70000 Menschen feiern beim CSD in Bremen – doch die Gewalt trifft zu!

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Am 24.08.2025 versammelten sich 29.000 Teilnehmer in Bremen zum CSD, um für queere Rechte und gegen Diskriminierung zu demonstrieren.

Am 24.08.2025 versammelten sich 29.000 Teilnehmer in Bremen zum CSD, um für queere Rechte und gegen Diskriminierung zu demonstrieren.
Am 24.08.2025 versammelten sich 29.000 Teilnehmer in Bremen zum CSD, um für queere Rechte und gegen Diskriminierung zu demonstrieren.

70000 Menschen feiern beim CSD in Bremen – doch die Gewalt trifft zu!

Rund 29.000 Menschen haben am Christopher Street Day (CSD) in Bremen teilgenommen, ein bunter Ausdruck von Vielfalt und Solidarität in einer Zeit, die von Herausforderungen geprägt ist. Unter dem Motto „Pride must go on“ brachten Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch laute Musik und viele Regenbogenfahnen ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von queeren Menschen.

Die Veranstaltung verlief größtenteils friedlich, trotz einem Vorfall, bei dem ein Autofahrer gegen Absperrungen fuhr und beinahe einen Polizisten überfuhr. Dieser konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Bei der Festnahme wehrte sich der Fahrer und biss einem Beamten in die Hand. Solche Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen, die in den letzten Jahren angesichts steigender queerfeindlicher Übergriffe intensiver wurden.

Sicherheit und Solidarität über allem

In Anbetracht der aktuellen Situation sind die CSD-Paraden auch ganz klar Proteste. Wie WDR berichtet, nehmen queere Menschen zunehmend ihren Platz in der Gesellschaft ein, doch die Pride-Saison wird mittlerweile von einem Gefühl der Bedrohung begleitet, insbesondere durch einen Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland. Im Jahr 2024 wurden täglich im Schnitt acht Fälle gehört, und die Tendenz ist steigend.

Die Polizei ist gefordert, enger mit den Veranstaltern zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit der Demonstrierenden zu gewährleisten. In Bremen überwachte der Senat die Veranstaltung aktiv; vor mehreren Ressorts wehten die Regenbogenflaggen, und Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) betonte die Willkommenskultur für die queere Community in der Hansestadt.

Eingebettet in eine lange Geschichte

Die CSDs sind das Ergebnis eines langen Kampfes um Gleichberechtigung, wie auch Deutschlandfunk Kultur dokumentiert. Der Juni markiert dabei den Beginn der Pride-Saison, die auf die Proteste von 1969 in der New Yorker Christopher Street zurückgeht. Diese Ereignisse sind eine ständige Erinnerung daran, wie wichtig es ist, für die Rechte von LGBTQI*-Menschen einzutreten und sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen.

Kämpfer wie Karl Heinrich Ulrichs, der 1867 in Deutschland sprach und rechtliche Änderungen forderte, und Magnus Hirschfeld, der 1897 die erste Homosexuellen-Organisation gründete, legten den Grundstein für die heutige Bewegung. Ihre Arbeit wurde jedoch durch Verfolgung während der NS-Zeit und darüber hinaus stark erschwert. Historiker warnen, dass die Errungenschaften der queeren Rechte nie als selbstverständlich angesehen werden dürfen, da Anfeindungen und Übergriffe gegen die LGBTQI*-Community zunehmen.

Die Entwicklungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass CSDs nicht mehr nur Orte des Feierns sind, sondern auch der Verteidigung von Rechten und dem Protest gegen intakte Diskriminierung. Generell wird auch bezweifelt, ob das gesellschaftliche Klima für queere Menschen stabil bleibt, denn die Unterstützung schwindet an einigen Stellen. Folgefragen sind, wie die Politik, die Polizei und die Gesellschaft insgesamt auf die Bedrohungen reagieren und was die queere Community für ihre Sicherheit und Unterstützung braucht.

In dieser bewegten Zeit bleibt der CSD in Bremen nicht nur ein Fest, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der LGBTQI*-Rechte.