Empörung in Bremerhaven: Psychiatrische Klinik dicht an Schulen geplant!

Niedersachsen plant eine psychiatrische Klinik in Bremerhaven-Mitte, was in der Bevölkerung für Empörung sorgt.
Niedersachsen plant eine psychiatrische Klinik in Bremerhaven-Mitte, was in der Bevölkerung für Empörung sorgt. (Symbolbild/MB)

Bremerhaven, Deutschland - Bremens Bürgerinnen und Bürger stehen vor einer heißen Debatte: Niedersachsen plant die Errichtung einer psychiatrischen Klinik für psychisch kranke Straftäter in Bremerhaven-Mitte. Diese Pläne sorgen bereits für ordentlich Aufruhr in der Region, vor allem aufgrund der zentralen Lage in der Nähe von Schulen und Kitas. Der Bau einer solchen Einrichtung in einem Wohngebiet wird von vielen als problematisch erachtet. So hat die Bremer Gesundheitssenatorin bereits erklärt, dass ein Maßregelvollzug in dieser Lage „keine gute Idee“ sei. Dies berichtet Buten un Binnen.

Die Aufregung über diesen Vorstoß war zunächst nicht spürbar, obwohl der Bremerhavener Magistrat bereits am 21. Mai über die Planungen informiert wurde. Anscheinend drang die Nachricht nicht sofort zu den Bürgerinnen und Bürgern durch, die sich nun jedoch zunehmend von Niedersachsen und Bremen mit diesen Problemfällen konfrontiert fühlen. In sozialen Medien regt sich Widerstand gegen die Pläne, und die Empörung wächst.

Details zur Klinikplanung

Die neumodische Klinik soll im ehemaligen Ameos-Krankenhaus entstehen, das seit April 2024 geschlossen ist. Niedersachsens Gesundheitsministerium hat bereits einen Ortstermin mit Bremer Gesundheitsbehörden organisiert, um die Eignung der Immobilie für den Maßregelvollzug zu prüfen. Kristin Viezens, Sprecherin der Bremer Gesundheitssenatorin, hebt hervor, dass sich der Prozess noch in einer sehr frühen Phase befindet und die grundlegende Eignung des Gebäudes geklärt werden muss.

Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Rechtslage. Während Niedersachsen erlaubt, dass private Anbieter wie Ameos auch Betreiber solcher Einrichtungen sein können, ist dies in Bremen nicht der Fall. Das bedeutet, dass die neue Einrichtung als Landes-Niedersachsen-Einrichtung auf Bremer Gebiet betrieben werden müsste, was umfangreiche Abstimmungen und vertragliche Regelungen erfordert, wie von Weser-Kurier berichtet.

Politische Reaktionen

Der Widerstand gegen das Vorhaben ist spürbar. Die Bremerhavener FDP hat bereits deutlich gemacht, dass sie die Pläne für die zentrale Lage der Einrichtung ablehnt. FDP-Vorsitzender Bernd Freemann betont, dass es unklug sei, solch eine Klinik in einem dicht besiedelten Wohngebiet unterzubringen. Auch die Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion hat sich kritisch geäußert und fordert, die Anwohner in die Diskussion einzubeziehen. Christine Schnittker, eine Sprecherin der CDU-Fraktion, verweist auf die Sicherheitsrisiken, die von einer psychiatrischen Vollzugsklinik ausgehen könnten.

Die Bedenken sind nicht nur parteipolitischer Natur. Auch die Bremer Grünen äußern offene Kritik, insbesondere in Bezug auf die Signalwirkung eines solchen Vorhabens für die Bevölkerung in Bremerhaven. Michael Labetzke von den Grünen bemängelt das Fehlen eigener Konzepte der Bremerhavener Koalition zur Nachnutzung der Klinik, was die Situation nicht gerade verbessert.

Insgesamt zeigt sich, dass der Bau dieser psychiatrischen Klinik nicht nur eine medizinische Herausforderung darstellt, sondern auch die Stimmung der Bremerhavener Bevölkerung erheblich beeinflusst. Viele blicken mit Besorgnis auf die Entwicklungen und folgen dem weiteren Verlauf der Planungen mit Argusaugen. Weitere Informationen zu Einrichtungen und dem Maßregelvollzug in Niedersachsen finden Sie auch auf Kliniken.de.

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Ort Bremerhaven, Deutschland
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