Borgfelds Kirchturmuhr wird modernisiert: Historie trifft Technik!

Borgfelds Kirchturmuhr wird modernisiert: Historie trifft Technik!
Borgfeld, Deutschland - In Borgfeld gibt es Grund zur Freude! Die Kirchengemeinde plant eine umfassende Modernisierung ihrer bekanntesten Sehenswürdigkeit: der historischen Kirchturmuhr. Die Kirchturmuhr, die seit über 130 Jahren für pünktliches Glockenläuten und Zeitanzeige sorgt, hat nun ein Update dringend nötig. Wie der Kirchenvorstand, vertreten durch Klaus Nannt, bekanntgab, kommt es immer wieder vor, dass die Uhr stehen bleibt, wenn das Uhrwerk nicht manuell aufgezogen wird. Der Grund sind die steilen und verwinkelten Wege zu dem Uhrwerk, das zurzeit nur von freiwilligen Helfern, darunter Nannt und Jan-Hendrik von Stemmen, einmal wöchentlich per Hand aufgezogen wird.
Das Uhrwerk selbst, ein faszinierendes Konstrukt aus elf unterschiedlich großen Rädern, Stahlseilen und Betongewichten, wurde 1893 von der renommierten Turmuhrenfabrik J. F. Weule gestiftet. Diese Fabrik, die von Johann Friedrich Weule 1836 in Bockenem gegründet wurde, hat eine lange Geschichte und war wesentlich an der Entwicklung von Turmuhren und Glocken beteiligt. Die Verbindung zur Weule-Fabrik hebt die kulturelle Bedeutung dieser Uhr zusätzlich hervor, denn sie steht nicht nur für die Zeit, sondern auch für handwerkliche Tradition.
Modernisierung der Technik
Die geplante Modernisierung geht über die reine Antriebsänderung hinaus. Das in die Jahre gekommene elektrische System zur Steuerung der Glocken aus den 1950er-Jahren wird ebenfalls erneuert. Die Kirchengemeinde hat sich entschlossen, die historische Mechanik der Uhr zu bewahren, während ein moderner Motor das Aufziehen übernehmen soll. Damit bleibt das originale Uhrwerk, das von Fachleuten nach historischen Maßstäben gehalten wird, erhalten.
Die Gesamtkosten für die Modernisierung der Kirchturmuhr und der Läutanlage belaufen sich auf mindestens 20.000 Euro. Ein ehrgeiziges Ziel, wenn man bedenkt, dass bisher erst 4.000 Euro an Spenden zusammengekommen sind. Die Kirchengemeinde ist jedoch zuversichtlich und hofft, das notwendige Finanzpolster bald zu erreichen. Das große Projekt wird voraussichtlich bis zum Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Ein Stück Zeitgeschichte
Die Turmuhr funktioniert nicht nur als praktische Zeitangabe, sie ist auch ein Dokument der Geschichte. Turmuhren waren schon im Mittelalter ein Zeichen des Zeitbewusstseins in Städten und Dörfern. Ihre Anfänge liegen in der Zeit um 1300, als mechanische Uhren in Kirchen und öffentlichen Gebäuden aufkamen. In Bergkirchen wie Borgfeld haben sie die Entwicklung der Gemeinde maßgeblich begleitet.
Aktuell ist das historische Uhrwerk nicht für Besichtigungen geöffnet, doch die Kirchengemeinde denkt über mögliche Besichtigungstermine nach. Damit haben interessierte Bürger die Chance, einen Blick auf dieses technische Denkmal zu werfen und mehr über die Tradition der Turmuhren zu erfahren.
So bleibt Borgfelds Kirchturmuhr nicht nur ein Zeitmesser, sondern wird auch zu einem Symbol für das Engagement der Gemeinschaft, Geschichte lebendig zu halten und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Wie sagt man so schön? „Zeit ist Geld“ – und die Zeit, die hier investiert wird, wird sich auf jeden Fall bezahlt machen!
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Ort | Borgfeld, Deutschland |
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