Alarmstufe Rot: Grundwasser in Bremen-Nord droht durch Tanklager zu kippen!

Bürgerinitiative informiert über Grundwasserbelastung in Bremen-Nord und fordert Sanierung des ehemaligen Tanklagers.
Bürgerinitiative informiert über Grundwasserbelastung in Bremen-Nord und fordert Sanierung des ehemaligen Tanklagers. (Symbolbild/MB)

Alarmstufe Rot: Grundwasser in Bremen-Nord droht durch Tanklager zu kippen!

Bremen-Nord, Deutschland - Der Informationsabend der „Bürgerinitiative Tanklager Farge“ am 18. Juni 2025 offenbarte besorgniserregende Fakten zur Grundwasserbelastung in Bremen-Nord. Der Verein hatte die Anwohner eingeladen, um über die gravierenden Auswirkungen des ehemaligen Treibstofflagers auf die Umwelt zu informieren. Zwischen 1935 und 2013 war das Tanklager in Betrieb und galt als das größte unterirdische Treibstofflager der Welt mit einem Fassungsvermögen von 312.000 Kubikmetern. Heute steht nicht nur der Rückbau der 316 Hektar großen Anlage auf der Agenda, sondern auch die dringende Notwendigkeit, das Grundwasser zu entgiften. Besonders heikel ist die Lage in Bereichen der ehemaligen Verladebahnhöfe, wo schadstoffbelastete Fahnen bis zur Weser ins Wohngebiet reichen. Die entdeckten gesundheitsgefährdenden Stoffe, darunter BTEX, MTBE und PAK, sorgen daher für großen Unmut in der Bevölkerung.

Die jüngsten Messungen haben zudem Öl-Phasen unter den Verladebahnhöfen aufgezeigt, die sogar außerhalb des Tanklagergeländes liegen. Das sind alarmierende Nachrichten, die die Bürgerinitiative und die Anwesenden in die Pflicht nehmen. Bei der Veranstaltung wurde das engagierte Team des Vereins nicht nur mit Informationen zum Rückbau, sondern auch mit umfangreichen Fragen konfrontiert. Trotz der brisanten Thematik erschien jedoch nur eine geringe Zahl von Politikern; lediglich drei Beiratsmitglieder aus Bremen-Nord fanden den Weg zur Veranstaltung. Dies stieß auf heftige Kritik seitens der Bürgerinitiative, die eine stärkere politische Präsenz fordert und darauf dringt, dass die Verursacher die Verantwortung übernehmen.

Vorsicht bei der Nutzung von Grundwasser

In Anbetracht der steigenden Temperaturen und der beginnenden Sommerferien wird der Griff zu Gartenarbeit und der Nutzung von Grundwasser verlockend. Doch Vorsicht ist geboten, denn in vielen Gebieten, insbesondere um das Tanklager Farge, ist das Grundwasser stark mit toxischen Stoffen belastet. Die Bürgerinitiative empfiehlt, auf die Nutzung von Wasser aus privaten Gartenbrunnen in diesen Regionen zu verzichten. Wie eine umfassende Übersicht des Bremer Umweltamtes zeigt, sollten die Hauseigentümer:innen in betroffenen Gebieten intensive Schutzmaßnahmen für ihre Familien, insbesondere für Kinder, ergreifen. Das Trinkwasser hingegen bleibt unbedenklich, denn es wird direkt aus dem Wasserhahn bezogen und ist von der Kontamination nicht betroffen.

Der Kampf um die Entgiftung des Grundwassers dauert bereits seit 2013 an, und der Verein hat großen Einsatz gezeigt. Mithilfe der Bundesimmobilienanstalt und des Umweltamtes Bremen wurden kürzlich wichtige Voraussetzungen für die Grundwasserreinigung geschaffen. Der Beschluss zur Auskofferung des verunreinigten Bereichs bis zur Grundwassergrenze in etwa 13 Metern Tiefe ist ein Fortschritt. Allerdings verzögert sich die Umsetzung des Projekts; der Beginn der Arbeiten ist aktuell auf Mitte 2025 angesetzt. Die Bürgerinitiative drängt nun darauf, dass die zuständigen Behörden geeignete Sanierungsmethoden und die notwendigen Untersuchungen vorantreiben.

Monatliche Treffen zur Engagementförderung

Jeden ersten Mittwoch im Monat organisiert die Bürgerinitiative ihre Arbeitstreffen in der Farger Kirchengemeinde. Das nächste Treffen am 2. Juli steht ganz im Zeichen der Organisation von Grundwasserprobenahmen aus privaten Gartenbrunnen. Interessierte sind eingeladen, sich dazu per E-Mail an die Initiative zu wenden. Diese regelmäßigen Treffen sind nicht nur gut besucht, sie sind auch ein wichtiger Schritt, um die Gemeinschaft zu mobilisieren und darüber aufzuklären, wie gefährdet das Grundwasser tatsächlich ist. Ein beherzter Einsatz für die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner ist unerlässlich, um eine nachhaltige Lösung für die Problematik zu finden.

Aktuelle Diskussionen über die Grundwasserbelastung sind nicht nur lokal von Interessen, sondern spiegeln auch größere Probleme wider, wie das Umweltbundesamt aufzeigt. Belastungen durch Pflanzenschutzmittel und Düngemittel, daneben die durch Bodennutzung hervorgerufenen Gefahren wie Gärreste aus Biogasanlagen, beeinträchtigen die Qualität des Grundwassers in Deutschland nachhaltig. Im Kontext der Globalisierung und der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung müssen wir zunehmend kritisch darauf achten, wie wir mit unseren Wasserressourcen umgehen.

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OrtBremen-Nord, Deutschland
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