Ruhmreicher Rennsportplatz wird zum Wohnparadies: Bürger treffen Entscheidung!
Über die Zukunft des ehemaligen Galopprennbahngeländes in Bremen: Pläne für Wohnraum, Bürgerbeteiligung und sportliche Flächen.

Ruhmreicher Rennsportplatz wird zum Wohnparadies: Bürger treffen Entscheidung!
In Bremen herrscht derzeit eine spannende Diskussion über die Zukunft des ehemaligen Geländes der Galopprennbahn an der Ludwig-Roselius-Allee. Das 30 Hektar große Areal wird schon seit geraumer Zeit nicht mehr für den Pferdesport genutzt, der Betrieb wurde Anfang 2018 eingestellt. Die einmal bedeutende Rennbahn ist mit ihrem brachliegenden Gelände nun ein heiß diskutiertes Thema. Seit Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) 2015 den Pachtvertrag mit dem Bremer Rennverein kündigte, um Platz für bis zu 1000 Wohnungen zu schaffen, sind die Pläne gewachsen und die Meinungen darüber gespalten. Ja, die Bevölkerung hat sich 2019 in einem Volksentscheid dafür ausgesprochen, das Gelände als Freiraum zu erhalten, was 55 Prozent der Wähler gegen eine Bebauung votieren ließ. Doch die Kritiker bemängeln die Art der Frage und sehen mögliche Missverständnisse, die einem wirklichen Meinungsbild im Wege stehen könnten, als angesprochen an. Weser Kurier berichtet über die Herausforderungen dieser Situation und den derzeitigen Stand der Planungen.
Aktuell steht die Stadt vor der Aufgabe, Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig das Bedürfnis der Bürger nach Freizeitflächen zu berücksichtigen. Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) plant eine Teilbebauung des Geländes, um mit der Schaffung von Wohnraum auf den akuten Wohnraummangel in Bremen zu reagieren. Besonders in der Stadt findet man immer weniger Platz für Familien und Fachkräfte, die andernfalls ins Umland abwandern. Ihre Idee hat bereits Aufsehen erregt, denn sie könnte vielleicht sogar einen neuen Volksentscheid nach sich ziehen können, um einen breiteren Diskurs zu ermöglichen. Kritiker aus der Opposition sehen hingegen ein Foul an der Demokratie, da die Versprechen aus dem Volksentscheid von 2019 möglicherweise über Bord geworfen würden. Buten un Binnen skizziert die Meinungsverschiedenheiten und die Reaktionen der politischen Akteure.
Glück in der Gestaltung
Die Planungen, die durch das Umweltressort in Auftrag gegeben wurden, sind vielversprechend und zielen darauf ab, eine lebendige Nutzung des Geländes zu schaffen. Ein Entwurf des Planungsbüros West 8 aus Rotterdam sieht nicht nur Wohnräume, sondern auch öffentliche Veranstaltungsflächen und Sportstätten vor. So wird beispielsweise geplant, ein Restaurant, einen Veranstaltungsraum sowie eine 3000 Quadratmeter große Halle und ein Parkhaus mit 500 Stellplätzen zu errichten. Im westlichen Teil sollen Flächen für Schul- und Vereinssport bereitgestellt werden. Diese Aspekte könnten durchaus positive Rückmeldungen bei den Bürgern finden, zumal die Renaturierung des Geländes auch in Zusammenarbeit mit den Anwohnern erfolgen soll.
Doch die Bürgerbeteiligung spielt hierbei eine zentrale Rolle. In der modernen Stadtplanung ist sie unabdingbar geworden. Sie fördert nicht nur die Akzeptanz eines Projekts, sondern ermöglicht es den Menschen auch, aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung teilzuhaben. Die Beteiligung der Bürger könnte als Katalysator für lebendige und zukunftsfähige Stadtteile fungieren. Architektenauswahl beleuchtet, wie wichtig es ist, den Bürgern ein Mitspracherecht zu geben und verschiedene Formate der Beteiligung zu nutzen, um alle Meinungen bestmöglich zu integrieren.
Ein Weg in die Zukunft?
Wie die Pläne konkret umgesetzt werden können, hängt jedoch stark von den finanziellen Mitteln ab, die der städtische Haushalt bereitstellen kann. Zurzeit scheint es, als müssten die Anwohner noch etwas Geduld aufbringen, bis die Ideen für die Rennbahn wirklich Gestalt annehmen. Wirtschaftssenatorin Vogt hat bereits Gespräche mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Bausenatorin Özlem Ünsal angekündigt, um über die weitere Vorgehensweise zu diskutieren. Ein neues Kapitel könnte aufgeschlagen werden, doch bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die Gemüter der Bevölkerung entwickeln und welche Alternativen möglicherweise noch auf dem Tisch liegen werden. Es bleibt also spannend, wie sich die Pläne rund um das ehemalige Rennbahngelände entfalten und welche Wege dabei beschritten werden.