Schwarze Rehe im Nordwesten: Rätsel um diese seltsamen Tiere!

Schwarze Rehe im Nordwesten: Rätsel um diese seltsamen Tiere!
Bremen, Deutschland - In Deutschland leben rund 2,5 Millionen Rehe, die sich durch ihre typischen rotbraunen Fellfärbungen auszeichnen. Doch in den Tiefebenen zwischen Ems und Elbe gibt es eine besonders faszinierende Farbvariante: die schwarzen Rehe. Diese seltenen Tiere sind nicht nur ein spannendes Thema für Wildtierexperten, sondern wecken auch das Interesse von Jägern, die sich auf die Suche nach diesen besonderen Exemplaren begeben. T-Online berichtet, dass der Körperbau und das Geweih der schwarzen Rehe sich nicht von ihren rotbraunen Artgenossen unterscheiden, jedoch haben sie ein dunkelgraues bis tiefschwarzes Fell.
Warum gibt es diese auffälligen Tiere in einer Farbvariante? Das Phänomen, das als Melanismus bekannt ist, führt durch einen Gendefekt zu einer übermäßigen Produktion von dunklen Pigmenten. Diese genetische Besonderheit ist nicht auf eine spezielle Art begrenzt, sondern tritt bei der üblichen Europäischen Reh-Art (Capreolus capreolus) auf. Wildbruecke erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit für Melanismus in Gebieten mit geringerer genetischer Durchmischung höher ist. Das bedeutet, dass in isolierten Beständen wie im nordwestlichen Deutschland eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, schwarze Rehe zu finden.
Seltenheit und Mythen
Die Geschichte der schwarzen Rehe reicht bis ins Jahr 1000 zurück, als sie erstmals um Haste bei Hannover gesichtet wurden. Dort ziert sogar ein schwarzer Rehbock das Wappen. Interessanterweise wird die Häufigkeit der Pigmentstörung auf etwa 1 von 10.000 Rehen geschätzt, was die Sichtung schwarzer Rehe zu etwas Besonderem macht. Schätzungen deuten darauf hin, dass in der gesamten Population von rund 2,5 Millionen Rehen in Deutschland möglicherweise etwa 250 schwarze oder weiße Exemplare existieren, was die Faszination für diese Tiere nur noch verstärkt. ProSieben berichtet zudem, dass diese Tiere nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und Teilen Mitteleuropas vorkommen.
Mythen umgeben die schwarzen Rehe – während sie in einigen Kulturen als Glückszeichen gelten, sehen andere sie als düstere Omen. Solche kulturellen Geschichten tragen zur Mystik dieser Tiere bei und machen sie noch interessanter für Naturfreunde und Jäger. Doch die Jagd auf schwarze Rehe ist mittlerweile stark reguliert worden, um ihren geringen Bestand zu schützen. T-Online berichtet, dass bis 1933 in Haste fast alle rotbraunen Rehe geschossen wurden, um den Bestand der selteneren schwarzen Tiere zu erhöhen. Das Resultat war eine Quote von 90 Prozent seltener schwarzer Rehe.
Die Jagd und der Naturschutz
In den letzten Jahren haben immer mehr Jäger Interesse an den schwarzen Rehen gezeigt, die nicht nur zur Beute werden, sondern auch als Trophäen geschätzt sind. Experten und Naturschützer diskutieren aktiv über den entsprechenden Schutz dieser Farbvariante, die als wichtiges Teilstück der Biodiversität gilt. Dabei betonen sie, dass kein schwarzes weibliches Rehwild mehr zur Jagd freigegeben wird, um den schwindenden Bestand zu bewahren und die Reproduktion zu fördern.
Zusammengefasst sind die schwarzen Rehe ein faszinierendes Beispiel für die Wunder der Natur, die in unserer Region verborgen sind. Während Wissenschaftler weiterhin rätseln, warum und wie diese Tiere entstanden sind, bleibt eines gewiss: Sie machen unser heimisches Wildtierleben noch spannender und ansprechender.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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