Bremen verschärft Baumschutz: Bäume dürfen nicht mehr einfach fallen!

Bremen verabschiedet neue Baumschutzverordnung für besseren Erhalt des Baumbestands. Fällungen werden strenger geregelt.
Bremen verabschiedet neue Baumschutzverordnung für besseren Erhalt des Baumbestands. Fällungen werden strenger geregelt. (Symbolbild/MB)

Bremen, Deutschland - Die Bremer Stadtverwaltung hat heute eine neue Baumschutzverordnung vorgestellt, die darauf abzielt, den Baumbestand in Bremen und Bremerhaven besser zu schützen. Die Verordnung sieht vor, dass Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 25 Zentimetern künftig nur unter strengen Auflagen gefällt werden dürfen. Damit sind nicht nur die großen Bäume, sondern auch Birken und Nadelbäume, die bisher weniger geschützt waren, in das neue Regelwerk aufgenommen worden. Dies sorgt für einen höheren Schutz der wertvollen Stadtbäume, die nicht nur für ein angenehmes Stadtklima sorgen, sondern auch als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere und Pflanzen unerlässlich sind, wie umwelt.bremen.de betont.

Die Diskussion über die neuen Regelungen fand am Donnerstagnachmittag in der Umwelt-Deputation statt. Innerhalb der rot-grün-roten Koalition gab es heftige Auseinandersetzungen über den Entwurf der Verordnung. Die Bauwirtschaft äußerte Bedenken, dass durch die neuen Anforderungen geplante Bauprojekte, wie Wohn- und Schulbauten, gefährdet werden könnten. Allerdings gilt der verschärfte Baumschutz nicht für bereits geprüfte und genehmigte Bau-Planungen, wodurch ein gewisser Handlungsspielraum erhalten bleibt.

Änderungen und Ausnahmen

Eines der zentralen Änderungen betrifft die bisherigen Abstandsregelungen. Diese erlaubten das Fällen von Bäumen in einem Abstand von weniger als vier Metern zu Häusern, was nun entfällt. Künftig wird es wesentlich schwieriger, Bäume zu fällen, auch auf Deichen, wo Fällungen nun erlaubt sind, um den Hochwasserschutz zu unterstützen. Die untere Naturschutzbehörde wird zudem für den Vollzug der Verordnung und die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen verantwortlich sein. Bei Fragen zum Baumschutz stehen die Bürger*innen von Bremen verschiedene Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung, darunter das Bürgertelefon und die zuständigen Sachbearbeiter*innen für unterschiedliche Stadtgebiete.

Ein wichtiger Aspekt des neuen Regelwerks ist der Erhalt des Altbaumbestandes. Bäume spielen nicht nur eine wesentliche Rolle für die Lebensqualität in städtischen Gebieten, sondern sind auch Teil von Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen. Das Projekt „Biodiversitätsfördernde Klimamaßnahmen im urbanen Bereich,“ welches durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, zielt unter anderem auf die Erfassung und Bewertung der rechtlichen und planerischen Herausforderungen in Bezug auf Baumpflanzung und -erhalt ab. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf der Unterstützung der Kommunen und der Entwicklung geeigneter Schutzsatzungen, um städtische Bäume besser integrieren zu können, wie bfn.de berichtet.

Egal ob in Wohngebieten oder im industriell genutzten Bereich – diese neuen Regelungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die grüne Lunge Bremens zu erhalten und die Stadtnatur zu schützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die vielen unterschiedlichen Interessenlagen bei der Umsetzung der Verordnung auswirken werden. Klar ist jedoch, dass eine Stadt mit vielen Bäumen nicht nur lebenswert ist, sondern auch einen Beitrag zu einem besseren Klima leistet.

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Ort Bremen, Deutschland
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