Bremerhaven plant forensische Klinik im alten Ameos-Gebäude!

Bremerhaven, Deutschland - In Bremerhaven gibt es Bewegung in der Gesundheitslandschaft: Das leerstehende Ameos-Krankenhaus könnte künftig als forensische Psychiatrie genutzt werden. Diese Einrichtung wäre speziell für Straftäter mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen konzipiert, um ihnen eine adäquate Behandlung zukommen zu lassen. Niedersachsen hat bereits bei der Bremer Gesundheitsverwaltung angefragt, um diese Pläne voranzutreiben, wie t-online.de berichtet.

Ein Ortstermin, an dem Vertreter der Bremer Gesundheitsverwaltung, des niedersächsischen Gesundheitsministeriums und von Ameos teilnahmen, hat bereits stattgefunden. Dabei äußerte eine Vertreterin der Bremer Gesundheitsverwaltung, dass die zukünftige Verfolgung des Vorschlags aus Niedersachsen noch unklar sei. Ein zentrales Anliegen der niedersächsischen Verantwortlichen ist eine private Trägerschaft der Einrichtung, was allerdings in Bremen rechtlich nicht möglich ist. Dennoch könnte Bremen von der geplanten Klinik profitieren, insbesondere durch die Versorgung der bremischen Patienten.

Zunahme des Behandlungsbedarfs

In beiden Bundesländern, Niedersachsen und Bremen, gibt es einen spürbaren Anstieg des Bedarfs an Behandlungsplätzen für forensische Patienten. Diese Entwicklung ist nicht überraschend, denn mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland erfüllt jährlich die Kriterien einer psychischen Erkrankung, wie mags.nrw feststellt. Insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen können, in schwerwiegenden Fällen, Straftaten begehen und eine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen.

Im Maßregelvollzug werden solche Personen untergebracht, um eine Besserung zu erzielen. So ist es gesetzlich vorgesehen, sie in spezialisierten Krankenhäusern zu behandeln. Im Land Bremen ist dies unter anderem durch die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen Ost gewährleistet. Ziel ist die Therapie, um gefährdete Personen wieder in die Gesellschaft einzugliedern und die Sicherheit der Allgemeinheit zu gewährleisten.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Maßregelvollzüge sind dabei nicht nur auf Heilung ausgerichtet, sondern auch auf die Prognose, dass keine weiteren erheblich rechtswidrigen Taten zu erwarten sind. Im Rahmen dieser Unterbringungen sind die Rechte der patientenbedingten Personen umfassend geschützt, und es bestehen Melde- und Dokumentationspflichten, die von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz überwacht werden. Beschwerden der Patienten werden ernst genommen und entsprechend bearbeitet, was die Qualität der Betreuung sichern soll, wie ebenfalls auf gesundheit.bremen.de nachzulesen ist.

Die zentrale Lage der geplanten Einrichtung in Bremerhaven ist besonders hervorzuheben, da die meisten anderen forensischen Kliniken in Niedersachsen eher in ländlichen Regionen ansässig sind. Damit könnte Bremerhaven eine wichtige Anlaufstelle für die forensische Versorgung in der Nordregion werden und auf diese Weise den steigenden Anforderungen begegnen.