ArcelorMittal kippt Wasserstoff-Pläne: Rückschlag für Bremer Stahlindustrie!

ArcelorMittal kippt Wasserstoff-Pläne: Rückschlag für Bremer Stahlindustrie!
Bremen, Deutschland - Was gerade bei ArcelorMittal in Bremen passiert, sorgt für gespaltene Meinungen und Besorgnis in der Industrie. Der Stahlriese hat kürzlich seine Pläne zur Umstellung auf die Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff abgesagt. Betrifft uns direkt, denn das ursprünglich milliardenschwere Vorhaben hätte die Hochöfen in Bremen und Eisenhüttenstadt bis 2030 ersetzen sollen. Nun verzichtet der Konzern auf zugesagte öffentliche Fördermittel von insgesamt 1,3 Milliarden Euro, wie Ecoreporter berichtet.
Die Entscheidung traf das Unternehmen aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit und der unsicheren Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu vertretbaren Preisen. Das ist nicht nur ein Rückschlag für ArcelorMittal, sondern auch für die jüngsten Wasserstoff-Initiativen in Deutschland, zur Verbesserung der CO2-Bilanz in der Stahlproduktion. Der Stahlsektor ist nämlich für rund 30 Prozent der CO₂-Emissionen der Industrie verantwortlich, und in einem Land wie Deutschland, das als führender Produktionsstandort in der EU gilt, macht das eine große Rolle aus.
Starke Reaktionen aus der Politik
Die Rücknahme der Pläne hat bereits zu harscher Kritik seitens des Bremer Senats geführt. Bürgermeister hat die Entscheidung als „schweren Schlag“ für den Wirtschaftsstandort und die Beschäftigten bezeichnet. Auch Brandenburgs Ministerpräsident hat sich zu Wort gemeldet und angekündigt, sich für den Joberhalt zu engagieren. Die Absage trifft in einer Zeit, in der die Branche ohnehin mit hohen Energiekosten und internationalem Wettbewerb, insbesondere durch günstigere Anbieter aus China, zu kämpfen hat, hart.
Es ist zudem wenig erfreulich, dass ArcelorMittal nicht der einzige Hersteller ist, der mit solchen Herausforderungen konfrontiert ist. Im Gegensatz zu ArcelorMittal haben Mitbewerber wie Salzgitter Flachstahl und Thyssenkrupp Steel Europe Förderbescheide in Höhe von 5,6 Milliarden Euro erhalten und setzen ihre Projekte bereits um. Auch der Chef der europäischen Flachstahlsparte von ArcelorMittal machte klar, dass die Rahmenbedingungen derzeit kein tragfähiges Geschäftsmodell für die Umstellung auf grüne Stahlproduktion bieten.
Der Arbeitsmarkt unter Druck
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes hervorgeht, ist die Auswirkung der Umstellung auf emissionsarme Stahlproduktion auf den Arbeitsmarkt. Diese Studie lässt befürchten, dass ohne klare und profitable Perspektiven in der Grünen Wasserstoffproduktion viele Arbeitsplätze in der Branche gefährdet sind. Aktuell beschäftigt die Stahlindustrie in Deutschland rund 88.000 Menschen, was die Relevanz der Branche unterstreicht.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ArcelorMittals Rückzug von der Wasserstoff-Stahlproduktion nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die gesamte Branche und die betroffenen Arbeitsplätze weitreichende Folgen haben könnte. Während andere Hersteller ihre Projekte vorantreiben, bleibt abzuwarten, wie ArcelorMittal und die Politik auf die gewandelten Rahmenbedingungen reagieren werden.
Details | |
---|---|
Ort | Bremen, Deutschland |
Quellen |