Nordwestbahn bleibt bis 2035 auf Weser-Ems-Netz: Neue Züge, mehr Takt!

Die Nordwestbahn erhält einen neunjährigen Verkehrsvertrag für das Weser-Ems-Netz bis 2035. Geplante Infrastrukturmaßnahmen und Fahrzeuge mit emissionsarmem HVO-Kraftstoff ab 2029.
Die Nordwestbahn erhält einen neunjährigen Verkehrsvertrag für das Weser-Ems-Netz bis 2035. Geplante Infrastrukturmaßnahmen und Fahrzeuge mit emissionsarmem HVO-Kraftstoff ab 2029. (Symbolbild/MB)

Nordwestbahn bleibt bis 2035 auf Weser-Ems-Netz: Neue Züge, mehr Takt!

Mitte, Deutschland - Die Zukunft des Nahverkehrs in Niedersachsen sieht vielversprechend aus. Ab Dezember 2026 wird die Nordwestbahn (NWB) für weitere neun Jahre den Betrieb auf dem Weser-Ems-Netz übernehmen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) vergab den neuen Verkehrsvertrag nach einem europaweiten Wettbewerbsverfahren, das sowohl die Effizienz als auch die Qualität der Dienstleistungen fördern soll. Damit bleibt die Nordwestbahn, die bereits vor Jahren auf diesen Strecken tätig ist, der wichtigste Anbieter in dieser Region bis mindestens 2035. Zusätzlich besteht die Option einer Verlängerung bis 2037, was die Pläne der NWB langfristig absichert.

Mit jährlich 4,3 Millionen Zugkilometern wird auf den nichtelektrifizierten Linien RE 18, RB 58 und RB 59 der gewohnte Standard aufrechterhalten. Hierbei setzen die Verantwortlichen weiterhin auf die bestehenden 43 Fahrzeuge vom Typ LINT 41. Ab 2029 steht zudem ein Wandel an: Geplant ist der Einsatz neuer Dieselfahrzeuge, die mit dem emissionsarmen HVO100-Kraftstoff betrieben werden, der als umweltfreundliche Alternative gilt. Während die älteren Modelle diesen Kraftstoff allerdings nicht verwenden können, wird dies für die neuen Fahrzeuge ab 2029 eine Selbstverständlichkeit sein.

Nachhaltigkeit und Infrastruktur

Auf die Infrastruktur, die ja oft für Schlagzeilen sorgt, wird ebenfalls Augenmerk gelegt. Bis 2035 soll es keine Änderungen am Takt oder an der Zahl der Fahrten geben, doch in der Mitte der 30er Jahre sind Verbesserungen im Verkehrsangebot geplant. Massive Infrastrukturmaßnahmen sind auf dem Programm; darunter der Ausbau der eingleisigen Strecken zwischen Oldenburg und Osnabrück sowie zwischen Delmenhorst und Hesepe. Zukünftig sollen auch Gleise und Signale erneuert, zweigleisige Abschnitte gebaut und Begegnungsbahnhöfe geschaffen werden.

Eine echte Sensation ist die geplante Oberleitung für die Strecke Oldenburg – Osnabrück. Diese soll die Dieseltriebwagen durch vollelektrische Triebzüge ersetzen, die im Halbstundentakt fahren sollen. Auch auf den Linien Bremen – Osnabrück und Wilhelmshaven – Esens ist der Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen vorgesehen. Dies alles dient dem Ziel, den Nahverkehr nicht nur flexibler, sondern auch umweltfreundlicher zu gestalten.

Der Kraftstoff der Zukunft

Der HVO100-Kraftstoff, der für die neueren Fahrzeuge vorgesehen ist, hat auch in der Branche großen Zuspruch gefunden. Moderne Dieselmotoren sind in der Regel für diesen nachhaltigen Biodieselkraftstoff geeignet, der aus biologischen Abfall- und Reststoffen hergestellt wird. Mit einem CO2-Emissionsminderungspotenzial von über 90 % steckt hier enormes Potenzial zur Reduzierung der Belastung durch fossile Brennstoffe. HVO100 wird außerdem an Tankstellen in Deutschland angeboten, was die Nutzung für viele Fahrzeughalter erleichtert.

Die Übersicht über Fahrzeuge, die den neuen Kraftstoff verwenden dürfen, wird laufend aktualisiert. Fast alle namhaften Fahrzeughersteller haben bereits Freigaben für HVO100 erteilt, von Alfa Romeo über Volkswagen bis hin zu BMW und Mercedes Benz. Hierbei können zahlreiche Modelle ab verschiedenen Baujahren HVO100 tanken, ohne dass eine Umrüstung nötig ist. Das macht es nicht nur für die Betreiber attraktiv, sondern schützt gleichzeitig die Umwelt.

Insgesamt ist der Plan zur Modernisierung und Verbesserung des Nahverkehrs in Niedersachsen sowohl eine Herausforderung als auch eine einmalige Chance, umweltfreundliche Mobilität neu zu definieren. Die Regionen dürfen gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Jahre sein, denn hier geht es um weit mehr als nur um Züge auf Schienen – es geht um die Zukunft der Mobilität.

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OrtMitte, Deutschland
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