Bremen plant neues Schwimmbad in Vegesack: Zukunft der Bäder steht auf der Kippe!

Bremen plant neues Schwimmbad in Vegesack: Zukunft der Bäder steht auf der Kippe!
Blumenthal, Deutschland - Die Bäderlandschaft in Bremen steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit dem neuen Bäderkonzept 2035, das von der Firma Prof. Franke + Gussenberg im Auftrag von Sportsenator Ulrich Mäurer ausgearbeitet wurde, soll eine moderne und wirtschaftliche Infrastruktur geschaffen werden. Der Fokus liegt dabei auf Neubauten anstelle von Sanierungen und einer Reduktion der Wasserflächen. Diese Neuausrichtung ist nötig, denn wie Jürgen Franke betont, ist der Zustand vieler Bremer Bäder schlecht, mit Ausnahme des neuen Horner Bades und des im Bau befindlichen Westbades.
Besonders bedenklich ist der Sanierungsstau, der auf rund 120 Millionen Euro geschätzt wird. Viele der bestehenden Bäder sind über 35 bis 40 Jahre alt, was deren Betriebskosten in die Höhe treibt. So hat sich der jährliche Betriebskostenzuschuss der Stadt seit 2019 von fünf auf über zwölf Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Kostendeckungsgrad der Bremer Bäder liegt bei 44,2 Prozent, was über dem Durchschnitt vergleichbarer Städte ist.
Vorhaben und Herausforderungen
Eines der zentralen Vorhaben ist die Schließung des Hansewasserbades am Weserstadion ab 2026 sowie mittelfristig des Freibades in Blumenthal. Erste Bedenken wurden bereits geäußert, insbesondere seitens des Bremer Sport-Clubs, der darauf hinweist, dass rund 60 Prozent der Trainingszeiten im Hansewasserbad stattfinden. Mehrheitlich allerdings hat der Senat bislang noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen.
Die Priorität liegt für die Verantwortlichen auf dem Bad in Vegesack, wo ein Neubau im hinteren Bereich des Grundstücks geplant ist. Dieser soll vor der Schließung des alten Bades errichtet werden, mit einer Kostenschätzung von 49 Millionen Euro für das neue Kombibad ohne Wellnessangebote.
Doch die Umsetzung steht auf der Kippe: Alle Maßnahmen sind unter Finanzierungsvorbehalt und müssen auf ihre finanzielle sowie organisatorische Machbarkeit geprüft werden. Vor diesem Hintergrund wurden die Bremer Bäder GmbH (BBG) sowie externe Fachleute mit der Entwicklung des Konzepts betraut, um den Herausforderungen der alten Anlagen und der hohen Betriebskosten zu begegnen.
Blick in die Zukunft
Das Ziel ist nicht nur, die Bäderlandschaft zu modernisieren, sondern auch energieeffiziente und barrierefreie Bäder zu schaffen, die auf die Bedürfnisse von Bildungs- und Freizeitnutzern abgestimmt sind. Hierbei wird auch auf die Digitalisierung gesetzt – zukünftig sollen Echtzeitinformationen über Schwimmbäder über Apps und Online-Plattformen verfügbar sein. Diese Entwicklung könnte helfen, die Zufriedenheit der Nutzer zu steigern, die laut aktuellen Bewertungen ausbaufähig ist.
Ein umfassender Maßnahmen- und Finanzierungsplan soll bis Ende 2025 vorliegen. Der Senat möchte sicherstellen, dass die notwendigen Mittel für diese ambitionierten Projekte bereitgestellt werden, um die Bremer Bäder langfristig in eine solide und zukunftssichere Lage zu versetzen. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Priorisierung der Investitionen und die zeitliche Umsetzung der Maßnahmen von der Stadt vorangetrieben werden.
Wie sich die gesamte Situation rund um die Bäder entwickeln wird, hängt also nicht nur von den geplanten Neubauten ab, sondern auch von der Organisation und dem Management der vorhandenen Ressourcen. Ein nachhaltiges Konzept sollte dabei nicht nur die bestehenden Herausforderungen adressieren, sondern auch langfristig tragfähig sein.
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Ort | Blumenthal, Deutschland |
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