Mieten in Bremen steigen rasant: Wer kann sich das noch leisten?
Mieten in Bremen steigen schneller als Einkommen. Blumenthal zeigt niedrigere Belastungen trotz allgemeinem Anstieg.

Mieten in Bremen steigen rasant: Wer kann sich das noch leisten?
Wenn man einen Blick auf den Bremer Wohnungsmarkt wirft, könnte man denken, die Stadt sei nach wie vor ein erschwinglicher Ort zum Wohnen. Doch die Realität ist komplexer, als es scheint. Laut dem Weser-Kurier sind die Mieten in Bremen in den letzten zehn Jahren um etwa 40% gestiegen, während die Einkommen nur um die Hälfte gewachsen sind. Die durchschnittliche Angebotsmiete für Neuvermietungen betrug 2024 bereits 10,59 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt lag 2023 bei 10,30 Euro. In größeren deutschen Städten über 500.000 Einwohnern liegt die durchschnittliche Miete sogar bei 13,43 Euro.
Über ein Drittel der Bremer Haushalte kämpft immer noch mit zu hohen Wohnkosten, die mehr als 30% ihres Einkommens ausmachen. Besonders betroffen sind die ärmsten Haushalte, die über 50% ihres Einkommens für das Wohnen aufwenden. Aber auch Stadtteile wie Burglesum und Huchting zeigen, dass mindestens 50% der Haushalte hier zu viel für ihren Wohnraum zahlen. Bemerkenswert ist, dass in Woltmershausen sogar 58% der Haushalte von hohen Mieten belastet werden.
Die Mietpreisentwicklung genau unter die Lupe genommen
Ein Blick auf den aktuellen Mietspiegel zeigt die ortsüblichen Vergleichsmieten: Für Wohnungen bis 40 m² liegen die Mieten bei etwa 10,20 Euro pro Quadratmeter, während größere Wohnungen über 80 m² nur bei 9,00 Euro/m² zu haben sind. Diese Preisspanne ist eine direkte Folge des gestiegenen Bedarfs, bedingt durch einen wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungswachstum. Vor allem in beliebten Stadtteilen wie der Neustadt und im Viertel führen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen zu höheren Mieten.
Obwohl die Stadt Bremen Maßnahmen plant, um neue Wohnräume zu schaffen und den sozialen Wohnungsbau zu fördern, bleibt die Mietpreisentwicklung abzuwarten. Der Bericht zur Wohnkostenentwicklung hebt hervor, dass die Bezahlbarkeit von Wohnraum zentral für soziale Gerechtigkeit ist. Besonders Einpersonenhaushalte und Alleinerziehende sind hier stark betroffen und haben durchschnittliche Mietbelastungsquoten von 32,7% und mehr.
Die Belastung durch Wohnkosten wird dabei nicht nur von Einkommen, sondern auch von anderen Faktoren beeinflusst. Rund 11,9% der deutschen Bevölkerung sind von Wohnkostenüberbelastung betroffen, Tendenz steigend. Damit stehen nicht nur die genauen Mietpreise auf dem Prüfstand, sondern auch die vielfältigen sozialen Implikationen, die mit dieser Entwicklung einhergehen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Vorschläge zur Entlastung gefordert. Die Diskussion um den Erhalt von Sozialwohnungen, den Bau von Azubi-Wohnheimen und die Vereinfachung von Bauvorschriften muss verstärkt werden, um der drängenden Situation auf dem Wohnungsmarkt in Bremen gerecht zu werden.