Küstenschutz im Endspurt: Sind unsere Deiche rechtzeitig gewappnet?

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Herbststurm naht: Küstenschutzprojekte in Niedersachsen zeugen von Fortschritten und Herausforderungen. Deichsicherheitsprüfung beginnt.

Herbststurm naht: Küstenschutzprojekte in Niedersachsen zeugen von Fortschritten und Herausforderungen. Deichsicherheitsprüfung beginnt.
Herbststurm naht: Küstenschutzprojekte in Niedersachsen zeugen von Fortschritten und Herausforderungen. Deichsicherheitsprüfung beginnt.

Küstenschutz im Endspurt: Sind unsere Deiche rechtzeitig gewappnet?

In Niedersachsen stehen die Küstenschutzarbeiten kurz vor dem Abschluss, während der erste Herbststurm für das kommende Wochenende erwartet wird. Auf Norderney wurden beeindruckende 250.000 Kubikmeter Sand in Buhnenfelder aufgespült, was das Strandniveau über eine Strecke von zwei Kilometern erhöht hat. Diese Buhnen dienen als wichtige Wellenbrecher, die das Deckwerk vor Sturmfluten schützen. Die Sturmflutsaison, die typischerweise von Oktober bis März dauert, rückt damit näher, und ein effektiver Küstenschutz ist wichtiger denn je. n-tv berichtet, dass der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) federführend für diese Maßnahmen zuständig ist.

Der Küstenschutz in Niedersachsen sieht sich jedoch nicht nur positiven Resultaten gegenüber. Einige Projekte am ostfriesischen Festland haben sich aufgrund von Personalmangel und Verzögerungen in den Vergabeverfahren verzögert. So wurde in der Krummhörn nur die Deicherhöhung auf 400 Metern statt der geplanten 700 Metern abgeschlossen. Die verbleibenden 300 Meter sollen allerdings im kommenden Jahr nachgeholt werden. Im Gegensatz dazu verliefen die Deichbauarbeiten in Harlesiel planmäßig und die Sieltore in Neuharlingersiel wurden ausgetauscht, um sie an den steigenden Meeresspiegel anzupassen.

Die Herausforderungen des Klimawandels

Die niedersächsische Küstenlinie, die rund 750 Kilometer misst, sieht sich zunehmend den Herausforderungen des Klimawandels ausgesetzt. Laut einem Bericht der Technischen Universität Braunschweig ist der Meeresspiegel in der Deutschen Bucht in den letzten 30 Jahren um etwa 10 Zentimeter angestiegen. Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Anstieg bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu einem Meter betragen könnte.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sucht der Wissenschaftsraum CoastAdapt, ein Projekt unter der Leitung der Technischen Universität, nach Lösungen, die Schutzmaßnahmen im Einklang mit der Nutzung natürlicher Ressourcen fördern. Salzwiesen und Dünen spielen dabei eine wichtige Rolle als natürliche Wellenbrecher. Zudem ist die Erforschung historischer Küstenschutzstrategien von Bedeutung, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Investitionen und Ausblick

Die niedersächsische Landesregierung plant weitere Investitionen in den Küstenschutz, mit einer Summe von rund 81 Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent vom Land getragen werden. Wie die NLWKN mitteilt, werden jährlich über 60 Millionen Euro in diesen Bereich investiert, und seit 1955 beliefen sich die Ausgaben insgesamt auf rund drei Milliarden Euro. Der NLWKN bestätigt die Sicherheit der Deiche auch gegen schwere Sturmfluten, wobei die Hauptdeichlinie an der niedersächsischen Küste eine Länge von etwa 610 Kilometern aufweist.

In den kommenden Wochen werden Deichschauen stattfinden, um den Zustand der rund 650 Kilometer langen Hauptdeichlinie zu überprüfen. Mehr als 20 Deichverbände kümmern sich um die Deichpflege am Festland. Die Gemeinde Krummhörn wird am 9. Oktober ihre Deichschau abhalten. Die Herausforderungen sind groß, doch Niedersachsen ist gewappnet – mit einem Blick in die Zukunft und einem guten Händchen für den Küstenschutz.

Quellen: