Tödlicher Zugunfall in Bremen: Was passierte am Bahnübergang?

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Nach einem tragischen Unfall am Bahnübergang verkehren die Züge zwischen Bremen und Bremerhaven wieder planmäßig.

Nach einem tragischen Unfall am Bahnübergang verkehren die Züge zwischen Bremen und Bremerhaven wieder planmäßig.
Nach einem tragischen Unfall am Bahnübergang verkehren die Züge zwischen Bremen und Bremerhaven wieder planmäßig.

Tödlicher Zugunfall in Bremen: Was passierte am Bahnübergang?

Die Bahngleise zwischen Bremen und Bremerhaven sind nach einem tragischen Unfall wieder in Betrieb. Nachdem am Dienstagmorgen ein 19-jähriger Autofahrer an einem beschrankten Bahnübergang mit einem Regionalzug kollidierte und dabei sein Leben verlor, kehrte nun der Zugverkehr zu seiner Normalität zurück. Die Regionalexpresszüge der Linien RE8 und RE9 aus Hannover und Osnabrück fahren seit dem heutigen Morgen regulär bis Bremerhaven-Lehe. Laut der Borkener Zeitung bestätigte ein Sprecher der Bahn, dass die Strecke nun wieder vollständig frei befahren werden kann.

Am Mittwoch konnten die Bahnreisenden auf der RS2-Linie, die zuvor nur im Stundentakt fuhr, wieder wie gewohnt ans Ziel gelangen. Der Pendelverkehr zwischen Bremen-Burg und Bremen Hauptbahnhof wurde nach der Freigabe des Zugverkehrs eingestellt. Auf dem Regionalzug waren rund 150 Fahrgäste, die glücklicherweise unverletzt blieben.

Der Unfall und seine Folgen

Der Unfall ereignete sich an einem beschrankten Bahnübergang im Stadtteil Burglesum. Während die Ermittler zur Klärung der genauen Umstände, insbesondere zur Frage, ob die Schranke zum Zeitpunkt des Unfalls geöffnet war, bereits aktiv sind, waren die emotionalen Wunden bei den betroffenen Passagieren und der Fahrgemeinschaft groß. Zuletzt gab es am Mittwochnachmittag keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Unfallursache, wie die Tagesschau berichtet.

Solche Unfälle werfen ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage an Bahnübergängen. Dies ist nicht nur in Bremen und Bremerhaven ein Thema. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat gezeigt, dass menschliches Fehlverhalten oft die Hauptursache für die Unfälle an Bahnübergängen ist. So bemerken 81% der Verkehrsteilnehmer an ungesicherten Übergängen den Zug häufig zu spät, während 84% der Unfälle an unbeschrankten, aber mit Blinklicht gesicherten Übergängen durch das Überfahren des Rotlichts verursacht werden. Bei Halbschranken sind es sogar 42%, die geschlossene Schranken missachten, wie in der UDV Studie dokumentiert.

Jährlich verlieren etwa 50 Menschen ihr Leben an Bahnübergängen in Deutschland, während andere Verletzungen erleiden. Der Vorfall in Bremen ist nicht der erste dieser Art, und immer wieder wird infolge solcher Tragödien über Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Der Landrat des Kuseler Landes, nach einem anderen tragischen Unfall, hat sich bereits für bessere Sicherungsmaßnahmen ausgesprochen, insbesondere nach wiederholten Unfällen an einem bestimmten Bahnübergang. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn sollen weitere Schritte zur Zugänglichkeit und Absicherung von Bahnübergängen erörtert werden.

Diese und andere Unfälle sind ein eindringlicher Reminder für alle Verkehrsteilnehmer, die besondere Vorsicht an Bahnübergängen zu walten. In Anbetracht der häufigen Unfälle sollte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass die Sicherheit an Bahnübergängen höchste Priorität haben muss, um Lebensgefährdungen in der Zukunft zu vermeiden.