E-Scooter-Unfälle explodieren: Bremen fordert Helmpflicht und strenge Kontrollen!

E-Scooter in Deutschland: Häufige Unfälle und Verletzungen, hohe Alkoholisierung unter Fahrern – Experten fordern bessere Sicherheitsmaßnahmen.
E-Scooter in Deutschland: Häufige Unfälle und Verletzungen, hohe Alkoholisierung unter Fahrern – Experten fordern bessere Sicherheitsmaßnahmen. (Symbolbild/MB)

Bremen, Deutschland - Die Beliebtheit der E-Scooter wächst in Deutschland und auch hier in Bremen, wo über 200.000 Leihroller im Einsatz sind. Doch diese Zunahme bringt nicht nur Freude, sondern auch ernstzunehmende Problematiken mit sich. Laut dem Weser-Kurier gab es in den vergangenen Jahren nicht nur einen Anstieg der Unfälle, sondern auch eine dramatische Zunahme der Schwerverletzten. Von 2020 bis 2024 stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle mit E-Scootern in Bremen auf die höchste Zahl seit Einführung dieser Fahrzeuge. So wurden 2024 insgesamt 212 Unfälle registriert, was einem sprunghaften Anstieg der verletzten Personen von 98 auf 146 entspricht.

Besonders alarmierend: Die Zahl der Schwerverletzten kletterte von vier auf zwölf. Die häufigsten Verletzungen sind schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen, was die Mediziner eindringlich alarmiert. Sie berichten von Fällen mit Blutungen im Gehirn, Schädelbasisfrakturen und den berüchtigten Rippenbrüchen. Viele der Betroffenen mussten sogar auf der Intensivstation behandelt werden. Eine Studie der Technischen Universität München zeigt auf, dass etwa 78% der Unfallopfer Männer sind und 62% der Betroffenen Alkohol konsumiert hatten. Der Alkoholeinfluss ist ein besorgniserregender Faktor, da er oft zu unkontrollierten Stürzen führt, besonders nachts und am Wochenende, wenn die Risiken am höchsten sind.

Alkohol und E-Scooter: Eine gefährliche Mischung

Zu viele E-Scooter-Fahrer unterschätzen die Gefahren beim Fahren unter Alkoholeinfluss. In Rheinland-Pfalz etwa zeigt eine andere Untersuchung, dass viele Fahrer betroffen sind und häufig selbst für die Unfälle verantwortlich sind. Wie SWR Aktuell berichtet, ist eine alarmierende Anzahl von E-Scooter-Unfällen auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Diese Problematik zeigt sich auch in anderen Regionen, ebenso im benachbarten Österreich, wo sich die Zahl der verletzten E-Scooter-Fahrer seit 2019 verfünffacht hat. Der durchschnittliche Blutalkoholwert alkoholisierten Fahrern liegt dort oft über dem gesetzlichen Grenzwert von 0,8 Promille.

Die klare Botschaft der Fachleute? Ein rechtliches Mindestalter von 14 Jahren für E-Scooter-Fahrer und die verpflichtende Mitführung einer Versicherungsplakette sind nicht genug. Eine Helmpflicht wäre ein wirksames Mittel, um die Anzahl der schweren Verletzungen zu verringern, da die Üblichkeit des Helmtragens in Deutschland derzeit extrem niedrig ist. Die Bremer Polizei hat bereits Maßnahmen ergriffen, um E-Scooter-Fahrer auf Alkohol- und Drogenkonsum zu kontrollieren, insbesondere in der Nähe von Diskotheken. Die Kontrollen haben gezeigt, dass viele Fahrer fahruntüchtig sind und eine Gefahr für sich und andere darstellen.

Schutzmaßnahmen und Vorschläge

Um dieses Problem anzugehen, fordern Unfallforscher nicht nur eine Helmpflicht, sondern auch, dass Leihfirmen Helme bereitstellen und die Verfügbarkeit von E-Scootern in vermehrten Unfallzonen eingeschränkt wird. In Städten wie Oslo zum Beispiel gibt es bereits ein Fahrverbot für Mietoller zwischen 23 und 5 Uhr. Die Experten sind sich einig, dass die Suche nach Lösungen dringend geboten ist, wenn man die Sicherheit sowohl für E-Scooter-Fahrer als auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer erhöhen möchte.

Denn die Verkehrswende, die ursprünglich mit dem Einzug der E-Scooter einhergehen sollte, steht auf dem Spiel. Die steigenden Unfallzahlen können nicht ignoriert werden, und das Risiko, das durch Alkohol und mangelnde Sicherheitsausstattung entsteht, ist zu hoch. Die Botschaft muss klar sein: Sicherheit geht vor und das nicht nur beim Fahren von E-Scootern. Jeder, der mit einem Scooter unterwegs ist, muss Verantwortung übernehmen – für sich selbst und für andere. In Bremen ist die Situation bereits brenzlig, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Verantwortlichen ergreifen werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr nachhaltig zu verbessern.

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Ort Bremen, Deutschland
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