Drogennotfälle in Bremen steigen: Neuer Konsumraum in Sicht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Bremen steigen die Drogennotfälle. Neue Konsumräume und Maßnahmen sollen die Lage ab 2026 verbessern. Erfahren Sie mehr.

In Bremen steigen die Drogennotfälle. Neue Konsumräume und Maßnahmen sollen die Lage ab 2026 verbessern. Erfahren Sie mehr.
In Bremen steigen die Drogennotfälle. Neue Konsumräume und Maßnahmen sollen die Lage ab 2026 verbessern. Erfahren Sie mehr.

Drogennotfälle in Bremen steigen: Neuer Konsumraum in Sicht!

In Bremen steigt die Zahl der Drogennotfälle deutlich an, und die Verhältnisse sind alarmierend. Bereits seit September 2020 steht ein Drogenkonsumraum in Containern nahe des Jakobushauses – betrieben von der Drogenhilfe „Comeback“. Monatlich suchen rund 190 Drogenabhängige diesen geschützten Raum auf, der nicht nur Konsumräume bietet, sondern auch Beratung und Unterstützung. Im Jahr 2024 verzeichnete der Raum etwa 15.000 Konsumvorgänge. Doch abgesehen von den täglichen Herausforderungen müssen die Verantwortlichen auch mit Verzögerungen kämpfen, die durch die Corona-Pandemie und gestiegene Baukosten entstanden sind. Der neue Drogenkonsumraum, dessen Eröffnung nun für Anfang 2026 anvisiert ist, wird in der Friedrich-Rauers-Straße errichtet und soll 1.340 Quadratmeter groß sein. Diese flächendeckende Maßnahme umfasst neben dem Konsumraum auch medizinische Hilfeleistungen und Beratungen zu risikoärmerem Drogenkonsum, wie die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) erläuterte. Der aktuelle Raum hat zudem eine verlängerte Betriebserlaubnis bis zum 30. Juni 2026, wodurch eine Kontinuität in der Versorgung gewährleistet ist.

Ein wichtiger Aspekt der Drogenproblematik in Bremen ist der Anstieg des Einsatzes synthetischer Opioide. Besonders Fentanyl, ein gefährliches und etwa 100 Mal stärkeres Schmerzmittel als Morphin, ist unter den Drogenabhängigen hoch im Kurs. Seit April 2023 identifizierte die Polizei bei rund 7 % der überprüften Drogenproben Fentanyl-Beimischungen. Fentanyl wird oft missbraucht und kann schwere Langzeitfolgen wie Muskelsteifheit und Abhängigkeit mit sich bringen. In der Berichterstattung von Buten un Binnen wird darauf hingewiesen, dass die Drogenberatung „Comeback“ seit Juni 2024 Fentanyl-Schnelltests im Konsumraum anbietet, wobei die meisten Tests unauffällig waren. Dieses Monitoring ist entscheidend, um schnell auf die Gefahren zu reagieren und die Betroffenen zu schützen.

Häufung von Notfällen und Hilfsangeboten

Die Zahl der drogeninduzierten Notfälle hat sich ebenfalls erhöht. Im Jahr 2024 wurden 44 Fälle registriert, und bereits bis Ende Juni 2025 stieg diese Zahl auf 45 – eine Entwicklung, die besorgniserregend ist. Die Notrufzahlen belegen, dass bereits 32 Mal der Rettungsdienst gerufen werden musste. Das Notfallmedikament Naloxon, das die Wirkung von Opioiden blockiert und als lebensrettend gilt, wurde in 25 Fällen im Jahr 2025 verabreicht, was zur Minderung akuter Gefahren beiträgt. Dieses Medikament wird auch in den geschützten Konsumräumen bereitgestellt, um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.

Ein innovatives Konzept zur Bekämpfung dieser Probleme ist die Drug-Checking-Verordnung, die der Bremer Senat im Juli 2025 erlassen hat. Diese Maßnahme zielt darauf ab, User*innen bei der Überprüfung ihrer Drogen zu unterstützen und potenziell gefährliche Substanzen frühzeitig zu identifizieren. Lea Albrecht von der Drogenberatung fordert eine Erweiterung des Hilfsangebots, um für suchtkranke Menschen nachhaltige Unterstützung zu bieten, einschließlich der Bereitstellung von Naloxon und Drug-Checking.

Die Entwicklungen in Bremen zeigen, dass die Drogenproblematik dringenden Handlungsbedarf erfordert. Der geplante Drogenkonsumraum ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bleibt abzuwarten, ob er den enormen Anforderungen gerecht werden kann. Daneben sind Aufklärung und umfassende Hilfsangebote unerlässlich, um die Betroffenen bestmöglich zu unterstützen und die Gesundheit der Bremer Bevölkerung zu schützen.

Für weitere Informationen über die Zahlen zur Abhängigkeit von Substanzen verweisen wir auf die Auswertungen des Epidemiologischen Suchtsurveys 2018 und des Glücksspielsurveys von 2021, die in detailierten Analysen die Situation verdeutlichen, wie der Bundesdrogenbeauftragte festhält.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Bremen die Herausforderungen in der Drogenhilfe meistern kann, um gefährdeten Menschen eine sichere Anlaufstelle zu bieten und die Gefahren des Drogenkonsums einzudämmen.

Quellen: