Drohung mit Messer: CSD-Teilnehmer in Bremen Opfer von Hass-Angriff

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Am CSD in Bremen wurde ein 23-Jähriger queerfeindlich bedroht. Polizei ermittelt gegen die Täter. Hinweise sind willkommen.

Am CSD in Bremen wurde ein 23-Jähriger queerfeindlich bedroht. Polizei ermittelt gegen die Täter. Hinweise sind willkommen.
Am CSD in Bremen wurde ein 23-Jähriger queerfeindlich bedroht. Polizei ermittelt gegen die Täter. Hinweise sind willkommen.

Drohung mit Messer: CSD-Teilnehmer in Bremen Opfer von Hass-Angriff

In der Nacht zu Sonntag, am 24. August 2025, ereigneten sich in der Bremer Innenstadt queerfeindliche Vorfälle im Rahmen des gefeierten Christopher Street Days (CSD). Rund 30.000 Menschen feierten in der Stadt, doch nicht alle Interaktionen verliefen friedlich. Ein besonders alarmierender Vorfall betraf einen 23-jährigen Mann, der zu einer Opfer von Gewalt und Drohung wurde.

Der junge Mann, der eindeutige Zeichen seiner Teilnahme am CSD trug, wurde gegen 2:40 Uhr von einer Gruppe unbekannter Personen am Wall angesprochen. Einer der Täter beleidigte ihn nicht nur mit homosexuellenfeindlichen Äußerungen, sondern zog auch ein Messer und drohte, ihn abzustechen. Diese bedrohliche Situation ließ den 23-Jährigen erschrocken zurück, während die drei Männer in Richtung Obernstraße flüchteten. Besonders der Haupttäter wird als etwa 1,75 Meter groß, zwischen 16 und 20 Jahre alt, mit gebräunter Haut, dunklem Drei-Tage-Bart und kurzen lockigen Haaren beschrieben und trug schwarze, sportliche Kleidung.

Ermittlungen und Rückschläge

Die Polizei hat sofort Ermittlungen wegen Bedrohung und Beleidigung eingeleitet. Sie ruft alle Zeugen oder Personen mit Hinweisen zur Tat auf, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0421 362-3888 zu melden. Leider sind solche Vorfälle keine Einzelfälle. Der CSD, der dieses Jahr größtenteils friedlich verlief, war dennoch von unterschiedlichen Zwischenfällen geprägt. So tauchten, beispielsweise, am Herdentorsteinweg Berichte über ein aggressives Verhalten eines Autofahrers auf, der nicht nur Polizeianweisungen ignorierte, sondern auch Widerstand leistete.

Im weiteren Verlauf des CSD wurde ebenfalls verzeichnet, dass an mehreren Orten der Hitlergruß gezeigt wurde, was zu umfangreichen Ermittlungen gegen die Urheber dieser verfassungswidrigen Handlungen führte. Diese Vorfälle werfen ein Schatten auf das Fest, das das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Sichtbarkeit der LSBTIQ*-Community fördern soll. In den letzten Jahren hat die Zunahme queerfeindlicher Gewalt in Deutschland besorgniserregende Ausmaße angenommen.

Quer durch die Gesellschaft: Ein wachsendes Problem

Laut einer Analyse ist Hasskriminalität gegen LSBTIQ*-Personen nicht nur in Bremen ein brisantes Thema. In ganz Deutschland wurden 2023 insgesamt 1.785 Straftaten gegen diese Gruppe registriert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg darstellt. Insbesondere Beleidigungen und Bedrohungen stellen die häufigsten Straftaten dar. Ein enormer Teil dieser Übergriffe bleibt jedoch ungemeldet, mit Schätzungen, die Dunkelziffern von bis zu 90% annehmen. Gründe dafür sind oft Scham und die Angst vor Diskriminierung durch die Polizei selbst.

Die gesellschaftlichen, psychologischen und gesundheitlichen Folgen für die Opfer sind gravierend. Viele Betroffene leiden nach einem Übergriff unter Angstzuständen und Depressionen, und ein erheblicher Anteil benötigt medizinische Hilfe. Der Umgang mit LSBTIQ*-feindlicher Gewalt muss dringend reformiert werden, um den Opfern besser zu helfen und das Vertrauen in die Strafverfolgung zu stärken.

In Anbetracht der aktuellen Ereignisse und der immer wiederkehrenden erschreckenden Vorfälle bleibt es entscheidend, die Gesellschaft über die Formen dieser Gewalt aufzuklären und zur Solidarität mit den Betroffenen zu mobilisieren. Es geht schließlich um Menschenrechte und die Sicherheit aller.

Für weitere Informationen zu queerfeindlicher Gewalt und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft lesen Sie die ausführlichen Berichte auf Weser Kurier, Kreiszeitung und LSVD.