Tarifvertrag für Busfahrer: Bis zu 9,7% mehr Lohn ab Juli 2025!

Ver.di und AVN haben einen Tarifabschluss für 2.500 Beschäftigte im ÖPNV in Niedersachsen erzielt. Lohnerhöhung von bis zu 9,7% ab Juli 2025.
Ver.di und AVN haben einen Tarifabschluss für 2.500 Beschäftigte im ÖPNV in Niedersachsen erzielt. Lohnerhöhung von bis zu 9,7% ab Juli 2025. (Symbolbild/MB)

Braunschweig, Deutschland - Eine rundum positive Wende gab es in der aktuellen Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Nahverkehr: Ver.di und der Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) haben sich in der vierten Verhandlungsrunde auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dies stellt einen Lichtblick für etwa 2.500 Beschäftigte dar, die von den besseren Bedingungen profitieren werden. Vor der Einigung hatte es jedoch einige Warnstreiks gegeben, die spürbare Auswirkungen auf den Nahverkehr in Niedersachsen hatten. Verkehrsunternehmen berichteten von erheblichen Einschränkungen im Fahrbetrieb während dieser Streiks, was bei vielen Pendlern für Frustration sorgte.

Wie bremen.verdi.de vermeldet, werden die Löhne der Beschäftigten um bis zu 9,7 Prozent steigen. Eine lineare Erhöhung von zunächst 4,0 Prozent tritt am 1. Juli 2025 in Kraft, gefolgt von weiteren 3,0 Prozent im Jahr darauf. Zudem erhalten Auszubildende ab sofort monatlich 100 Euro. Diese Anpassungen zeigen, dass die Verhandlungen einen höheren Abschluss erzielt haben als viele im öffentlichen Dienst erwartet hatten. Verhandlungsführer Heiko Groppe von ver.di betonte die Bedeutung dieses Ergebnisses und die „deutlichen Perspektiven“, die sich jetzt für die Beschäftigten bieten.

Neue Erfahrungsstufen für mehr Attraktivität

Besonders bemerkenswert ist die Einführung zweier neuer Erfahrungsstufen, die bis 2027 geplant sind. Die erste Erfahrungsstufe wird zum 1. Januar 2026 eingeführt, gefolgt von einer zweiten am 1. Juli 2027. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Lücke zur Vergütung im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TV-N) zu verringern und die Ausbildungsbedingungen im regionalen ÖPNV attraktiver zu gestalten. Auch eine Einmalzahlung von 156 Euro netto für Juli 2025 wird eine willkommene Unterstützung für die Mitarbeitenden darstellen, wobei Teilzeitbeschäftigte anteilig und Auszubildende 78 Euro erhalten.

Laut ndr.de spielte in den Wochen vor der Einigung eine zentrale Rolle, dass die Gewerkschaft mehr als 2.500 Busfahrerinnen und Busfahrer zum Warnstreik aufgerufen hatte. Dies führte dazu, dass für einige Zeit sowohl der Bus- als auch der Schienenverkehr in mehreren Städten wie Braunschweig, Stade und Lüneburg stark beeinträchtigt waren. Die Busunternehmen waren an ihre bestehenden Verträge gebunden und konnten die Mehrkosten nicht einfach weitergeben, was zu zugespitzten Verhandlungen führte.

Die Laufzeit des neuen Tarifabschlusses erstreckt sich bis zum 30. Juni 2027, was den Betroffenen eine gewisse Planungssicherheit bietet. Die Ver.di-Gewerkschaft zeigt sich optimistisch und sieht die erzielten Ergebnisse als wichtige Grundlage für zukünftige Entwicklungen im öffentlichen Nahverkehr. Dies hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt insgesamt, denn andere Regionen in Deutschland, wie zum Beispiel Bayern oder Nordrhein-Westfalen, stehen vor ähnlichen Entwicklungen im Tarifbereich, wo bereits weitere Arbeitskämpfe angekündigt wurden, wie ebenfalls in einem Bericht von tagesschau.de zu lesen ist.

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Ort Braunschweig, Deutschland
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