elster in den Vordergrund stellt. Und Janthe Schröder bringt mit „Nie nich to oolt“ das Engagement einer älteren Dame zur Demo auf die Bühne. Die Jury würdigte besonders den Mut und die Entschlossenheit dieser Protagonistin.
Ein Highlight der Feier war die Moderation durch NDR-Redakteurin Ilka Brüggemann und Entertainer Yared Dibaba, der auch als Botschafter des Wettbewerbs fungiert. Enie van de Meiklokjes überbrachte herzliche Glückwünsche an die Preisträger und lobte deren Engagement für die plattdeutsche Sprache. Für die Zukunft wurde bereits das Motto für 2026 festgelegt: „Kuddelmuddel!“, und ab Januar 2026 sind Schulklassen eingeladen, sich ebenfalls am Wettbewerb zu beteiligen, um sie frühzeitig für die Schönheit der niederdeutschen Literatur zu begeistern.
Einblicke in die plattdeutsche Literatur
Doch der Wettbewerb ist nur ein Teil der lebendigen plattdeutschen Literaturszene. Jährlich werden rund 150 neue plattdeutsche Bücher veröffentlicht, und die Plattform Plattschapp bietet einen umfassenden Überblick über den Buchmarkt in dieser sprachlichen Landschaft. Die meisten Texte widmen sich dem alltäglichen Leben und fesseln mit kurzen, oft humorvollen Erzählungen. Von autobiografischen Geschichten bis hin zu modernem Lyrik, die Vielfalt ist beeindruckend und oft erst auf den zweiten Blick wahrnehmbar.
Das Ringen um eine angemessene Schreibung der Plattdeutschen Sprache geht bis ins 19. Jahrhundert zurück, wo verschiedene Schreiblandschaften entstanden sind, die heute noch prägend sind. Auch die Literaturgesellschaften bringen frischen Wind in die Szene und fördern talentierte Autoren durch Wettbewerbe und Veranstaltungen.
Die Zukunft der plattdeutschen Sprache und Literatur sieht bunt aus, und nach diesem Wettbewerb kann man mit Sicherheit sagen: Mehr Geschichten kommen noch, und die Begeisterung für das Schreiben im Dialekt bleibt lebendig.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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