Mehr blaue Tonnen für Bremen: Pilotprojekt startet in Osterholz!

Mehr blaue Tonnen für Bremen: Pilotprojekt startet in Osterholz!
In Bremen wird es künftig ein Pilotprojekt zur Erhöhung der Nutzung blauer Tonnen für Papier- und Pappabfälle geben. Die Stadtreinigung Bremen (DBS) hat angekündigt, ab sofort die Verwendung dieser Tonnen durch ein neues Konzept zu fördern. Aktuell stehen rund 110.000 blaue Tonnen in der Stadt zur Verfügung, doch etwa 80.000 Haushalte nutzen diese Möglichkeit bislang nicht. Für die Bremerinnen und Bremer könnte dies eine Erleichterung darstellen, da die Abholung je nach Haushaltsgröße wöchentlich oder alle 14 Tage erfolgt.
Ein großes Anliegen der DBS ist es, die blauen Tonnen einfacher zugänglich zu machen. Bisher mussten Nutzer aktiv eine Tonne anfordern, doch nun plant die DBS eine Opt-out-Lösung. Grundstückseigentümer erhalten demnächst Post mit dem Angebot zur Lieferung einer blauen Tonne. Nur bei aktivem Widerspruch wird keine Tonne geliefert. Interessanterweise besteht keine Pflicht zur Nutzung dieser Tonnen, was für viele Haushalte eine größere Flexibilität bedeutet.
Pilotprojekt in Osterholz
Das Pilotprojekt startet in Osterholz/Mahndorf mit insgesamt 200 Grundstückseigentümern und umfasst 17 Straßen. Ziel ist es, verschiedene Bebauungen zu testen und zu sammeln, wie viele Haushalte tatsächlich von der neuen Regelung Gebrauch machen. Die Ergebnisse dieses Projekts könnten bereits im Oktober auf andere Stadtgebiete ausgeweitet werden.
Ein häufig genanntes Hindernis für die Nutzung der blauen Tonne ist der Platzmangel auf den Grundstücken. Laut DBS käme es dabei oft zu Schwierigkeiten wie schwerem Heben, Nichteinhaltung von Vorgaben und auch zu Verschmutzungen durch Wind. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Initiative dazu führt, dass mehr Bremerinnen und Bremer die blauen Tonnen nutzen. Derzeit wird angenommen, dass etwa 4.000 der Papiertonnen gemeinschaftlich genutzt werden.
Papier- und Abfallstatistiken
Ein Blick auf die aktuellen Statistiken zur Papierentsorgung zeigt, dass der Papiermüll in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. 2019 wurden über 30.000 Tonnen Papier und Pappe eingesammelt; im Jahr 2024 sind es nur noch über 18.000 Tonnen. Dies könnte zum Teil auf die digitale Transformation zurückzuführen sein. Interestingly, die Papierabfälle aus Verpackungsmüll stiegen hingegen erheblich von 5.700 Tonnen 2019 auf fast 10.000 Tonnen im Jahr 2024. Pro Kopf hinterließ jeder Bremer im Jahr 2024 knapp 50 Kilogramm Papierabfälle, während es 2019 noch über 62 Kilogramm waren. Das gesamte Müllaufkommen sank ebenfalls von 425 Kilogramm pro Einwohner in 2019 auf rund 400 Kilogramm in 2024.
Es bleibt spannend, wie sich die neue Opt-out-Lösung auf das Nutzungsverhalten der Bremer Haushalte auswirken wird. Die DBS zeigt sich optimistisch und sieht die blauen Tonnen als eine praktische Vereinfachung für die Abfuhr und Entsorgung von Papier und Pappe.