Ganztagsbetreuung in Bremen: Ungleichheiten und gesetzliche Neuerungen!
Erfahren Sie, wie Bremen das Ganztagsangebot an Grundschulen ausbaut und welche Unterschiede in den Stadtteilen bestehen.

Ganztagsbetreuung in Bremen: Ungleichheiten und gesetzliche Neuerungen!
Die Stadt Bremen hat mit dem Ausbau der Ganztagsangebote an Grundschulen einen wichtigen Schritt in die Zukunft der Bildung gemacht. Im vergangenen Schuljahr besuchte mehr als jedes zweite Grundschulkind eine Ganztagsschule, was zeigt, wie attraktiv dieses Modell geworden ist. Dennoch gibt es große Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Während in Borgfeld, Osterholz, Vahr, Gröpelingen und Neustadt die Angebote über dem Durchschnitt liegen, verzeichnet Bremen-Oberneuland keinen einzigen Ganztagsschulplatz. Auch in Schwachhausen und Vegesack sind die Quoten für Ganztagsangebote gering. In Bremerhaven liegt der Anteil der Grundschüler, die eine Ganztagsschule besuchen, sogar nur bei einem Drittel, was ebenfalls Anlass zur Sorge gibt.
Diese Entwicklung ist nicht von ungefähr. Seit der Einführung von Ganztagsschulen in Bremen im Jahr 2001 hat die Stadt ihr Angebot stetig ausgebaut. Der flächendeckende Ausbau wurde in den letzten zwei Jahrzehnten vorangetrieben, um individuelle Förderung und Chancengleichheit zu ermöglichen. Die Ganztagsangebote sollen berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern und sind fest im Bremischen Schulgesetz verankert. Ein einheitliches Konzept, das Unterricht, Übungszeiten und zusätzliche Angebote umfasst, sorgt dafür, dass Lernzeit nicht nur im Klassenzimmer stattfindet, sondern auch durch Projekte und Freizeitaktivitäten bereichert wird.
Vielfältige Organisationsformen
In Bremen gibt es verschiedene Organisationsformen der Ganztagsschulen. Dazu zählen die offene, teilgebundene und gebundene Form. Die offene Ganztagsgrundschule bietet Unterricht von 8 Uhr bis nicht vor 13 Uhr sowie zusätzliche Angebote von 13 bis 16 Uhr für angemeldete Schüler:innen. Die gebundene Form hingegen sieht vor, dass alle Schüler:innen mindestens 35 Stunden pro Woche in der Schule verbringen. Zu den weiteren Betreuungsangeboten gehören kostenpflichtige Mittagessen, die verpflichtend für die Teilnehmer sind, und die früh- sowie späte Betreuung, die in Bremerhaven sogar kostenlos angeboten wird.
Zusätzlich haben Kinder und Eltern Zugang zu Früh- und Spätbetreuung oder Ferienangeboten, die in bestimmten Ferien stattfinden. Diese zusätzlichen Betreuungsangebote richten sich speziell an Ganztagsschüler:innen, deren Eltern erwerbstätig sind oder sich in Ausbildung befinden. Die Kosten für die Betreuung variieren und sind für viele Familien eine wichtige Überlegung.
Ein Blick über die Stadtgrenzen
Dass der Ausbau der Ganztagsangebote in Bremen keine isolierte Angelegenheit ist, zeigt der Blick auf die Bildungslandschaft in Deutschland. Die Kultusministerkonferenz hat bereits Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen beschlossen, die speziell auf den Ausbau von Ganztagsangeboten abzielen. Ziel ist es, zusätzliche Bildungs- und Fördermöglichkeiten zu schaffen und die Ganztagsangebote an die Bedürfnisse der Kinder und Eltern anzupassen. Im Oktober 2023 wurden neue Empfehlungen veröffentlicht, die die Bedeutung von Wohlbefinden und positiven Beziehungen in der Ganztagsschule betonen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Ganztag an Schulen in Bremen eine wichtige Rolle spielt, nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch im Kontext nationaler Entwicklungen. Der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Erstklässler in ganz Deutschland, welcher ab dem kommenden Sommer in Kraft tritt, könnte in Bremen weiteren Schwung in die bestehenden Programme bringen und zur Verbesserung der bereits vorhandenen Angebote beitragen.
Die Herausforderungen sind klar, doch die Stadt ist auf einem guten Weg, die Ganztagsschulen so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen aller Familien gerecht werden.
Wer mehr über die vielfältigen Ganztagsangebote in Bremen erfahren möchte, kann sich auf den Seiten von butenunbinnen.de und bildung.bremen.de informieren und einen Blick in die Entwicklungen im gesamten Bundesgebiet auf den Seiten der Kultusministerkonferenz werfen.