Neustadt im Dialog: Umbenennung der Langemarckstraße sorgt für Gespräch!

Beirat Neustadt setzt externe Moderation für Umbenennung der Langemarckstraße in Georg-Elser-Allee ein. Bürgerbeteiligung beginnt.
Beirat Neustadt setzt externe Moderation für Umbenennung der Langemarckstraße in Georg-Elser-Allee ein. Bürgerbeteiligung beginnt. (Symbolbild/MB)

Neustadt im Dialog: Umbenennung der Langemarckstraße sorgt für Gespräch!

Neustadt, Deutschland - Der Neubelebung des historischen Gedenkens und einer offenen Bürgerdiskussion steht in Bremen nichts mehr im Wege. Am 26. Juni 2025 gab Beiratssprecher Johannes Osterkamp (Grüne) bekannt, dass zur geplanten Umbenennung der Langemarckstraße in Georg-Elser-Allee eine externe Moderation eingesetzt wird. Diese Maßnahme soll die Bürgerbeteiligung fördern und sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden. Dabei handelt es sich um einen neutralen Dienstleister, der zwischen den verschiedenen Interessengruppen vermitteln soll. Dabei setzen die Beteiligten große Hoffnung auf eine Einigung, um hernach die Umsetzung zu beschleunigen und gleichzeitig den Wahlkampf für die Bürgerschaftswahl 2027 auszublenden. Weser-Kurier berichtet, dass der Beirat am kommenden Donnerstag über einen entsprechenden Beschlussvorschlag abstimmen wird.

Einladung zur Teilnahme

Alle Anlieger der Langemarckstraße, darunter Anwohner und Geschäftsleute, werden zu voraussichtlich zwei Veranstaltungen eingeladen. Hier sollen Behördenvertreter die praktischen Konsequenzen einer möglichen Umbenennung erläutern. Der gesamte Prozess zielt darauf ab, einen erinnerungspolitischen Diskurs zu schaffen, in dem sowohl Argumente für als auch gegen die Umbenennung zur Sprache kommen. Am Ende dieser Bürgerbeteiligung könnte eine Abstimmung stehen, deren Modalitäten jedoch noch geklärt werden müssen. Es ist wichtig, dass der gesamte Prozess ergebnisoffen, fair und transparent verläuft, was Osterkamp als großen Erfolg wertet.

Beteiligung und Finanzierung

Die dokumentierte Bürgerbeteiligung soll zudem als Beispiel für andere Stadtteile in Bremen dienen. Aus dem Stadtteilbudget Verkehr stellt der Beirat 5000 Euro für die Kosten bereit, während eine angemessene Kostenbeteiligung von der Senatskanzlei erwartet wird. Diese finanziellen Mittel sind notwendig, um die Bürger aktiv in den Prozess einzubeziehen und die Ideen der Georg-Elser-Initiative zu unterstützen.

Diese Initiative hatte bereits am 15. Dezember 2022 die Umbenennung der Straße beschlossen. Am 4. April 2024 folgte der Beschluss der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung. Während die endgültige Entscheidung des Senats der Freien Hansestadt Bremen noch aussteht, gibt es berechtigte Fragen aus der Bevölkerung zur Umsetzung der Umbenennung. Kritische Stimmen äußern Bedenken bezüglich des Gedenkens an die Opfer der Schlacht bei Langemarck sowie des persönlichen Aufwands für die Anwohner. Für ein besseres Verständnis der historischen Hintergründe plant die Georg-Elser-Initiative, Erinnerungstafeln an verschiedenen Standorten aufzustellen, die auch QR-Codes zu Gedenkstätten und Museen enthalten werden. Dies könnte dazu beitragen, das geschichtliche Bewusstsein der Bevölkerung zu stärken.

Ausblick auf die zukünftige Erinnerungsarbeit

Insgesamt erhoffen sich die Organisatoren eine positive Wende im Bezug auf die Umbenennung. Eine mögliche Feier zur offiziellen Umbenennung am 8. November 2024, dem Jahrestag von Georg Elser’s Attentat auf Adolf Hitler, könnte zusätzliche Aufmerksamkeit auf diese Thematik lenken. Auch steht der Tag einen Tag vor dem Jahrestag der Reichsprogromnacht. Dann könnte die Umbenennung unter einem passenden geschichtlichen Kontext präsentiert werden, der die Bedeutung und die zukünftige Erinnerungskultur in Bremen verstärkt.

Das Staatsarchiv Bremen hat zur Debatte über die Umbenennung bereits Stellung genommen und erkennt die Langemarckstraße als wichtigen Erinnerungsort an. Die Diskussion rund um Straßennamen zeigt, wie sehr lokale Identitäten und historische Bezüge gegeneinander abgewogen werden müssen. Ein Blick nach Berlin zeigt, dass auch dort die Umbenennung von Straßennamen nach 1990 einen bedeutsamen Teil der Erinnerungskultur darstellt und eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Geschichte und deren Wahrnehmung notwendig ist.Strassenlaerm erklärt, dass viele der Veränderungen im Stadtbild eine bewusste Entscheidung darstellten, um die historische Sichtweise zu transformieren.

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OrtNeustadt, Deutschland
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