SOS-Kinderdorf Bremen: Warnung vor Einschnitten bei Familienhilfe!

Lars Becker warnt vor finanziellen Einschnitten im Bremer Doppelhaushalt, die wichtige Angebote für Familien gefährden könnten.
Lars Becker warnt vor finanziellen Einschnitten im Bremer Doppelhaushalt, die wichtige Angebote für Familien gefährden könnten. (Symbolbild/MB)

SOS-Kinderdorf Bremen: Warnung vor Einschnitten bei Familienhilfe!

Huckelriede, Bremen, Deutschland - In Bremen zeichnet sich eine besorgniserregende Situation für wichtige Hilfsangebote ab, die vor allem werdenden Eltern und jungen Familien zugutekommen. Lars Becker, der Leiter des SOS-Kinderdorfs, äußert Bedenken hinsichtlich der geplanten Nullrunde in den Angeboten für das Jahr 2026. Diese Befürchtungen basieren auf dem Entwurf für den Bremer Doppelhaushalt 2026/2027, der keine Anpassungen der Sach- und Personalkosten für freie Träger vorsieht. Ohne entsprechende finanzielle Mittel, so Becker, könnten essenzielle Angebote unter Druck geraten und in der Folge sogar dauerhaft eingeschränkt werden. Ein solcher Schritt würde gravierende Folgen für viele Familien haben, die auf diese Unterstützung angewiesen sind.

Aktuell kämpft das SOS-Kinderdorf gegen steigende Kosten, was bereits zu reduzierten Angeboten führt. Während in Huckelriede und Woltmershausen nur noch eine offene Beratungsgruppe angeboten werden kann, mahnt Becker zur Eile. Die Frühberatung, die vielen Familien eine grundlegende Unterstützung und Vernetzung bietet, müsse unbedingt gesichert werden. Sie ist für viele Eltern eine bedeutende Anlaufstelle, besonders wenn man bedenkt, dass viele von ihnen Vorbehalte gegenüber dem Jugendamt haben und sich eher bei freien Trägern öffnen.

Zielgerichtete Unterstützung für junge Familien

Die Frühberatungsstellen in Bremen sind eine grundlegende Säule für werdende Eltern und Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren. Diese Einrichtungen bieten vertrauliche und kostenfreie Beratung an, die darauf abzielt, die Familien in einer neuen Lebensphase zu stärken. Ein multiprofessionelles Team aus Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen, Hebammen und Kinderkrankenpfleger:innen steht bereit, um bei Themen wie Erziehungsfragen, Schwangerschaft und Alltagsorganisation Unterstützung zu bieten. In der Beratung werden auch gesundheitliche Aspekte sowie der Umgang mit typischen Belastungen wie Schreien, Schlafen und Trotz behandelt.Bremen Sozial gibt einen umfassenden Überblick über diese wertvollen Angebote.

Ein enger Kontakt zwischen dem SOS-Kinderdorf und der Erziehungsberatungsstelle Süd besteht seit 2013 und ermöglicht eine fundierte Unterstützung für (werdende) Eltern. Diese Beratungsstelle, die im Quartierszentrum Huckelriede untergebracht ist, bietet vielfältige Programme an, darunter Eltern-Kind-Gruppen, Baby-Treffs und individuelle Beratungen. Die Beratung erfolgt stets unter der Schweigepflicht, und auch Dolmetscher:innen können bei Bedarf bereitgestellt werden.

Zukunft unter Druck

Der Druck auf die sozialen Träger ist hoch. Becker weist darauf hin, dass eine Nullrunde im kommenden Jahr zu einem Verlust von Honorarkräften und nicht nachbesetzten Stellen führen könnte. Dies wiederum würde die ohnehin schon schwierige Situation für die Familien weiter verschärfen. In Gesprächen mit der Politik fordert Becker, dass ein Dialog zwischen den Verantwortlichen in der Politik und den Trägern der sozialen Dienste notwendig ist, um Planungssicherheit für die kommenden Jahre zu erreichen.

Nina Willborn, Sprecherin von Sozialsenatorin Claudia Schilling, stellt klar, dass zwar noch keine Entscheidungen getroffen wurden, der Eckwertebeschluss des Senats aber einen deutlichen Hinweis auf die Richtung gibt. Nach den Sommerferien wird der Senat die Haushaltsentwürfe bewerten, was für die Zukunft der Frühberatungsstellen entscheidend sein könnte. Die Lesung des Doppelhaushalts ist für März 2026 geplant.Familiennetz Bremen informiert über die verschiedenen Angebote, die abseits der staatlichen Trägerschaft bereitgestellt werden.

In dieser angespannten Lage zeigt sich, dass die frühzeitige Beratung für families in Bremen nicht nur hilfreich, sondern unverzichtbar ist. Die Stadt steht vor einer Herausforderung, der sie sich mit einem guten Händchen und offener Kommunikation stellen muss, damit die Angebote erhalten bleiben und weiterhin viele Familien erreichen können.

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OrtHuckelriede, Bremen, Deutschland
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