Bremen startet Schwammstadt-Projekt: Schutz vor Hitzewellen und Überflutungen!

Der Schwachhauser Beirat fordert Unterstützung für das Schwammstadt-Konzept zur Anpassung an klimatische Herausforderungen.
Der Schwachhauser Beirat fordert Unterstützung für das Schwammstadt-Konzept zur Anpassung an klimatische Herausforderungen. (Symbolbild/MB)

Bremen startet Schwammstadt-Projekt: Schutz vor Hitzewellen und Überflutungen!

Schwachhausen, Bremen, Deutschland - In Bremen hat der Schwachhauser Beirat das Umweltressort um Unterstützung für das Konzept der Schwammstadt gebeten. Anlass dafür sind die zunehmenden Hitzewellen sowie Bürgeranfragen, die die Relevanz des Themas unterstreichen. Ziel ist es, private Flächen zu entsiegeln, um überschüssiges Regenwasser aufzufangen und langfristig zur Kühlung der Stadt beizutragen. Laut dem Weser Kurier könnte das Modell der Schwammstadt nicht nur zur Anpassung an Hitzewellen, sondern auch zur Vorsorge gegen Überschwemmungen und Trockenheit dienen.

Das Prinzip der Schwammstadt sieht unter anderem die Entsiegelung von Flächen, Dach- und Fassadenbegrünung sowie Anlagen zur Regenwasserspeicherung vor. Bremen plant derzeit einen Fahrplan zur Umsetzung dieser Maßnahmen, der bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll. Die Umweltsenatorin wird gebeten, geeignete Strategien zur Entsiegelung im öffentlichen Raum zu entwickeln und die Verwaltung zu ermuntern, jährlich Flächen zur Entsiegelung zu benennen. Neben finanziellen Mitteln soll die Öffentlichkeitsarbeit ausgeweitet werden, um die Vorteile der Entsiegelung weiter bekannt zu machen.

Förderungen für private Maßnahmen

Auf Initiative des Beirats wurden auch Fördermöglichkeiten für private Maßnahmen besprochen. Verschiedene Stufen der Förderung sind angedacht: Die Kostenbeteiligung liegt zwischen 25 und 50 Prozent, maximal jedoch bei 6000 Euro. Für Flächenentsiegelungen ab 20 Quadratmetern sind bis zu 30 Prozent der Kosten möglich, mit einer Obergrenze von 5000 Euro. Wer sich für diese Förderungen interessiert, kann sich bei der Bremer Umwelt-Beratung informieren und entsprechende Anträge stellen.

Das Konzept Schwammstadt ist mittlerweile Teil der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), die einen politischen Rahmen zur Klimaanpassung bietet. Es stellt eine sektorenübergreifende Vorgehensweise dar und wird durch regelmäßige Fortschrittsberichte aktualisiert, wie auf der Seite des Umweltbundesamtes erläutert wird. Möglichkeiten der Regenwasserbewirtschaftung und Maßnahmen gegen die Klimawirkungen sind essenziell. Denn nicht nur Bremen, sondern auch andere Städte in Europa, wie zum Beispiel Kopenhagen, setzen auf vergleichbare Konzepte. Dort wird Regenwasser nicht mehr einfach in die Kanalisation geleitet, sondern in speziellen Becken oder Grünflächen gespeichert.

Die Beispiele aus Kopenhagen und darüber hinaus

In Kopenhagen führte ein Starkniederschlag 2011 zu Schäden von über 900 Millionen Euro, was die Stadt dazu brachte, den „Wolkenbruchplan“ zu implementieren. Ein weiterer Blick auf NZZ zeigt, dass Schwammstadt-Projekte auch in anderen Städten wie Luzern, Mannheim oder Zürich realisiert werden. Diese Städte demonstrieren kreative Ansätze zur Entsiegelung von Flächen und zur Integration von Grünflächen in urbane Räume.

Der Beirat in Bremen schlägt daher vor, einen Wettbewerb zur Förderung der Entsiegelung ähnlicher Art ins Leben zu rufen, wie es in anderen Stadtteilen bereits der Fall ist. Damit wird nicht nur dem Klimawandel Rechnung getragen, sondern auch aktiv an der Lebensqualität der Bürger gearbeitet.

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OrtSchwachhausen, Bremen, Deutschland
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