ArcelorMittal stoppt grünen Stahl: Bremen planen Großproteste!

ArcelorMittal stoppt grünen Stahl: Bremen planen Großproteste!
Bremen, Deutschland - Die Ankündigung von ArcelorMittal, die Pläne für die umweltfreundliche Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt auf Eis zu legen, sorgt für Empörung und Besorgnis in der Region. Laut stern.de wurde die Entscheidung von Jürgen Kerner, dem zweiten Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Metall, scharf kritisiert. Er bezeichnete sie als strategisch kurzsichtig und unverantwortlich, was die Unterstützung der Politik für die notwendige Transformation in der Stahlindustrie bezeugen würde.
Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte ebenfalls sein Bedauern über die Entscheidung und wies darauf hin, dass noch keine Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für die dezentrale Stahlproduktion geflossen sind. Diese Mittel waren als Unterstützung für den Umbau der Produktionsstätten vorgesehen, die bis 2030 im Zuge einer Dekarbonisierungsstrategie umgerüstet werden sollten. Anstelle fortschrittlicher Technologien plant ArcelorMittal nun, neue Öfen in Ländern mit günstigerer Stromversorgung, wie Dünkirchen in Frankreich, zu installieren, was die Zukunft des Bremer Werks ernsthaft in Frage stellt.
Hintergründe zur Entscheidung
Die Entscheidung von ArcelorMittal beruht auf der aktuellen Marktsituation und damit verbundenen Zweifeln an der Rentabilität einer CO2-reduzierten Stahlproduktion. Jürgen Kerner sprach von „kleingeistigem Taktieren“ des Unternehmens und forderte einen Krisengipfel für die Stahlindustrie. Der Bremer Senat zeigte sich besorgt und enttäuscht und sprach von einer „Absage der Dekarbonisierung der Hütten“. Die IG Metall Bremen sieht die Entscheidung als ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Bremer Werks, während der Betriebsrat seine geplanten Betriebsversammlungen abgesagt und stattdessen eine Kundgebung organisiert hat, zu der auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) erwartet wird.
Wie die Zeit berichtet, ist die Stahlindustrie einer der größten CO2-Emitter in Deutschland. Daher spielt sie eine Schlüsselrolle bei den Klimazielen des Landes. Doch mangelnde Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, exorbitante Strompreise in Deutschland und auch allgemeine Unsicherheiten in der Marktentwicklung setzen den Unternehmen stark zu. ArcelorMittal hat entschieden, auf die staatliche Förderung zu verzichten, was den Umbau für Bremen zusätzlich kompliziert.
Die Reaktionen aus der Politik
Politische Reaktionen zeigen sich deutlich und unterstreichen die Besorgnis über die strategischen Entscheidungen von ArcelorMittal. Ines Schwerdtner, die Chefin der Linken, forderte eine nationale Stahlstrategie, um die Branche in schwierigen Zeiten besser abzusichern. Die AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag unterstützt hingegen die Entscheidung des Unternehmens und fordert einen Kurswechsel für den Standort Eisenhüttenstadt.
Mit einem Gesamtprojekt von 2,5 Milliarden Euro, von dem 1,3 Milliarden Euro für die Bremer Produktion vorgesehen waren, wollte ArcelorMittal eine Direktreduktionsanlage bauen, die mithilfe von Erdgas und später grünem Wasserstoff arbeiten sollte. Doch die aktuellen Rahmenbedingungen, so CEO Geert Van Poelvoorde, lassen ein tragfähiges Geschäftsmodell nicht zu, was die Transformation der Stahlproduktion nachhaltig infrage stellt.
Die Nachrichten über den Stopp der Dekarbonisierungspläne in Bremen und Eisenhüttenstadt werfen einen Schatten auf die Hoffnungen der Region und der Arbeitnehmer. Die Stahlproduktion könnte somit in ihrer bisherigen Form gefährdet sein, während der Druck auf die gesamte Branche zunimmt. Die Notwendigkeit einer tragfähigen Lösung wird immer drängender, insbesondere in Anbetracht der massiven Herausforderungen, die die Stahlindustrie in den nächsten Jahren bewältigen muss.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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