Drei Jugendliche retten 98-jährige Bremerin aus lebensbedrohlicher Lage

Drei Jugendliche retten 98-jährige Bremerin aus lebensbedrohlicher Lage
Hemelingen, Deutschland - In Bremen sorgt eine Heldentat von drei Jugendlichen für positive Schlagzeilen. Am 14. Juni entdeckten sie eine 98-jährige Seniorin, die bei Gewitter verloren gegangen war und erschöpft in einem Gebüsch lag. Die Jugendlichen waren ursprünglich auf abgelegenen Wegen unterwegs, um Blitze zu fotografieren, als sie den Rollator der Frau und schließlich die Seniorin selbst fanden. Durch ihr schnelles Handeln alarmierten sie umgehend die Polizei, die einen Krankenwagen verständigte. Ohne die Hilfe der drei jungen Leute wäre die rettende Unterstützung wohl nicht rechtzeitig gekommen, ist sich Rolf Gehrke, der Sohn der Seniorin, sicher. Er betont: „Meine Mutter hätte ohne die Hilfe der Jugendlichen nicht überlebt.“
Die Seniorin, welche derzeit im Rosemarie-Nemetz-Haus in Arbergen lebt, leidet an Demenz. Sie war zuvor ohne Aufsicht aus dem Pflegeheim verschwunden, und nachdem ihre Abwesenheit bemerkt wurde, hatten die Pflegekräfte intensiv nach ihr gesucht und schließlich die Polizei informiert. Während Rolf Gehrke und seine Frau in Bremerhaven waren, erhielten sie gegen 23 Uhr den Anruf, dass ihre Mutter gefunden worden sei und ins Krankenhaus gebracht werden müsste. Dort stellte sich heraus, dass sie einen gebrochenen Oberarm hatte, jedoch geht es ihr mittlerweile besser.
Dankbarkeit zeigen
Rolf Gehrke und seine Frau Anke Rösch möchten sich persönlich bei den Jugendlichen bedanken und suchen deren Kontakt über den WESER-KURIER. Ihre Geschichte ist nicht nur ein Beispiel für Zivilcourage, sondern auch ein bewegendes Zeugnis darüber, wie wichtig schnelle Reaktionen in kritischen Situationen sind.
Die Herausforderungen, die durch Demenzerkrankungen entstehen, können in Pflegeeinrichtungen enorm sein. Im Bischof-Ketteler-Haus in Berlin wird auf die spezielle Betreuung von schwer demenziell erkrankten Menschen gesetzt. Dort basiert das Pflegekonzept auf der sogenannten „erlebensorientierten Pflege“, die dem Ansatz der Mäeutik folgt. Dies wird von Dr. Cora van der Kooij, einer erfahrenen Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin, betrieben. Der Fokus liegt darauf, sich in die Lebenswelt der Bewohner hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse wahrzunehmen. Ziel ist es, durch Beziehungspflege und Biografiearbeit ein familiäres Umfeld zu schaffen, das sowohl den Bewohnern als auch den Angehörigen zugutekommt.
Das mäeutische Modell
Das mäeutische Modell, ein Begriff, der wörtlich „Hebammenkunst“ bedeutet, fördert durch dialogische Methoden das Erleben und Verstehen zwischen Pflegepersonal und Klienten. Dabei steht die emotionale und soziale Interaktion im Vordergrund. Susanne Frank-Kreft, Leiterin der „Akademie für Mäeutik Schweiz“, erklärt, dass es darum geht, die Erfahrungen und Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen zu respektieren und in den Pflegeprozess zu integrieren.
Durch die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen allen Beteiligten verbessert sich die Pflegequalität nachweislich. Die Ansätze aus der Geriatrie zeigen, dass eine positive Beziehung zwischen Pflegenden und Klienten nicht nur die Pflegeeffizienz steigert, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten fördert.
In Anbetracht des tragischen, aber glücklichen Ausgangs der Geschichte rund um die 98-jährige Bremerin wird deutlich: Es gibt nicht nur in der Pflege, sondern auch im alltäglichen Leben viele Helden, deren schnelles Handeln Leben retten kann.
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Ort | Hemelingen, Deutschland |
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