Briefmarken-Faszination: Alte Schätze und neue Tauschabende in Bremen!

Briefmarken-Faszination: Alte Schätze und neue Tauschabende in Bremen!
Burglesum, Deutschland - Herzlich willkommen im nostalgischen Universum der Briefmarken! Wer hätte gedacht, dass die kleine Papierschnipsel Muse und Erbe zugleich sein können? Heute, am 16. Juli 2025, laden die Nordbremer Briefmarkenfreunde erneut zu einem Tauschabend ein, der nicht nur Sammlerherzen höherschlagen lässt, sondern auch die Geschichte der Philatelie lebendig macht.
Wie es sich für einen solchen Abend gehört, brachte Jürgen Schlemermeyer ein Faksimile der ersten Briefmarke der Welt, die 1840 in England ausgegeben wurde und ein Porträt der Königin Victoria zeigt, mit. Diese begehrte Marke hat heute einen äußerst hohen Wert, selbst im gefälschten Format zieht sie die Blicke der Sammler auf sich. Schlemermeyer, der aus Beverstedt angereist kam, um auch die Bremerhavener Sammler zu vertreten, hat bereits in vielen Städten Deutschlands, einschließlich im Bremer Rathaus, ausgestellt.
Tradition und Zusammenarbeit
Die monatlichen Tauschtreffen, die von Claus Humbert und Hans van Assen organisiert werden, sind ein wahres Highlight für alle Briefmarken-Enthusiasten. Humbert, der seit 80 Jahren dem Sammeln verfallen ist und im zarten Alter von sieben Jahren begonnen hat, teilt mit, dass dieses Hobby nicht gerade ein Geldbringer ist. Händler zahlen oft nur etwa fünf Prozent des tatsächlichen Wertes. „Das Hobby bleibt weitgehend ertraglos“, sagt er, aber es verbindet und begeistert dennoch.
Die Sammler bringen verschiedene Ausrüstungsgegenstände mit, wie Lupen, Pinzetten, UV-Lampen und Zähnungsschlüssel. Auch der MICHEL-Katalog, eine wahre Institution in der Philatelie, spielt eine zentrale Rolle bei der Einordnung und Wertbestimmung von Briefmarken. Diese Kataloge sind weltweit als zuverlässige Informationsquelle geschätzt und stellen die Basis für viele Sammler dar.
Die Herausforderungen der modernen Philatelie
Doch was ist mit der Zukunft der Philatelie? Viele glauben, dass das Briefmarkensammeln seinen Zenit überschritten hat und alte Briefmarken kaum noch wertgeschätzt werden. In den 1980er-Jahren war das Hobby ein Massenphänomen, mit einem hohen Interesse der ganzen Familien, doch die Zeiten haben sich gewandelt. In der digitalen Ära verliert die jüngere Generation zunehmend den Bezug zu Briefmarken; der Briefverkehr wird durch digitale Kommunikation ersetzt. Philatelie.info bemerkt, dass das Sammeln sich zu einer Nischenleidenschaft entwickelt hat, die sich auf historische Raritäten und spezielle Themen konzentriert.
Die Einführung von selbstklebenden Briefmarken und Matrixcodes verunstaltet nicht nur die Motive, sondern sorgt auch für Verwirrung unter Sammlern. Hans van Assen fordert ein Umdenken und spricht sich klar gegen digitale Verfahren aus, die die traditionelle Form der Briefmarke bedrohen. Seine Meinung ist, dass viele Sammler die aktuellen „Geldmacherei“-Sondermarken, wie jene aus Porzellan oder FFP-2 Material, nicht mehr wünschen.
Die Nordbremer Briefmarkenfreunde treffen sich regelmäßig, jeden zweiten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr im Vereinsheim der SG Marßel. Interessierte Gäste sind stets willkommen, um in die faszinierende Welt der Philatelie einzutauchen und gemeinsam mit Gleichgesinnten die Kunst des Sammelns zu feiern.
In Anbetracht all dieser Herausforderungen und Chancen kann man sagen, dass die Philatelie keineswegs tot ist; sie hat sich lediglich gewandelt. Die Geschichten und die kulturelle Bedeutung, die jede Briefmarke erzählt, machen das Hobby weiterhin bedeutsam für viele leidenschaftliche Sammler.
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Ort | Burglesum, Deutschland |
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