Krise im Tourismus: Warum Schwerin um Gäste kämpft!

Die Stimmung im norddeutschen Tourismus verschlechtert sich: Kurzfristige Buchungen, steigende Kosten und Personalmangel belasten die Branche.
Die Stimmung im norddeutschen Tourismus verschlechtert sich: Kurzfristige Buchungen, steigende Kosten und Personalmangel belasten die Branche. (Symbolbild/MB)

Krise im Tourismus: Warum Schwerin um Gäste kämpft!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In der Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns bleibt die Stimmung verhalten. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in dem Bundesland, beschreibt die aktuelle Lage als ernüchternd. Das zeigt sich nicht nur in der Art, wie Gäste buchen – kurzfristig und meist auch weniger großzügig – sondern auch in den anhaltenden Schwierigkeiten, die die Branche belastet. Laut nordkurier.de gibt es eine bemerkenswerte Konsumzurückhaltung, die sich in der jüngsten Umfrage der norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) widerspiegelt.

Die IHKs aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein, die fast 900.000 Unternehmen vertreten, berichteten von einer Umfrage, an der rund 600 Betriebe aus der Tourismusbranche teilnahmen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Geschäftsklimaindex im Gastgewerbe mit 89 Punkten nahezu gleich blieb, während die Reisewirtschaft einen Rückgang von 111 auf 107 Punkte hinnehmen musste. Der Konjunkturklimaindex ist ein Maßstab für die Stimmung in den Branchen, wobei Werte von 0 auf eine katastrophale bis 200 auf eine sehr gute Lage hindeuten.

Herausforderungen im Gastgewerbe

Die Schilderungen der Betriebe sind nicht rosig. Hohe Kosten, wie beispielsweise für Energie und Lebensmittel, sowie ein akuter Personalmangel erschweren das wirtschaftliche Handeln. In der jetzigen Situation bewerten 70 Prozent der Gastgewerbebetriebe ihre Lage als gut oder befriedigend, jedoch sehen 30 Prozent schwarz. Ein erschreckendes Bild zeigt sich bei den Zukunftserwartungen: 16 Prozent der Betriebe hoffen auf eine positive Wende, während 33 Prozent eine ungünstigere Entwicklung befürchten. Das größte Risiko hierbei sind die Arbeitskosten, die 84 Prozent der Betriebe als problematisch empfinden.

Ein weiteres Problem sind die unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die von 60 Prozent der Befragten als bedrohlich angesehen werden. Auch die geopolitische Lage gibt Grund zur Sorge; Kriege und Krisen wirken sich negativ auf den internationalen Reiseverkehr aus, was in der Region wiederum die Reisewirtschaft belastet.

Die Stimmung in der Reisewirtschaft

Die Reisewirtschaft hat eine ebenfalls schwierige Phase erlebt. Der Konjunkturklimaindex für diesen Bereich liegt bei 107 Punkten, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Gerade einmal 37 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor empfinden ihre Lage als gut, während 11 Prozent beunruhigt sind. Die Mehrheit sieht die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als zentrale Herausforderung und blickt mit Besorgnis auf die kommende Saison. Die Erwartungen für die Geschäftslage haben sich im Vergleich zum Frühjahr 2023 deutlich verschlechtert. Hierbei stehen vor allem Kostensteigerungen und der Mangel an Fachkräften im Vordergrund.

Die aktuelle Umfrage, die an fast 850 Betrieben aus der Tourismus- und Reisewirtschaft durchgeführt wurde, zeigt, dass die Branche sich in einer ungesunden Verfassung befindet. So fiel der Geschäftsklimaindex im Gastgewerbe von 112 auf 99 und in der Reisewirtschaft von 133 auf 117 Punkte. Ob die Region die Herausforderungen meistern kann, bleibt jedoch fraglich. Es werden Flexibilisierungen bei den Arbeitszeiten und Reformen im Unternehmenssteuerrecht notwendig erachtet, um das wirtschaftliche Umfeld zu stabilisieren.

Die Norddeutsche Tourismuskonferenz der IHK Nord, die am 22. Februar 2024 in Papenburg stattfinden soll, könnte möglicherweise neue Impulse liefern und Raum für Diskussionen bieten, wie sich die Branche erholen kann. Die Präsenz und der Austausch unter den Betriebsinhabern könnten helfen, ein gutes Händchen für zukünftige Herausforderungen zu entwickeln.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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