Bremen: Höchste Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland erreicht!

Bremen: Höchste Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland erreicht!
Die Verschuldung in Bremen nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Wie buten un binnen berichtet, hat das Bundesland die höchste Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland erreicht. Ende 2024 betrug die Gesamtschuld Bremens etwa 23,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Thüringen und Brandenburg überragt Bremen in der Schuldenstatistik deutlich.
Mit fast 34.000 Euro Schulden pro Kopf ist Bremen in der bundesweiten Rangliste unangefochten an der Spitze. Diese Zahl stellt einen Anstieg von rund 450 Euro im Vergleich zum Vorjahr dar und verdeutlicht die kritische Finanzlage des Bundeslandes. Zum Vergleich: In Niedersachsen liegt die durchschnittliche Verschuldung pro Kopf bei etwa 9.500 Euro, was Bremens Situation umso deutlicher hervorhebt. Hamburg hat zwar ebenfalls hohe Schulden mit 32,6 Milliarden Euro, doch bei einer dreimal höheren Bevölkerung. Bremen führt somit das Feld an und ist weit abgeschlagen vor Städten wie Berlin, wo die Schuldenlast ebenfalls hoch ist, jedoch nicht die Dimension angenommen hat wie in Bremen, wie t-online unterstreicht.
Historische Hintergründe der Verschuldung
Die Ursachen für die hohe Verschuldung sind vielfältig und komplex. Bremen war in den 1950er Jahren nahezu schuldenfrei und zählte bis 1969 zu den Nettozahlern im Länderfinanzausgleich. Doch eine Finanzreform im Jahr 1969 machte aus Bremen ein Nehmerland, was seither die Verschuldung maßgeblich in die Höhe trieb. Die Ölkrise 1973 und die anschließende Werftenkrise der 1980er Jahre trugen ebenfalls zur dramatischen Entwicklung bei, da die Stadt verstärkt kreditfinanzierte Maßnahmen ergriff.
Diese Altlasten ziehen sich bis in die Gegenwart. Immer mehr Beschäftigte wohnen im Umland und leisten ihren Beitrag an den Einkommenssteuern in Niedersachsen, was für Bremen finanziell suboptimal ist. Nicht zuletzt haben die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg die Schuldenlast abermals erhöht und auf etwa 23,8 Milliarden Euro angehoben. Auffällig bleibt, dass die Schuldenbremse, die seit 2020 in der Verfassung verankert ist, zwar stabilisierend wirkt, die exakte Auswirkung einer Klage der CDU auf die Schuldenaufnahme bleibt jedoch abzuwarten.
Finanzierung und Ausblick
Ein weiterer Aspekt ist die Art und Weise, wie Bremen seine Schulden finanziert. Etwa 78 Prozent der Schulden werden über Anleihen, vor allem Landesschatzanweisungen, abgedeckt. Dabei handelte es sich um eine letzte Emission im Volumen von 500 Millionen Euro zu einem Zinssatz von 2,375 Prozent. Die Bevölkerung ist also direkt von der Entwicklung der Finanzmärkte betroffen.
Die Bundesbank gibt an, dass die deutschen Staatsschulden im Jahr 2024 auf 2,69 Billionen Euro angestiegen sind, was einem Anstieg von 57 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies spiegelt sich auch im Gesamtbild der Verschuldung auf dem Bundesland wider. Die Schuldenquote sank auf 62,5 Prozent, doch die Herausforderungen bleiben bestehen. Wie bundesbank.de feststellt, wird die Verschuldung durch einen Anstieg des nominalen BIP nicht abgefedert, und die Auswirkungen sind in Bremen besonders stark zu spüren.
Das Vertrauen der Gläubiger ist für Bremens Haushaltslage von entscheidender Bedeutung, und eine Bewertung durch die Rating-Agentur Fitch mit „AAA“ zeigt zumindest eine gewisse Stabilität auf. Doch ohne grundlegende Veränderungen in der Finanzpolitik wird diese Situation vermutlich anhalten.