Finanznot bremsen Burglesums Stadtentwicklung: Historie wartet auf Ehrenmal!
Die Herausforderungen der Stadtentwicklung in Bremen-Nord: Bürgerengagement, finanzielle Engpässe und geschichtliche Verantwortung.

Finanznot bremsen Burglesums Stadtentwicklung: Historie wartet auf Ehrenmal!
In Bremen gibt es aktuellen Anlass zur Besorgnis über die Herausforderungen in der Stadtentwicklung, besonders im Ortsamt Burglesum. Ein Mangel an finanziellen Mitteln bremst die Umsetzung notwendiger Ideen, wie der Weser-Kurier in einem jüngsten Bericht feststellt. In einer Sitzung des Beiratsausschusses für Bau und Stadtentwicklung wurde die Problematik des fehlenden Geldes zur Neugestaltung des Goldbergplatzes thematisiert, ein Ort von historischer Bedeutung, der an das Ehepaar Adolf und Martha Goldberg erinnert, das während der Reichspogromnacht 1938 ermordet wurde. Die Bürger sowie die Kommunalpolitiker wünschen sich nicht nur eine Verschönerung des Platzes, sondern auch ein Ehrenmal für das Ehepaar, dessen Realisierung allerdings in den Hintergrund gedrängt wird, da die finanziellen Engpässe in Bremen keine schnellen Fortschritte zulassen. Der Weser-Kurier berichtet, dass eine Prioritätenliste für Verbesserungen am Goldbergplatz erstellt wurde, die sich vor allem auf die Barrierefreiheit konzentriert.
Wo bleibt die Bürgerbeteiligung? Anwohner und Beiratsmitglieder sind sich einig, dass Mittel aus dem Stadtteilbudget investiert werden müssen, da von großzügigen Zuschüssen nicht auszugehen ist. Die Ortsamtsleiterin Florian Boehlke und die Beiratssprecherin Maren Wolter betonen das Engagement der Anwohner und fordern mehr Verantwortung vom Amt für Straßen und Verkehr bei der Platzgestaltung. Eine Besichtigung des Goldbergplatzes mit Bürger:innen wurde von Martin Hornhues vorgeschlagen, um gemeinsam eine realistische Prioritätenliste zu erstellen. Die hohen Erwartungen der Bevölkerung sind nach jahrelangen Diskussionen verständlich.
Stillstand bei Bauprojekten
Ein weiteres Sorgenkind ist das Projekt Lesumblick an der Burger Heerstraße, das seit vier Jahren stillsteht. Geplant waren fünf Wohnhäuser, eine Seniorenwohnanlage und zusätzliche Gewerbeflächen, doch Altlasten im Boden und ein alter Teich bremsen die Projekte, die dringend weitergeführt werden müssten. Die seit geraumer Zeit stagnierende Bebauung steht auf der Kippe und führt zu Frustrationen innerhalb der Gemeinde.
Fortschritte sind auch im Zentrum des Ortsamts anhand geplanter Veränderungen wichtig. Die Sicherung der Bebauungs- und Freiraumstruktur in einem 20 Hektar großen Wohngebiet, verbunden mit einer teilweisen Aufhebung des Bebauungsplans „Friedehorst“, könnte zur Entstehung eines sozialökologischen Inklusionsquartiers beitragen und sogar eine neue Grundschule für Lesum hervorbringen.
Antisemitismus in Bremen
Leon Klepikow, ein 23-jähriger jüdischer Bremer, bestätigt, dass viele jüdische Jugendliche dazu angehalten werden, ihre Religion aus Angst vor Anfeindungen geheim zu halten. In der Vergangenheit erlebte er persönlich antisemitische Angriffe und engagiert sich aktiv in der jüdischen Bildungsarbeit. Noch alarmierender ist die Entwicklung seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Hamas-Angriffs auf Israel, als sich die Intensität der Anfeindungen stark erhöhte. In vielen Bereichen, auch an Schulen und Universitäten, wird der öffentliche Raum von Spannungen geprägt, die eine Bedrohung für jüdisches Leben in der Stadt darstellen.
Die Gesellschaft steht hier vor einer doppelten Herausforderung: Die Stadtentwicklung in Burglesum braucht dringend frische Mittel und kreative Lösungen, während gleichzeitig ein wachsendes Problem des Antisemitismus bewältigt werden muss. Der engagierte Dialog und die aktive Beteiligung der Bürger sind dabei unerlässlich, um die Lebensqualität und Sicherheit für alle Bremer zu gewährleisten.