Kritik an Handala-Camp: Junge Union und RCDS fordern Uni-Überprüfung!

Die Junge Union und der RCDS Bremen kritisieren antisemitische Inhalte im „Handala-Camp“ der Universität Bremen und fordern Aufklärung.
Die Junge Union und der RCDS Bremen kritisieren antisemitische Inhalte im „Handala-Camp“ der Universität Bremen und fordern Aufklärung. (Symbolbild/MB)

Kritik an Handala-Camp: Junge Union und RCDS fordern Uni-Überprüfung!

Bremer Neustadt, Deutschland - Die Debatte um Antisemitismus an Hochschulen hat in Bremen eine neue Dimension erreicht. Die Junge Union Bremen und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) haben vehement gegen eine Bewerbung des „Handala-Camps“ protestiert, die über den offiziellen Mailverteiler der Universität verbreitet wurde. Dieses Zeltcamp, organisiert von der Gruppe „Uni4Pali“ und unterstützt vom AStA der Universität Bremen, weckt nicht nur die politische Aufmerksamkeit, sondern sorgt auch für massive Kritik.

In der Einladung zum Camp wird ein „anhaltender Genozid in Palästina“ thematisiert und Israel in einer Art und Weise angeklagt, die als gefährlich und geschichtsvergessend eingestuft wird. Sandra Schmull, die Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen, spricht von einer Verharmlosung der Komplexität des Nahostkonflikts und warnt vor der Förderung antisemitischer Deutungsmuster. Auch Lukas Aygün, Landesvorsitzender des RCDS Bremen, plädiert dafür, dass hochschulische Ressourcen nicht für propagandistische Zwecke genutzt werden dürfen.

Appell an die Bedeutung von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit

Die beiden Vereinigungen haben nun das Rektorat aufgefordert, die rechtliche Situation um den AStA und dessen Verpflichtungen zu den Themen politische Ausgewogenheit und Hochschulfrieden zu überprüfen. Aygün betont, dass Meinungsfreiheit dort endet, „wo sie zur Herabwürdigung anderer oder zur Erschütterung des Vertrauens in akademische Institutionen instrumentalisiert wird.“ Damit kommt er auf ein zentrales Thema zu sprechen: der Balance zwischen Meinungsfreiheit und dem Schutz vor Diskriminierung und antisemitischen Narrativen.

Ein weiterer Vorfall an der Universität Bremen zeigt die brisante Lage: Eine Veranstaltung mit der Psychoanalytikerin Iris Hefets, die den Titel „Schweigen und Schuld – Psychologische Mechanismen im Umgang mit dem Genozid in Gaza“ tragen sollte, wurde von der Uni verboten. Die Entscheidung, so die Universitätsleitung, sei aus Sicherheitsgründen und zum Schutz jüdischer Mitglieder getroffen worden, da der Verein Hefets‘, „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, vom Bundesverfassungsschutz als „gesichert extremistisch“ eingestuft werde.

  • Veranstaltung von Iris Hefets untersagt
  • Ziel: Auseinandersetzung mit dem Genozid in Gaza
  • Universitätsleitung nennt Sicherheitsbedenken
  • Externe Beurteilung: „Jüdische Stimme“ gilt als extremistisch

Die Kontroversen um Antisemitismus und Wissenschaftsfreiheit nehmen in diesem Kontext eine zentrale Rolle ein. Kritiker der Universitätsentscheidung argumentieren, dass sie eine Erschütterung der Meinungsfreiheit darstellt und eine gefährliche Vorreiterstellung im Umgang mit kontroversen Themen schaffen könnte. Insbesondere die Frage, wo die Grenze zwischen legitimer Kritik an Israel und antisemitischen Äußerungen verläuft, wird immer drängender. Die Bundestagsresolutionen zur Bekämpfung von Antisemitismus an Hochschulen zeigen, dass diese Thematik nicht nur lokal, sondern auch auf nationaler Ebene von höchster Relevanz ist.

Der jüdische Community in Deutschland, die mit etwa 200.000 Personen eine kleine Minderheit darstellt, fühlt sich aufgrund der wachsenden antisemitischen Vorfälle oft isoliert und schutzlos. Vor diesem Hintergrund ist der Ruf nach einem sachgerechten Umgang mit kritischen Themen an Universitäten lauter denn je.

Die aktuelle Debatte in Bremen spiegelt die größeren Herausforderungen wider, mit denen Hochschulen konfrontiert sind: Sie sollen Räume für differenzierte Perspektiven schaffen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass antisemitische Narrative nicht toleriert werden. Wissenschaftsfreiheit und der Schutz vor Diskriminierung müssen dabei Hand in Hand gehen, um einen respektvollen und offenen Austausch zu ermöglichen.

Wie die Diskussion weitergeht, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch klar, dass der Umgang mit Antisemitismus und der Freiheit akademischer Debatten grundlegende Fragen über die Werte und Normen unserer Gesellschaft aufwirft

.

Details
OrtBremer Neustadt, Deutschland
Quellen